Knieverletzung: Israel in den EM-Playoffs ohne Torjäger Munas Dabbur

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Der wichtigste Akteur im israelischen Nationalteam in der zurückliegenden Qualifikation für die Europameisterschaft 2020 war sicherlich Eran Zahavi, der elf von 16 Treffern der Mannschaft von Trainer Andreas Herzog erzielte. Trotz des Torjägers, der damit ebenso oft getroffen hat wie Cristiano Ronaldo und nur einmal weniger als Top-Quali-Torschütze Harry Kane, reichte es für Israel hinter Polen, Österreich, Slowenien und Nordmazedonien nur zu einem enttäuschenden fünften Platz.

Doch aufgrund des neuen Modus, der den besten Teilnehmern der Nations League 2018/19, die sich nicht auf direktem Weg für die EURO qualifizieren konnten, noch die Chance auf vier weitere Startplätze einräumt, darf Israel weiter von der ersten EM-Endrunde der Verbandsgeschichte träumen.

Ende März gastiert Israel im Nations League Playoff C in Schottland (26. März) und würde dann im Erfolgsfall beim Sieger der Partie Norwegen gegen Serbien zum Endspiel (31. März) um ein EM-Ticket antreten.

Saison für Dabbur vorzeitig beendet?

In Schottland kann Trainer Herzog zwar aller Voraussicht nach auf Zahavi bauen, muss aber auf dessen Sturmpartner Munas Dabbur verzichten. Der im Winter nach einem missglückten Halbjahr beim FC Sevilla für rund zwölf Millionen Euro zur TSG 1899 Hoffenheim gewechselte Angreifer verletzte sich beim Hoffenheimer 1:1 am Samstag bei Borussia Mönchengladbach ohne gegnerische Einwirkung schwer am Knie.

Nachdem es zunächst vorsichtige Entwarnung gab weil der zunächst befürchtete Kreuzbandriss ausgeschlossen werden konnte, folgte nach weiteren Untersuchungen doch noch eine Hiobsbotschaft für den 27-Jährigen. Dabbur hat sich einen Riss der Bizepssehne zugezogen, der eine längere Pause zur Folge hat. Selbst das vorzeitige Saisonende ist im Moment nicht ausgeschlossen

Sollte es Israel auch ohne den Angreifer zur Endrunde schaffen, wäre Dabburs Mitwirken dort somit auch nicht sicher (hier alle EM Ausfälle ansehen). Für den 21-fachen Nationalspieler (sieben Tore), der in der EM-Qualifikation immerhin drei Mal getroffen hat, steht die Saison 2019/20 damit weiterhin unter einem alles andere als guten Stern.

Als Torschützenkönig der österreichischen Bundesliga mit Red Bull Salzburg war Dabbur mit der Hoffnung auf den Durchbruch in einer Top-Liga zum FC Sevilla gewechselt, kam dort aber in der Liga kaum zum Zug und nur auf zwei Kurzeinsätze. Daran änderte auch die respektable Bilanz von drei Toren und zwei Vorlagen ins sechs Gruppenspielen der Europa League nichts.

In Hoffenheim durfte Dabbur immerhin vier Mal von Anfang an in der Bundesliga ran und wurde zwei weitere Male eingewechselt. Während der 1,82 Meter große Mittelstürmer in der Liga noch torlos ist, machte Dabbur aber im DFB-Pokal auf sich aufmerksam. Im Achtelfinale beim FC Bayern München schnürte Dabbur nach seiner Einwechslung einen Doppelpack und brachte Hoffenheim so noch auf 3:4 heran, ehe der Schlusspfiff die Aufholjagd bremste.

Nun muss sich der Israeli erst einmal in Geduld üben und neben Hoffenheim, das es noch nach Europa schaffen kann, auch seinen Kollegen im israelischen Nationalteam von draußen die Daumen drücken.

Sollte sich Israel im Nations League Playoff der Liga C durchsetzen können, würde man in EM 2020 Gruppe D auf England, Kroatien und Tschechien treffen.

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