Raheem Sterling fordert nach Rassismus-Skandal Konsequenzen

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Die englische Nationalmannschaft liegt nach zwei Spieltagen in der EM 2020 Quali, deren Finale im Londoner Wembley-Stadion ausgetragen wird, voll auf Kurs.

Nach dem 5:0-Kantersieg zum Auftakt gegenTschechien, den vermeintlich stärksten Gegner in EM-Quali 2020 Gruppe A, legten die Three Lions am Montagabend in Montenegro einen kaum weniger deutlichen 5:1-Auswärtserfolg nach.

Nach Abpfiff der Partie in Podgorica stand indes nicht die zum Teil begeisternde Art und Weise, mit der die englische Mannschaft einen frühen Rückstand durch Marko Vesovic drehen konnte, im Mittelpunkt. Vielmehr rückten die Geschehnisse auf den Rängen des Gradski Stadion pod Goricom in den Vordergrund.

FA schaltet die UEFA ein

Nicht zu überhören waren über die gesamten 90 Minuten Affenlaute und Schmähungen in Richtung der englischen Akteure Danny Rose, Raheem Sterling und Callum Hudson-Odoi, was der englische Fußballverband FA nicht auf sich beruhen lassen will.

Während Trainer Gareth Southgate auf der Pressekonferenz nach dem Spiel klare Worte fand und erklärte, dass sicherlich auch der Beobachter der UEFA die rassistischen Äußerungen zur Kenntnis genommen hat, hat sich die FA bereits offiziell an den Kontinentalverband gewandt.

Anders als Montenegros Trainer Ljubisa Tumbakovic, der keinen Kommentar zu den Ereignissen abgeben wollte, meldeten sich neben Trainer Southgate auch einige englische Akteure zu Wort, darunter die betroffenen Sterling und Hudson-Odoi. Letzterer beließ es nach einem ansprechenden Startelfdebüt im England-Trikot bei einem Appell an alle Fußballfans: “Diskriminierung sollte es nirgendwo geben – wir sind alle gleich.“

Sterling hofft auf einen Zuschauerausschluss

Sterling dagegen, der nach seinen drei Toren gegen Tschechien auch in Montenegro mit dem Treffer zum Endstand erfolgreich war und sich im Anschluss daran demonstrativ vor den Heimfans mit einem Lächeln die Ohren zuhielt, forderte Konsequenzen für den montenegrinischen Verband. “Es ist 2019, und es sollte eine echte Strafe dafür geben, nicht nur für die

Wenigen, die ausgeschlossen werden“, so Sterling, der es als angemessen erachtet, die nächsten Länderspiele in Montenegro vor leeren Rängen stattfinden zu lassen: “Es muss eine kollektive Sache sein. In diesem Stadion haben 15.000 Zuschauer Platz. Ich denke, dass die Bestrafung für eine Nation sollte sein, dass das ganze Stadion nicht zuschauen kann, wenn die Fans rassistische Beschimpfungen rufen. Dann werden Fans zweimal darüber nachdenken.“

Von Seiten der UEFA gibt es bisher noch kein offizielles Statement zu den Geschehnissen in Podgorica. Es ist allerdings nach den aufsehenerregenden Äußerungen aus dem englischen Lager davon auszugehen, dass der Verband nicht umhin kommt, sich sehr konkret mit den Vorfällen auseinanderzusetzen.

Eine Platzsperre für die montenegrinische Mannschaft scheint durchaus denkbar. Betroffen wäre dann möglicherweise das nächste Qualifikationsspiel am 7. Juni gegen den Kosovo.

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