Ghana-Trainer Rajevac nach dem Aus beim Afrika Cup entlassen

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Nur Ägypten (sieben Titel) und Kamerun (5) haben die Afrikameisterschaft häufiger gewonnen als Ghana, das die afrikanische Kontinentalmeisterschaft 1963, 1965, 1978 und 1982, somit insgesamt vier Mal für sich entscheiden konnte.

Auf einen fünften Titel müssen die Black Stars allerdings mindestens ein weiteres Jahr bis zur nächsten Auflage des Turniers in der Elfenbeinküste warten. Denn der aktuell laufende Afrika Cup 2022 war für die Auswahl Ghanas überraschend schon nach der Vorrunde beendet.

Trotz einiger klangvoller Namen im Kader von Daniel Amartey über Thomas Partey bis zu Jordan und Andre Ayew belegten die Black Stars in einer sicherlich nicht übermäßig starken Gruppe mit nur einem Punkt aus drei Spielen hinter Marokko, Gabun und den Komoren den völlig enttäuschenden letzten Platz.

Rajevac lehnt Abfindung ab

Das Scheitern in der Vorrunde war nun auch gleichbedeutend mit dem Aus von Trainer Milovan Rajevac, der sein Amt erst im September 2021 angetreten hatte und nach dem peinlichen 2:3 im finalen Gruppenspiel gegen die Komoren noch erklärt hatte, seine Arbeit fortsetzen zu wollen.

Der Ghanaische Fußballverband GFA allerdings entschied nach einer Krisensitzung mit den Sportministern des Landes anders und beschloss die Trennung vom 68 Jahre alten Serben, der bereits von 2008 bis 2010 Nationaltrainer Ghanas war und damals mit dem Einzug ins Viertelfinale der WM 2010 in Südafrika Fußballgeschichte schrieb.

Die Erfolge der Vergangenheit bewahrten Rajevac nun aber auch nicht vor dem Aus. Dass der erfahrene Coach mit seiner Demission alles andere als einverstanden ist, zeigen nun Medienberichte darüber, dass Rajevac eine vom Verband angebotene Abfindung in Höhe von 270.000 US-Dollar erst einmal abgelehnt haben soll.

https://twitter.com/garyalsmith/status/1484807070536933378

In den WM-Playoffs gegen Nigeria

Wer die Nachfolge von Rajevac antritt, ist unterdessen noch völlig offen. Klar dürfte sein, dass der Verband auf einen jüngeren Trainer setzen wird, der idealerweise zu einer längerfristigen Lösung werden soll. Denkbar ist dabei, dass zunächst ein Interimscoach installiert wird, dem indes direkt eine enorm wichtige Aufgabe bevorstehen würde.

Denn Ende März stehen in Afrika die entscheidenden Playoffs zur Fußball WM 2022 in Katar an, die erst am Wochenende und damit wenige Stunden nach der Entlassung von Rajevac ausgelost wurden.

Ghana trifft dabei zwischen dem 24. und 29. März auf die Auswahl Nigerias, die gerade im Achtelfinale des Afrika Cups überraschend an Tunesien gescheitert ist und in zwei Monaten sicherlich auch auf Wiedergutmachung bedacht sein dürfte. Gegen die Super Eagles, deren Kader mit reihenweise in Top-Ligen aktiven Profis besetzt ist, gilt Ghana zwar nur als Außenseiter, doch sollte die WM verpasst werden, wäre dies gleichbedeutend mit der nächsten herben Enttäuschung für ein eigentlich so stolzes Fußball-Land.

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