Auch David Silva kehrt Spanien den Rücken

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Der Umbruch in der spanischen Nationalmannschaft fällt nach dem Aus im Achtelfinale der FIFA Weltmeisterschaft 2018 nach Elfmeterschießen gegen Gastgeber Russland wohl relativ groß aus.

Wenn die Furia Roja am 8. September zum Auftakt der neuen UEFA Nations League in England und drei Tage später gegen Kroatien antritt, werden einige lange Jahre vertraute Gesichter nicht mehr dabei sein.

So wurde der neue Trainer Luis Enrique, der schon länger die Gewissheit hat, künftig nicht mehr auf den direkt nach der WM zurückgetretenen Andres Iniesta bauen zu können, nun von zwei weiteren Spielern über ihren Rückzug aus der Nationalmannschaft informiert. 

Nach Pique tritt auch Silva zurück

Auf Gerard Piques Rücktritt, der am Wochenende im Vorfeld des spanischen Supercups, den der Innenverteidiger mit dem FC Barcelona gegen den FC Sevilla anschließend mit 2:1 gewonnen hat, seinen Rücktritt erklärt hatte, folgte nun David Silva.

„Das war eine meiner schwersten Entscheidungen in meiner Karriere“, erklärte der 32 Jahre alte Mittelfeldspieler nach “tage- und wochenlangen Überlegungen“ in einem Statement auf Instagram und erinnerte dabei auch noch einmal an Trainer Luis Aragones, unter dem Silva am 15. November 2006 im Spiel gegen Rumänien (0:1) debütiert hatte und der mit dem Gewinn der EM 2008 die größte Ära in der Geschichte des spanischen Fußballs einleitete.

Den 2014 verstorbenen Aragones bezeichnete Silva als „einen Meister, den wir nie vergessen werden“.

In seinen knapp zwölf Jahren in nationalen Diensten bestritt David Silva insgesamt 125 Länderspiele im Spanien Trikot und erzielte dabei 33 Tore. Nach dem Gewinn der EURO 2008 als sehr junger Spieler war Silva auch Bestandteil der Mannschaft, die 2010 in Südafrika zum ersten und bislang einzigen Mal den WM-Titel nach Spanien holte.

Und weitere zwei Jahre später war es David Silva, der Spanien im Finale der EM 2012 in Polen und der Ukraine eher untypisch per Kopfball in Führung brachte und so den Grundstein für den deutlichen 4:0-Erfolg und die Titelverteidigung legte.

Isco und Asensio noch mehr gefordert

Auf Vereinsebene setzt David Silva seine Karriere aber fort. Der Vertrag des 1,70 Meter großen Mittelfeldspielers bei Manchester City läuft aktuell noch bis 2020. Und mit Blick auf die Leistungen Silvas in jüngerer Vergangenheit muss auch dann noch lange nicht Schluss sein.

In der Nationalmannschaft bereiten die Rücktritte von Silva und Iniesta im zentralen Mittelfeld aber den Weg für einen Umbruch, der nun praktisch unausweichlich ist.

Profitieren dürften insbesondere die nachrückenden Stars Isco und Marco Asensio, die noch mehr in tragende Rollen rücken werden und für eine erfolgreiche EM 2020 Quali sorgen sollen.