Marcel Koller: Österreich oder Schweiz?

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Marcel Koller
Wikimedia, Steindy (CC BY-SA 3.0)

Seit 1. November 2011 leitet Marcel Koller die Geschicke der österreichischen Nationalmannschaft. Obwohl anfangs noch von vielen skeptisch beäugt und als Notlösung abgestempelt, konnte der Schweizer seine Kritiker bald verstummen lassen. Zwar setzte es bei seinem Debüt eine Niederlage gegen die Ukraine, doch Schritt für Schritt wurden die Leistungen des Teams besser.

Die Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Brasilien, die zu Beginn der Amtszeit als großes Ziel ausgegeben wurde, verpasste der ÖFB denkbar knapp. Dennoch war eine Qualitätssteigerung zu merken. Nach langem hin und her verlängerte Koller seinen Vertrag im Dezember 2013 bis Ende Juni 2016. Seinen Marktwert hat er seit dem durch eine fast makellose EM-Qualifikation mit Österreich gesteigert. Und er könnte dies noch weiter tun, wenn er mit der Alpenrepublik bei der Endrunde in Frankreich überzeugt.

Bereits nach der Auslosung, die Österreich EM 2016 Gruppe F zuteilte, meinte er: „Ich juble nicht, aber es hätte uns härter treffen können.“ Wie es für Koller, der in den letzten Jahren auch mehrere persönliche Preise gewann (Special Award in Österreich, Sports Award in der Schweiz), nach der Europameisterschaft weitergeht, ist noch offen.

Der ÖFB würde am liebsten heute als morgen verlängern und auch die nächsten Jahre mit Koller bestreiten. Doch der ziert sich noch und agiert weiter abwartend. Neben einer Rückkehr in den Klub-Fußball – RB Leipzig soll Interesse haben – steht auch ein Wechsel in die Schweiz zur Debatte. Denn dort läuft der Vertrag von Nati-Trainer Vladimir Petkovic im Sommer aus, Verhandlungen über eine Verlängerung liegen momentan aufgrund unterschiedlicher Gehaltsvorstellungen auf Eis.

Neben Koller werden in der Schweiz auch Lucien Favre und Murat Yakin gehandelt, der Erfolgstrainer des Nachbarn soll aber die besten Chancen haben. ÖFB-Präsident Leo Windtner will die Sache noch vor der EM klären. Wir dürfen gespannt sein.