Klostermann fällt wochenlang aus – Endrunde in Gefahr?

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Lukas Klostermann nach Verletzung womöglich nicht bei der WM 2022

In der Vergangenheit hat es vor großen Turnieren immer wieder namhafte Spieler mit Verletzungen erwischt, die dann die WM- oder EM-Endrunde verpasst haben. Auch aktuell sind die Akteure, die beste Chancen auf einen Platz im WM-Kader ihrer Länder für die WM 2022 in Katar haben, besonders sensibilisiert, könnte doch jeder falsche Schritt gleichbedeutend mit einem geplatzten Traum sein.

Ganz so weit ist es bei Lukas Klostermann noch nicht, doch der Profi von RB Leipzig muss um sein WM-Ticket bangen. Denn im Auftakt-Spiel der Bundesliga beim VfB Stuttgart (1:1) zog sich der 26-Jährige eine Syndesmosebandverletzung am linken Sprunggelenk zu, die sogar eine Operation erfordert. Klostermann hatte die Begegnung in der Mercedes-Benz-Arena dabei sogar bis zum Schlusspfiff absolviert, anschließend aber über Beschwerden geklagt.

Klostermann Ende September wahrscheinlich nicht dabei

RB Leipzig nannte bei Bekanntgabe der Diagnose keine genaue Ausfalldauer, doch alleine die Überlegungen der Roten Bullen, einen Ersatz für Klostermann zu verpflichten, lässt erahnen, dass mit einem schnellen Comeback nicht zu rechnen ist. Die Prognose, dass Klostermann “wochenlang“ fehlen wird, lässt sich nicht seriös konkretisieren, doch für die Länderspiele Ende September in der UEFA Nations League 2022/23 wird es für den 18-fachen Nationalspieler tendenziell nicht reichen. Wenn die DFB-Auswahl am 23. September gegen Ungarn und am 26. September in England antritt und auf den Gruppensieg in der Nations League Liga A hofft, wird Klostermann voraussichtlich zu Hause am TV-Gerät sitzen und unter Umständen verfolgen müssen, wie der eine oder andere Rivale Pluspunkte im Kampf um ein WM-Ticket sammelt.

In den Spielen Anfang Juni gegen England (1:1) und gegen Italien (5:2) stand der Leipziger jeweils die vollen 90 Minuten auf dem Feld und bot sich sowohl als rechts Glied einer Dreierkette als auch als rechter Verteidiger in einer Viererkette an. Doch der Konkurrenzkampf in der deutschen Defensive ist groß. In der Innenverteidigung sind Niklas Süle und Antonio Rüdiger normalerweise gesetzt und baut Bundestrainer Hans-Dieter Flick auf eine Dreierkette, dürfte zumindest Nico Schlotterbeck noch vor Klostermann stehen. Jonathan Tah und Thilo Kehrer sind weitere Konkurrenten, wohingegen nur noch wenige Beobachter an ein Comeback von Mats Hummels glauben.

Die Konkurrenz auf rechts ist überschaubar

Auf der rechten Abwehrseite ist just der vielseitige Benjamin Henrichs, der bei RB Leipzig in Abwesenheit von Klostermann verstärkt auf dieser Position zum Zug kommen könnte, ein zu beachtender Konkurrent. Auch Kehrer kann diese Rolle übernehmen, während Jonas Hofmann nach seinen letzten Auftritten vom Bundestrainer eher offensiver gesehen wird. Ridle Baku hat sich unterdessen mit schwachen Leistungen im Trikot des VfL Wolfsburg seit längerem aus dem Blickfeld von Flick gespielt.

Eben weil Hofmann offensiv wertvoller erscheint, Baku auf Form- und der bei Paris St. Germain ausgemusterte Kehrer auf Vereinssuche ist, muss sich Klostermann im Moment noch nicht die allergrößten Sorgen machen. Entscheidend wird für den früheren Bochumer sein, möglichst schnell wieder gesund zu werden und die nötige Fitness zu erlangen. Dann sollte es auch mit dem Deutschland WM-Kader klappen.