Folgt Thierry Henry auf Roberto Martinez als belgischer Nationaltrainer?

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Thierry Henry bald neuer Belgien-Trainer?

Kurz nach dem 0:0 am letzten Gruppenspiel bei der WM 2022 gegen Kroatien, das gleichbedeutend mit dem ebenso überraschenden wie enttäuschenden Vorrunden-Aus war, gab Roberto Martinez sein Ende als Nationaltrainer Belgiens bekannt. Der 49-jährige Spanier verriet überdies, diese Entscheidung schon länger und unabhängig vom Abschneiden bei der Weltmeisterschaft in Katar getroffen zu haben.

Henry seit 2016 mit Unterbrechung Co-Trainer

Vorbereitet auf das Ausscheiden von Martinez war der belgische Verband aber augenscheinlich nicht. Denn rund einen Monat später ist noch immer unklar, wer die Nachfolge des Iberers antreten wird, der seinerseits nach der EURO 2016 das Zepter von Marc Wilmots übernommen und mit Platz drei bei der WM 2018 in Russland für den größten Erfolg der Verbandsgeschichte gesorgt hatte.

Geht es nach Romelu Lukaku, stellt sich die Frage nach dem neuen Nationaltrainer aber gar nicht, plädierte der Mittelstürmer nun in einem Interview mit „Sky Italia“ doch klar für Thierry Henry. „Für mich ist Henry der nächste Trainer Belgiens. Da gibt es keine Zweifel“, so Lukaku über den französischen Weltmeister von 1998 und Europameister von 2000, der von 2016 bis Herbst 2018 und zuletzt wieder seit Mai 2021 als Assistent von Martinez fungierte.

Zwischendurch unternahm Henry den Versuch, selbst in die erste Reihe zu treten, hatte aber sowohl bei der AS Monaco als auch bei Montreal Impact nicht den erhofften Erfolg. Dafür aber genießt der 45-Jährige laut Lukaku höchste Wertschätzung innerhalb des belgischen Nationalteams: „Ich sage das offen: Er wird der nächste Trainer. Er hat den Respekt aller Spieler, er hat alles gewonnen. Er weiß, wie man trainiert, er weiß, was wir tun müssen, um dorthin zu kommen. Er kennt die Mannschaft, die Wettbewerbe, den Betreuerstab. Für mich ist er der ideale Trainer für unsere Nationalmannschaft.“

EM-Qualifikation startet mit hoher Hürde

Trotz des enttäuschenden Abschneidens bei der WM 2022 und obwohl ein Umbruch etwa nach dem Rücktritt von Eden Hazard und dem nahenden Karriereende weiterer Routiniers wie Jan Vertonghen, Toby Alderweireld, Dries Mertens oder Axel Witsel im Belgien-Trikot unausweichlich ist, hält Lukaku einen kompletten Neustart für nicht sinnvoll und ist weiter zuversichtlich, dass sich die goldene Generation um Kevin de Bruyne und ihn selbst noch krönen kann: “Ich denke nicht, dass Belgien bei null anfangen sollte. Bis hierhin hat diese Generation nichts gewonnen, aber wir müssen weitermachen und versuchen, zu gewinnen.“

Wann der belgische Verband eine Entscheidung treffen wird, ist im Moment noch offen. Etwas Zeit freilich bleibt noch, steht die nächste Partie doch erst Ende März auf dem Programm. Dann allerdings wartet auf die Roten Teufel in der EM 2024 Qualifikation mit dem Auswärtsspiel in Schweden am 24. März direkt eine knifflige Aufgabe.

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