Ryan Giggs endgültig als Wales-Trainer zurückgetreten

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Den mit nur einem Punkt aus den ersten vier Spielen in Polen (1:2), gegen die Niederlande (1:2), gegen Belgien (1:1) und in den Niederlanden (2:3) verpatzten Start in die Nations League 2022/23 inklusive drohendem Abstieg aus Nations League Liga A konnte man im Lager der walisischen Nationalmannschaft recht schnell abhaken.

Denn das große Ziel haben die Drachen erreicht: die erste Teilnahme an einer WM-Endrunde seit 1958. Dem 2:1-Sieg über Österreich ließen Gareth Bale und Co. Anfang Juni einen 1:0-Erfolg im Playoff-Finale gegen die Ukraine folgen, womit es am Ende des Jahres nun zur Fußball WM 2022 nach Katar geht, wo in WM Gruppe B die USA, der Iran und das prestigeträchtige Nachbarschaftsduell mit England warten.

Page seit November 2020 in der Verantwortung

Dass bei der WM in Katar Robert Page als Trainer der walisischen Nationalmannschaft auf der Bank Platz nehmen wird, stand in den vergangenen Monaten nie wirklich infrage. Dabei fungierte der 47-Jährige offiziell während der gesamten WM-Qualifikation nur als Interimscoach, während der eigentliche Cheftrainer Ryan Giggs sein Amt seit Oktober 2020 ruhen lassen musste.

Am 14. Oktober 2020 stand Giggs beim 1:0-Auswärtssieg im Rahmen der Nations League in Bulgarien noch in verantwortlicher Position an der Seitenlinie, wurde dann aber nach einer Anzeige von zwei Frauen gegen ihn wegen häuslicher Gewalt vorübergehend festgenommen.

Ab dem 3. November 2020 wurde Page, der zuvor von der U17 über die U19 bis zur U21 mehrere walisische Nachwuchsnationalmannschaften unter seinen Fittichen hatte, vom Co- zum Interimstrainer ernannt und war damit auch bei der EURO 2021 in der Verantwortung, als Wales zwar die Vorrunde meisterte, dann aber im Achtelfinale klar mit 0:4 an Dänemark scheiterte.

Nichtsdestotrotz blieb Page in der ersten Reihe, mit der Chance auf eine längerfristige Perspektive, nachdem erst zum zweiten Mal in der Geschichte des walisischen Verbandes ein WM-Ticket gelöst wurde.

Volle Konzentration auf die WM ohne Trainerspekulationen

An Giggs jedenfalls wird ein dauerhaftes Engagement seines vormaligen Assistenten nicht scheitern. Denn der 48-Jährige, der das Amt des Nationaltrainers im Januar 2018 übernommen hatte, erklärte nun seinen Rücktritt. „Es war eine Ehre und ein Privileg, mein Land zu trainieren. Der gesamte Fokus des Verbandes, der Spieler und des Trainerteams soll auf der Vorbereitung auf das Turnier liegen – ohne Spekulationen um den Trainer“, wird Giggs, der sich im August vor Gericht verantworten muss, in einer offiziellen Verbandsmitteilung zitiert. Der Verband bedankte sich darin bei Giggs für dessen Wirkung und erklärte, dass die getroffene Entscheidung “im besten Interesse des walisischen Fußballs“ liege.

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