Mario Götze rechnet nicht mehr mit einem DFB-Comeback

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Götze rechnet nicht mit einem DFB-Comeback

In rund viereinhalb Monaten beginnt mit dem EM-Eröffnungsspiel 2024 in München zwischen Gastgeber Deutschland und Schottland die Europameisterschaft 2024. Und obwohl aktuell noch klar das Geschehen in den nationalen Ligen sowie bald wieder in der Champions League im Vordergrund steht, richten sich auch schon zahlreiche Blicke auf die EURO, die Deutschland ein Sommermärchen wie bei der WM 2006 bescheren soll, wofür freilich eine starke DFB-Elf eine wesentliche Voraussetzung wäre.

Nach den letzten Länderspielen im November, die gegen die Türkei (2:3) und in Österreich (0:2) alles andere als rund gelaufen sind, herrscht in Fußball-Deutschland indes reichlich Skepsis die eigene Mannschaft betreffend vor. Um zumindest den Anflug von Euphorie auszulösen, wären im März überzeugende EM-Testspiele in Frankreich (23. März) und gegen die Niederlande (26. März) von hoher Bedeutung.

Letztes Länderspiel im März 2023

Dann wird sich auch schon abzeichnen, auf wen Bundestrainer Julian Nagelsmann mit Blick auf die EM-Endrunde setzt, wer sich noch für ein persönliches EM-Ticket strecken muss und auch, wer eher nicht dabei sein wird.

In letztere Kategorie gehört sicherlich Mario Götze, der das Heim-Turnier zehn Jahre nach seinem goldenen Tor im Finale der WM 2014 in Brasilien vermutlich als Zuschauer verfolgen muss. Der mittlerweile 31-Jährige absolvierte sein 66. und bis dato letztes Länderspiel im DFB-Trikot im März 2023 noch unter Bundestrainer Hans-Dieter Flick, der Götze damals beim 2:0-Sieg im Test gegen Peru für die zweite Hälfte auf den Platz schickte.

Weder im Juni und September unter Flick noch im Oktober und November unter Nagelsmann gehörte Götze dann zum DFB-Kader und rechnet offenkundig auch nicht mehr mit einer Rückkehr in den Kreis der Nationalmannschaft. “Das ist für mich kein Thema aktuell, daran verschwende ich eigentlich auch keinen Gedanken“, erklärte der Profi von Eintracht Frankfurt nun in einer Medienrunde und räumte zumindest zwischen den Zeilen gewisse Zweifel daran ein, der Nationalmannschaft noch weiterhelfen zu können: “Ich bin ja schon in einem gewissen Alter und müsste auch eine gewisse Rolle einnehmen. Ich glaube nicht, dass das sinnvoll wäre und funktionieren würde.“

Große Konkurrenz im Zentrum

Grundsätzlich will Götze zwar auch “niemals nie“ sagen, doch dass der Held von Rio demnächst einen Anruf des Bundestrainers erhalten wird, gilt als unwahrscheinlich. Zwar ist Götze in Frankfurt eine feste Größe, doch gerade im offensiven Mittelfeld gibt es allen voran mit Jamal Musiala und Florian Wirtz hochveranlagte und deutlich jüngere Konkurrenz, die sicherlich den Vorzug erhalten wird.

Zudem kämpfen mit Julian Brandt, Thomas Müller, Jonas Hofmann und mit Offensiv-Allrounder Kai Havertz weitere Akteure in Götzes Kerneinsatzgebiet um die EM-Tickets. In etwas zurückgezogener Rolle, in der Götze zuletzt bei der Eintracht gefragt war, als Ellyes Skhiri beim Afrika Cup weilte, ist die Konkurrenz unter anderem mit Ilkay Gündogan, Leon Goretzka, Joshua Kimmich, Pascal Groß und vielleicht bald auch wieder Toni Kroos auch nicht kleiner. Es sieht somit in der Tat danach aus, als würde die Länderspielkarriere des WM-Helden von 2014 still und heimlich zu Ende gehen.