Niederlande: Jeremie Frimpong im Nationalteam nicht mehr gefragt?

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Frimpong im Nationalteam nicht mehr gefragt

Im Trikot von Bayer Leverkusen spielt Jeremie Frimpong eine starke Saison, was sich schon alleine an sieben Toren und fünf Vorlagen an den ersten 25 Bundesliga-Spieltagen ablesen lässt. In der Champions League und in der Europa League blieb Frimpong zwar in fünf bzw. vier Einsätzen jeweils ohne eigenen Treffer, verbuchte aber in beiden Wettbewerben zusammen vier Assists, hat sich damit auch auf internationaler Bühne bewährt.

Dass der damalige Bondscoach Louis van Gaal den im Dezember 22 Jahre alt gewordenen Rechtsfuß noch in den Kader für die Weltmeisterschaft 2022 in Katar berief, kam deshalb nicht vollends überraschend. Bei der Wüsten-WM selbst spielte Frimpong dann zwar keine Rolle und kam nicht wie erhofft zu seinem Debüt im Niederlande-Trikot, doch es schien nur eine Frage der Zeit bis zum ersten Einsatz in der Elftal.

Große Konkurrenz in der Offensive

Nun aber verzichtete van Gaals Nachfolger Ronald Koeman zum Start der Fußball EM 2024 Qualifikation unerwarteterweise komplett auf den Leverkusener, obwohl dessen Leistungen nach der Winterpause nochmals mehr hervorgestochen sind.

Koeman lieferte für seine Entscheidung gegen Frimpong auch die Begründung: “Das hat mit dem System zu tun. Er ist mehr Rechtsaußen als Außenverteidiger. Und mein Rechtsverteidiger muss in erster Linie gut verteidigen können“, so der 60-Jährige, der mit einer Viererkette spielen lässt, auf deren rechter Seite Denzel Dumfries von Inter Mailand normalerweise die erste Wahl ist. In dessen Abwesenheit bot Koeman beim 0:4 in Frankreich zum Qualifikationsstart mit Jurrien Timber einen gelernten Innenverteidiger auf der rechten Abwehrseite auf, womit nochmals deutlicher wurde, dass Frimpong keine guten Perspektiven besitzt.

In offensiverer Rolle sieht Koeman derweil offenbar mit Blick auf die zahlreich vorhandenen Alternativen wie Steven Berghuis, Xavi Simons, Steven Bergwijn, Donyell Malen, Cody Gakpo oder auch Memphis Depay ebenfalls nicht den Bedarf, auf Frimpong zu setzen, der unterdessen seine Reise zur niederländischen U21 wegen einer Zehenverletzung absagte.

Lange in England ausgebildet

Sollte Koeman auch im Juni bei den nächsten Länderspielen, dann im Rahmen der Nations League Final Four 2023, auf seine Nominierung verzichten, könnte Frimpong auch andere Wege gehen. So ist der bis 2025 an Bayer Leverkusen gebundene Profi, der bei einigen anderen Klubs Interesse geweckt hat und ein Kandidat für einen teuren Sommertransfer ist, zwar in Amsterdam geboren, könnte aber als Sohn einer ghanaischen Mutter auch für die Black Stars spielen.

Darüber hinaus ist auch nicht ausgeschlossen, dass der in seiner Jugend lange in England lebende und dort zwischen 2010 und 2019 bei Manchester City ausgebildete Youngster eines Tages für die Three Lions spielt. Die Niederlande jedenfalls läuft Gefahr, einen Spieler mit großem Potential zu verlieren, sollte Koeman mit Blick auf Frimpong nicht umdenken.

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