Klare Worte von Hans-Dieter Flick – Bundestrainer übt Kritik an Katar

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Bundestrainer Hansi Flick übte klare Kritik an Endrunde in Katar

Die Entscheidung der FIFA, das Eröffnungsspiel der Weltmeisterschaft 2022 einen Tag vorzuziehen, tangiert die deutsche Nationalmannschaft nur bedingt. Während Gastgeber Katar und Ecuador nun schon am Sonntag, 20. November, gegeneinander antreten, startet die WM-Auswahl des DFB unverändert am 23. November mit dem ersten Gruppenspiel gegen Japan ins Turnier.

Für Bundestrainer Hans-Dieter Flick und sein Team beginnt nun dennoch langsam, aber sicher die heiße Phase der Vorbereitung auf die WM-Endrunde 2022, wobei natürlich neben einer umfassenden Analyse der Gruppengegner Japan, Spanien und Costa Rica in WM 2022 Gruppe E die Nominierung des eigenen Kaders im Vordergrund steht. Flick richtet indes den Blick auch über den Tellerrand hinaus und macht sich allgemeine Gedanken rund um die erste Winter-WM der Geschichte, die seit der 2010 erfolgten Vergabe von vielen Seiten kritisch gesehen wird. Auch von Flick, wie dessen Aussagen gegenüber dem “RND“ nun sehr deutlich gemacht haben.

Flick nennt mehrere Kritikpunkte

“Ich habe viele Bekannte, die gerne nach Katar fliegen würden, es aber aus vielerlei Gründen unterlassen. Weil sie sich die massiven Preise nicht leisten können, weil die Situation etwa für Homosexuelle inakzeptabel ist, weil es Menschenrechtsverletzungen gibt, weil Minderheiten ausgegrenzt werden“, stört sich Flick offen an vielen Gegebenheiten in Katar und hält deshalb mit seiner generellen Bewertung nicht hinter dem Berg: „Es ist keine WM für den normalen Fan. Grundsätzlich finde ich es schade, dass dieses Turnier keine WM für Fans wird.“

Flick macht auch keinen Hehl daraus, dass es nicht leicht falle, sich angesichts der gesellschaftlichen Probleme des Gastgeberlandes auf die sportlichen Aufgaben zu fokussieren und spricht in diesem Zusammenhang von einer „Herausforderung“ sowohl für sich als auch für seine Mannschaft.

Außer Frage steht für den Bundestrainer derweil, dass seine Schützlinge für die Gesamtsituation entsprechend sensibilisiert werden sollen: „Wir haben schon viele Gespräche geführt, um die Mannschaft bestmöglich zu informieren. Wir werden uns im September erneut zusammensetzen und überlegen, was wir, möglicherweise auch gemeinsam mit anderen Nationen und Mannschaften, machen können und wollen“, deutet der 57-Jährige an, dass es beim Turnier die eine oder andere Aktion geben könnte.

Neue Aktion der DFB-Elf?

Bereits im März 2021 hatte die deutsche Nationalmannschaft für Aufsehen gesorgt, als die elf Akteure der Startelf der Partie gegen Island bei den Hymnen auf ihren Shirts den Schriftzug “HUMAN RIGHTS“ abbildeten.

Ein am Tag nach dem Spiel veröffentlichtes Marketing-Video mit den Vorbereitungen der T-Shirt-Aktion wurde in der Öffentlichkeit zwar eher negativ aufgenommen, doch hat die Aktion ihr Ziel nicht verfehlt. Eine Wiederholung im Spielplan der WM 2022 in Katar scheint nicht ausgeschlossen.