Kathi
Zwischendurch sah es so aus, als könnte die deutsche Nationalmannschaft Wiedergutmachung betreiben für die drei Tage zuvor erlittene 0:1-Niederlage gegen Ungarn, mit der die Chance auf den Gruppensieg in der Nations League 2022/23 und damit auch die Teilnahme am Nations League Final Four im Sommer 2023 vorzeitig verspielt wurde.
Verspielt hat die DFB-Auswahl dann aber auch am letzten Spieltag des Wettbewerbs eine 2:0-Führung beim Gastspiel in England. Zwar rettete Kai Havertz kurz vor dem Ende dann zumindest noch ein 3:3, freilich auch nur dank eines Fehlers des englischen Schlussmannes Nick Pope, doch die Phase zwischen der 72. und 83. Minute dürfte noch Gegenstand einiger Analysen sein.
Keine Eigenwerbung von Süle und Schlotterbeck
Warum die Mannschaft von Bundestrainer Hans-Dieter Flick nach einem guten Start in die zweite Hälfte samt Toren von Ilkay Gündogan per Elfmeter und Havertz völlig aus der Spur geraten ist, lässt sich kaum erklären. Fakt ist aber, dass bei den drei Gegentreffern durch Luke Shaw (72.), Mason Mount (75.) und Harry Kane (83., Elfmeter) auch die Innenverteidigung mit Niklas Süle und Nico Schlotterbeck im neuen Deutschland WM 2022 Trikot keine gute Figur abgab. Süle konnte auch diesmal athletische Defizite nicht verbergen, während bei Schlotterbeck nicht nur beim unnötig verursachten Elfmeter vor dem dritten Gegentor die fehlende internationale Erfahrung sichtbar wurde.
Das Innenverteidiger-Gespann von Borussia Dortmund konnte sich somit nicht wirklich für weitere gemeinsame Auftritte im Nationaltrikot empfehlen. Ohnehin aber wird wohl maximal einer der beiden bei der Weltmeisterschaft 2022 in Katar zur ersten Elf von Bundestrainer Flick gehören. Denn Antonio Rüdiger, der sich gegen Ungarn eine Gelbsperre eingehandelt hat und deshalb in England fehlte, gilt als Abwehrchef und Innenverteidiger Nummer eins.
Matthias Ginter ist trotz seiner starken Saison beim SC Freiburg wohl nur eine Alternative, während es für Jonathan Tah und den in England kurz vor Schluss zu seinem Debüt gekommenen Armel Bella-Kotchap schon mit einem Platz im DFB WM 2022 Kader eng werden dürfte. Thilo Kehrer scheint der Bundestrainer unterdessen eher als Option für die Außenverteidigerpositionen denn für das Zentrum zu sehen.
Hummels zuletzt bei der EURO 2021 im Kader
Möglicherweise kommt bei der Kaderbekanntgabe aber noch ein altbekannter Name hinzu. Denn wie „Bild“ berichtet, soll zwischen Bundestrainer Flick und Mats Hummels eine Absprache existieren, gemäß der sich der Weltmeister von 2014 bei einer Nominierung für die WM-Endrunde auch mit einer Rolle als Backup zufriedengeben und auf keinen Fall für Unruhe sorgen würde.
Hummels, der letztmals beim Achtelfinal-Aus bei der EM 2021 gegen England (0:2) für Deutschland gespielt hat und danach auch nicht mehr im deutschen Aufgebot stand, spielt bislang eine starke Saison und wurde zuletzt von Flick öffentlich für seine guten Leistungen gelobt. Knüpft der 33-Jährige in den nächsten Wochen daran an, spricht einiges dafür, dass Flick nicht auf die Routine des 76-fachen Nationalspielers verzichten wird – und auch eine Innenverteidigung mit Rüdigers und Hummels scheint keineswegs ausgeschlossen.
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