Uli Hoeneß kritisiert den DFB und fordert neue Strukturen

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Uli Hoeneß kritisiert den DFB

Ende März beginnt für die deutsche Nationalmannschaft mit den Testspielen in Mainz gegen Peru (25. März) und in Köln gegen Belgien (28. März) die DFB EM 2024 Vorbereitung. Während Bundestrainer Hans-Dieter Flick für seine erste Kadernominierung nach der enttäuschenden WM 2022 die eine oder andere Überraschung angedeutet hat, macht sich Uli Hoeneß grundsätzliche Gedanken darüber, wie sich der deutsche Fußball in puncto Nationalmannschaft aufstellen sollte.

Arbeit beim DFB für Hoeneß kein Thema

„Der DFB soll für den Amateur- und Jugendfußball zuständig sein. Aber die Nationalmannschaft, der professionelle Teil, muss ausgegliedert werden“, forderte der mittlerweile 71 Jahre alte Ehrenpräsident des FC Bayern München im Rahmen einer Talkrunde der „Neuen Presse“ in Hannover. Hoeneß plädiert für die Gründung einer AG oder GmbH, „in deren Aufsichtsrat zwar die Leute des DFB sind – aber die können nicht darüber entscheiden, wer Bundestrainer oder Manager der Nationalmannschaft wird. Das ist in der Vergangenheit schiefgelaufen, und das muss geändert werden.“

Generell wünscht sich Hoeneß eine professionellere Aufstellung rund um die DFB-Elf, schloss indes gleichzeitig aus, selbst dabei mitzuwirken. Zum einen wegen seines Alters, aber auch wegen der grundsätzlichen Struktur des DFB in seiner momentanen Form: „Der DFB ist ein Amateurverband. Und mein ganzes Leben war ich nie Amateur. Nur weil der Hoeneß aus München in Frankfurt einmarschiert, werden die ihre Statuten nicht ändern.“

Hoeneß fordert “Europameisterschaftsstimmung“

Mit etwas Abstand zur WM 2022 machte Hoeneß auch keinen Hehl daraus, dass aus seiner Sicht vor und auch während des umstrittenen Turniers in Katar der Fokus zu wenig auf dem Sport lag, sondern zu viel durch politische Debatten überlagert wurde. In diesem Zusammenhang sieht der Weltmeister von 1974 und langjährige starke Mann des FC Bayern den DFB gefordert, wieder für bessere Stimmung unter den Fans und allgemein im Land zu sorgen, vor allem auch wegen der anstehenden Heim-WM.

Eine positive Atmosphäre bei den Fans und in der Medienlandschaft sieht Hoeneß zugleich als Katalysator für ein anderes Auftreten der DFB-Elf im Hinblick auf die Europameisterschaft 2024. Laut Hoeneß muss man „eine Europameisterschaftsstimmung schaffen und Euphorie entfachen im Vorfeld dieser EM, denn das zieht die Spieler mit. Dann werden sie viel bessere Leistungen bringen, als das jetzt der Fall war.“

Davon, dass die deutsche Nationalmannschaft genügend Qualität besitzt und “jeden Gegner der Welt“ schlagen könne, ist Hoeneß trotz der WM in Katar sowie der zuvor ebenfalls unbefriedigenden verlaufenen WM 2018 und EM 2021 überzeugt.

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