Gut einen Monat nach dem Abgang von Paulo Sousa, der nach weniger als einem Jahr im Amt dem Lockruf von Flamengo Rio de Janeiro folgte, hat die polnische Nationalmannschaft einen neuen Trainer.
Wie der polnische Verband PZPN am Montag bekannt gab, tritt Czeslaw Michniewicz die Nachfolge Sousas an, ist aber zunächst nur als kurzfristige Lösung eingeplant.
Für den 52 Jahre alten Fußballcoach ist das Engagement als Nationaltrainer gleichzeitig die Rückkehr zum Verband, war Michniewicz doch bereits von 2017 bis 2020 für die polnische U21 zuständig. Anschließend heuerte Michniewicz bei Legia Warschau an und feierte am Ende der Spielzeit 2020/21 die Meisterschaft, musste aber im Oktober nach einem Fehlstart in die neue Saison beim Hauptstadtklub gehen.
Seitdem war Michniewicz ohne Job und wurde medial schon bei den ersten Gerüchten um einen möglichen Abschied Sousas zu den heißesten Kandidaten gezählt.
🆕 31 stycznia 2022 roku nowym selekcjonerem reprezentacji Polski został Czesław Michniewicz. 🇵🇱
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— Łączy nas piłka (@LaczyNasPilka) January 31, 2022
Einstand ohne lange Vorbereitungszeit
Michniewicz unterschrieb zunächst einen Vertrag bis zum Ende des Jahres, aber inklusive der Option auf eine weitere Zusammenarbeit. Über allem anderen stehen allerdings zunächst die Weltmeisterschaft Playoffs 2022. Zunächst muss Polen dabei im Halbfinale in Russland bestehen, um danach in einem Endspiel gegen den Sieger der Partie zwischen Schweden und Tschechien um eines von drei noch vakanten Tickets für europäische WM 2022 Teams kämpfen zu können.
Polens Verbandspräsident Cezary Kulesza ist überzeugt davon, mit Michniewicz einen Trainer gefunden zu haben, der “die richtigen Qualitäten und Erfahrungen“ besitzt, um das Team um Kapitän und Torjäger Robert Lewandowski doch noch zur WM-Endrunde führen zu können.
Eine längere Vorbereitungszeit auf die Begegnung in Russland am 24. März besitzt Michniewicz, der als Vereinstrainer unter anderem auch schon für Lech Posen und Zaglebie Lubin zuständig war, allerdings. Erst drei Tage vor dieser so wichtigen Partie beginnt die Abstellungsfrist der FIFA, sodass Michniewicz nur wenige Trainingseinheiten bleiben, um seine Vorstellungen auf die Mannschaft zu übertragen. Es ist somit davon auszugehen, dass sich personell und taktisch lediglich Nuancen ändern werden.
Schwierige Aufgaben in der Nations League
Ob Michniewicz über dieses Jahr hinaus eine Zukunft als Trainer der polnischen Nationalmannschaft hat, dürfte unterdessen nicht unwesentlich von Erfolg oder Misserfolg in den WM-Playoffs abhängen.
Die Möglichkeit, Argumente in eigener Sache zu sammeln, besitzt der frühere Torhüter indes auch noch im Juni und September, wenn in zwei Länderspielperioden die komplette Nations League 2022/23 absolviert wird.
Mit der Niederlande, Belgien und Wales warten dann in Gruppe 4 der Nations League Liga A 2022/23 drei anspruchsvolle Gegner auf die polnische Mannschaft, für die dabei das oberste Ziel lauten dürfte, nicht aus der höchsten Liga abzusteigen.
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