Robin Koch offenbar im Visier des DFBs

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Am Dienstagabend erwischte Robin Koch sicherlich nicht die besten 90 Minuten seiner Karriere. Beim 3:3 des SC Freiburg bei Eintracht Frankfurt war der 23-Jährige gleich an zwei Gegentoren beteiligt. Zunächst unglücklich, als ein von Torwart Alexander Schwolow abgewehrter Ball von Kochs Rücken zu Andre Silva prallte, der zum Frankfurter 1:1 einköpfte.

Beim 2:3 der Eintracht gab Koch dann aber eine alles andere als gute Figur ab. Einen zuvor verlorenen Ball eroberte der Freiburger Innenverteidiger zwar zunächst zurück, allerdings nur, um vor dem eigenen Tor unnötigerweise ins Dribbling zu gehen. Daichi Kamada nutzte den Moment, als Koch den Körper nicht zwischen Gegner und Ball hatte und spitzelte die Kugel in den Kasten des machtlosen Schwolow.

Nationalmannschaftsdebüt gleich über 90 Minuten

„So oft wie ich den Ball vorbeidrücke, darf sich dann auch ein Verteidiger mal so einen Bock leisten“, gab es von Angreifer Nils Petersen allerdings nach der Partie keinen Vorwurf in Richtung Koch, ohne dessen Fauxpas Frankfurt wohl eher nicht mehr zurückgekommen wäre. Generell genießt der Defensiv-Allrounder, der seine Qualitäten außer in der Innenverteidigung auch schon im defensiven Mittelfeld bewiesen hat, in Freiburg höchste Wertschätzung – und bei weitem nicht nur dort.

Vielmehr ist der Sohn von Ex-Profi Harry Koch, der einst 1998 mit dem 1. FC Kaiserslautern als Aufsteiger Deutscher Meister wurde, spätestens mit seinem Debüt im Deutschland-Trikot im Herbst auch bei zahlreichen anderen Vereinen ins Blickfeld gerückt.

Gleich bei der ersten Nominierung durfte Koch beim Testspiel im Oktober gegen Argentinien (2:2) über die vollen 90 Minuten ran und im November stand der Freiburger dann auch beim 4:0-Erfolg in der EM 2020 Qualifikation gegen Weißrussland die gesamte Spielzeit auf dem Platz.

Kurze Zeit später wurde publik, dass RB Leipzig im Winter eine Verpflichtung Kochs forcierte, allerdings der SC Freiburg sein Veto einlegte. Das dürfte aber nach dieser Saison nicht mehr der Fall sein. Da Kochs Vertrag im Breisgau nur noch bis Juni 2021 läuft und Freiburg einen ablösefreien Verlust des Auswahlspielers sicherlich unbedingt vermeiden will, ist mit einem Transfer zu rechnen. Auch, da Koch nach Informationen der “Bild“ intern schon deutlich gemacht haben soll, dass eine Verlängerung kein Thema ist. 

Koch will in Deutschland bleiben

Während sich auch schon seit längerem Gerüchte um ein Interesse von Benfica Lissabon und dem SSC Neapel ranken, favorisiert Koch dem Vernehmen nach einen Verbleib in der Bundesliga. Ob Leipzig, das im Winter vor allem auf die Ausfälle von Willi Orban und Ibrahima Konate reagieren wollte, den kopfballstarken Defensivmann weiterhin verpflichten möchte, ist nicht bekannt. Laut “Bild“ soll nun aber auch Borussia Dortmund die Fühler nach Koch ausgestreckt haben, der für rund zehn Millionen Euro zu haben sein soll.

Der BVB sucht zusätzlich zu Mats Hummels und Dan-Axel Zagadou einen weiteren verlässlichen Innenverteidiger, nachdem Manuel Akanji und Leonardo Balerdi bislang nicht voll überzeugen konnten. Lukasz Piszczek, der gerade noch einmal verlängert hat und eher Außen- als Innenverteidiger ist, steht unterdessen vor dem letzten Jahr seiner Karriere.

Gut möglich daher, dass Dortmund im Werben um Koch Ernst macht. Und auch, dass Koch den Lockrufen folgt. Schließlich wären in Dortmund regelmäßige internationale Auftritte sicher, die wiederum die Chancen in der deutschen Nationalmannschaft und die EM 2021 erhöhen würden.