Österreich: Wer profitiert vom EM-Aus von Sasa Kalajdzic?

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Wer rückt statt Kalajdzic ins ÖFB-Aufgebot?

Auch wenn es nur zu einem Startelfeinsatz reichte, stand Sasa Kalajdzic in den jüngsten vier Länderspielen der österreichischen Nationalmannschaft doch stets auf dem Platz und war eigentlich ein sicherer Kandidat für den Österreich EM 2024 Kader von Teamchef Ralf Rangnick – bis beim 2,02 Meter großen Angreifer am vergangenen Wochenende nicht zum ersten Mal in seiner Karriere das Verletzungspech heftig zuschlug.

Beim 3:3 von Eintracht Frankfurt beim SC Freiburg verdrehte sich Kalajdzic bereits in der Anfangsphase bei einer unglücklichen Bewegung das rechte Knie und nachdem sofort nichts Gutes zu erahnen war, folgte tags darauf nach eingehenden Untersuchungen die bittere Diagnose: Der 26-Jährige zog sich den dritten Kreuzbandriss seiner Karriere zu und erlitt überdies auch noch einen Innenbandriss.

Mindestens sechs Monate Pause

Am Donnerstag wurde Kalajdzic vom englischen Spezialisten Dr. Andy Williams operiert und steht nun einmal mehr vor einer langen Reha. Eine Zwangspause von mindestens sechs Monaten ist zu erwarten, sodass die aktuelle Saison für den Angreifer definitiv beendet ist. Äußerst bitter für Kalajdzic, der erst im Januar auf Leihbasis von den Wolverhampton Wanderers nach Frankfurt gewechselt war und eigentlich die Hoffnung hatte, sich bis zum Sommer für einen fixen Wechsel zur SGE empfehlen zu können.

Nun allerdings werden die Frankfurter Verantwortlichen erst einmal abwarten bzw. tendenziell sogar frühzeitig von einer festen Verpflichtung Abstand nehmen, scheint das mit einer im Raum stehenden Ablöse im zweistelligen Millionenbereich verbundene Risiko angesichts von Kalajdzic‘ Krankenakte doch nicht gerade klein – auch wenn bei den ersten beiden Kreuzbandrissen nicht das rechte, sondern das linke Knie betroffen war.

Die EURO 2024 in Deutschland wird derweil sicher ohne Kalajdzic stattfinden, der bei der EM 2021 beim Achtelfinal-Aus gegen Italien (1:2 nach Verlängerung) den Treffer für die ÖFB-Auswahl erzielt hatte. Die österreichische Nationalmannschaft trifft in EM 2024 Gruppe D auf Frankreich, die Niederlande und noch einen Gegner aus dem Playoff A.

Sarkaria und Burgstaller mit EM-Chancen?

Teamchef Rangnick bricht damit eine Alternative für das Sturmzentrum weg, das generell nicht übermäßig breit besetzt ist. Michael Gregoritsch und Altstar Marko Arnautovic haben ihre Plätze im EM-Kader zwar sicher, doch dahinter wird die Auswahl im österreichischen Angriff schon eher dünn.

Während Junior Adamu beim SC Freiburg bislang überhaupt nicht Fuß fassen konnte und mangels Spielpraxis im Moment keine wirkliche Option darstellt, muss Shooting-Star Maximilian Entrup seine starke Hinrunde erst einmal bestätigen. Dass ein Wechsel des 26-Jährigen zum deutschen Zweitligisten Holstein Kiel nicht zustande gekommen ist und Entrup stattdessen in bekanntem Umfeld beim TSV Hartberg verweilt, muss dabei kein Nachteil sein.

Manprit Sarkaria (Sturm Graz) und Routinier Guido Burgstaller (Rapid Wien) sind weitere Kandidaten, die sich aufgrund des Pechs von Sasa Kalajdzic Hoffnungen auf ein EM-Ticket machen können – zudem scheint die Tür offen, sollte sich in den nächsten Wochen noch ein Stürmer in den Vordergrund spielen.

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