Aaron Ramsdale bangt um die EM – Winterwechsel als Ausweg?

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EM 2024 News

Zusammen mit Frankreich wird England von vielen Experten ein halbes Jahr vor dem Start des Turniers als Top-Favorit auf den Gewinn der Europameisterschaft 2024 gehandelt. Durchaus mit gutem Grund, verfügen die Three Lions doch in ihrem Kader über reichlich individuelle Qualität und scheint mit der passenden Marschroute der große Wurf möglich.

Mit Declan Rice, Jude Bellingham, Bukayo Saka, Phil Foden und natürlich Harry Kane konzentrieren die die Akteure von Weltklasse-Format indes auf das Mittelfeld und die Offensive, während die Defensive betreffend zumindest der eine oder andere Zweifel bleibt. Auch auf der Torwartposition, die mit Jordan Pickford für englische Maßstäbe gut, aber eben auch nicht überragend besetzt ist. Dem 29-Jährigen, der seit seinem Debüt 2017 bei drei großen Turnieren die Nummer eins war und mittlerweile auf 58 Länderspiele zurückblicken kann, fehlt es indes an einem Konkurrenten auf Spitzenniveau.

David Raya Arsenals neue Nummer eins

Nick Pope (Newcastle United) und Sam Johnstone (Crystal Palace) besitzen beide eine gewisse Klasse, sind mit 31 bzw. 30 Jahren aber nicht mehr wirklich entwicklungsfähig. In England war deshalb noch vor nicht allzu langer Zeit die Hoffnung groß, dass mit Aaron Ramsdale ein Schlussmann heranwächst, der auf Jahre hinaus zum Rückhalt wird.

Erst recht, weil Ramsdale nach zwei Spielzeiten als Stammkeeper in der Premier League beim AFC Bournemouth und bei Sheffield United auch nach seinem Wechsel zum FC Arsenal im Sommer 2021 direkt zur Nummer eins avancierte. Wenige Monate später feierte Ramsdale im November 2021 sein Debüt in der Nationalmannschaft, stand indes schon zuvor bei der EURO 2021 und dann auch bei der WM 2022 im Kader von Trainer Gareth Southgate.

Zu mehr als drei weiteren Länderspielen reichte es bislang aber nicht. Vielmehr muss Ramsdale aktuell sogar um die Teilnahme an der EM 2024 bangen, hat der 25-Jährige doch seinen Stammplatz bei den Gunners an den im Sommer verpflichteten David Raya verloren. Der ein Jahr ältere Spanier überzeugt zwar keineswegs durchgehend, steht aber bei Trainer Mikel Arteta höher im Kurs.

Ramsdale bis 2026 an Arsenal gebunden

Weil der aktuell freilich verletzte Pope und Johnstone bei ihren Klubs über regelmäßige Spielpraxis verfügen, zudem der 35-jährige Fraser Forster (Tottenham Hotspur) auch als verlässlicher Backup eine Option darstellt, macht sich Ramsdale Sorgen um seinen Platz im englischen EM-Kader 2024.

Aus der Sorge, als Reservekeeper bei Arsenal nicht mehr nominiert zu werden, machte Ramsdale bereits im Oktober keinen Hehl. Dementsprechend wäre es durchaus nachvollziehbar, würde der Schlussmann die Winter-Transferperiode nutzen, um sich anders zu orientieren. Allerdings besitzt Ramsdale bei den Gunners noch einen Vertrag bis 2026 und man darf davon ausgehen, dass Arteta mit Blick auf die hohen Ziele in der Premier League und auch in der Champions League nicht auf einen zweiten Torhüter mit nachgewiesener Klasse verzichten wird.