BC Place Stadium (Vancouver) als WM 2026 Austragungsort in Kanada

Das BC Place Stadium ist so etwas wie das Nationalstadion von Kanada, obwohl es das Kürzel für die Provinz British Columbia mit im Namen trägt. Es diente bei den Olympischen Winterspielen 2010 beispielsweise als Schauplatz für die Eröffnungs- und die Schlussfeier. Ursprünglich gebaut wurde es für die Expo 1986 und die Canadian-Football-Mannschaft der BC Lions. Schnell wurde es aber auch für den Fußball vereinnahmt. Der Major League Soccer-Klub Vancouver Whitecaps trägt hier seine Heimspiele aus.

Durch diese Prominenz und durch den Umstand, dass sich das Stadion bereits als Arena für den Fußball bewährt hat, war es keine Frage, dass das BC Place Stadium auch einer der kanadischen WM 2026 Spielorte sein wird. Die WM 2026 findet bekanntlich ja in Kanada, Mexiko und den USA statt. Da Kanada ansonsten nur noch das BMO Field als WM 2026 Spielort stellen darf, zeigt dies, wie wichtig das BC Place Stadium für das Land ist.

BC Place Stadium als WM Stadion 2026 in Vancouver, Kanada
BC Place Stadium in Vancouver (Quelle: Wikipedia, Yvrphoto, CC BY-SA 3.0)

Daten und Fakten zum BC Place Stadium in Vancouver

🏟️ Kapazität:54.500 Plätze
➡️ Baubeginn:April 1981
🎉 Eröffnung:19. Juni 1983
👷🏽 Architekten:Studio Philipps Barret
💰 Kosten:480,94 Millionen Euro

Größtes WM-Stadion Kanadas: das BC Place Stadium

Als erstmals Überlegungen aufkamen, in Vancouver ein neues Stadion zu bauen, ging es nicht um Sport. Hier sollte die Weltausstellung Expo 1986 stattfinden, für das man sich einen angemessenen Zentralort wünschte. Dies ist einer der Gründe, weshalb die Arena nach ihrer Fertigstellung das weltgrößte Stadion mit einem Tragluftdach war, das aus einer dünnen Teflonschicht bestand. Schnell ergab sich aber die Frage, wie die Arena jenseits der Expo genutzt werden sollte. An dieser Stelle meldeten die genannten Vereine aus dem Canadian Football und dem Fußball ihr Interesse an. Der Staat, der das Stadion betrieb, nahm dankbar an, schulterten fortan doch die Klubs die Unterhaltskosten.

2007 entdeckten Arbeiter im Tragluftdach einen Riss. Dieser wuchs in kürzester Zeit immer weiter. Und es kam dazu, was zu einer echten Katastrophe hätte werden können, wenn die Menschen vor Ort nicht ganz viel Glück gehabt hätten. Das Dach stürzte ein. Glücklicherweise befand sich zu diesem Zeitpunkt niemand im Stadion. Da die Arena aber für Olympia vorgesehen war, mussten die Schäden schnell beseitigt werden. Die Zeit vor dem Beginn der Wettkämpfe reichte nicht, um noch ein neues Dach zu bauen. Dies geschah nach den Paralympics 2010. Gebaut wurde ein schließbares System, das deutliche erkennbare Anleihen an der Lösung des Stadions in Frankfurt am Main nahm. Die Kosten für diese zweite Bauphase von 2009 bis 2011 waren fast fünfmal so hoch wie die der ersten Bauphase.

Wie wird das BC Place Stadium sonst genutzt?

Neben dem Fußball gastierte auch der Basketball für einige Zeit im BC Place Stadium. Es waren die Vancouver Nighthwaks, die hier im Jahr 1988 spielten aber bereits nach einem Jahr die Arena wieder räumten. Zu unpraktisch war diese für den Basketball. Ebenfalls für das Stadion konnte sich das Eishockey begeistern. 2014 gastierte beispielsweise der NHL Heritage Classic in der Arena. Dabei handelt es sich um eines der jährlichen Freiluftspiele, die von der nordamerikanischen Liga ausgetragen werden. Lange war die Arena zudem Finalort für den Grey Cup – also den Pokal des Canadian Footballs.

Insgesamt neun Mal war dies bereits der Fall. Direkten Kontakt mit einer Fußballweltmeisterschaft hatte das BC Place Stadium ebenfalls schon. Dabei handelte es sich allerdings um das Turnier der Frauen, das 2015 in Kanada stattfand. Das BC Place Stadium war damals sogar nicht nur irgendein Austragungsort, sondern der Schauplatz des Finales. Neben dem Sport sind es vor allem Konzerte, die sich von der Arena angezogen fühlen. Bands wie OneRepublic oder auch Def Leppard spielten in den vergangenen Jahren hier.

Infos & Sightseeing am WM-Spielort 2026 Vancouver

Vancouver zählt etwa 630.000 Einwohner, gehört aber auch zu einer gleichnamigen Metropolregion, in der sogar fast 2,5 Millionen Menschen leben. Benannt ist sie nach dem britischen Schiffskapitän George Vancouver. Dieser erforschte und vermaß die Region, in der sich heute die Stadt befindet. Allerdings dürfen auch die Niederländer für sich in Anspruch nehmen, dass der Name auf sie zurückzuführen ist: Vancouver ist auch eine Ableitung der niederländischen Worte van Coevorden – und zeigt an, dass die Familie des Briten aus der niederländischen Stadt Coevorden gestammt haben dürfte.

Skyline von Vancouver, dem WM 2026 Spielort in Kanada
Skyline von Vancouver, Kanada (Quelle: Wikipedia, Tom Quine, CC BY 2.0)

Die Gründung des heutigen Vancouvers erfolgte in den 1860er Jahren. Sie war die Folge einer Einwanderungswelle, die durch den sogenannten Fraser-Canyon-Goldrauschs entstand. Ursprünglich war Vancouver nicht mehr als eine kleine Siedlung, in der ein Sägewerk der größte Arbeitgeber war. Durch die transkontinentale Eisenbahn wuchs das Dorf aber schnell zur Metropole. Besonders das nordamerikanische Filmgeschäft hat sich in Vancouver verliebt.

Nach Los Angeles und New York ist es diesbezüglich die drittwichtigste Stadt. Vancouver wird deshalb gelegentlich auch als „Hollywood Nord“ bezeichnet. Der Hafen der westkanadischen Metropole wurde durch den Panamakanal extrem wichtig. Bis heute ist er der größte Hafen des Landes. Sportlicher Höhepunkt in der bisherigen Geschichte waren die Olympischen Winterspiele 2010 – die Fußball-WM 2026 dürfte diesbezüglich aber zumindest gleichziehen.