Schweiz-Kader bei der Frauen-WM 2023

Auf dem Papier war das Jahr 2022 nicht sonderlich erfreulich für das Frauen-Nationalteam der Schweiz. Die EM 2022 in England war beispielsweise eine einzige Ernüchterung. Nach der Gruppenphase war mit einem einzelnen Punkt Schluss. Den Zähler holte man durch ein 2:2 gegen Portugal. Immerhin konnte sich die Nati aber in der WM-Relegation gegen Wales behaupten und auf diese Weise das Ticket für die Weltmeisterschaft der Frauen 2023 in Australien und Neuseeland lösen.

Hier möchte die Nati die Schwäche der EM vergessen machen und zumindest die Frauen-WM 2023 Gruppe A meistern. Wir stellen den Kader vor, mit dem dies gelingen soll. Außerdem wagen wir einen Blick darauf, mit welchem Team Coach Nils Nielsen antreten wird.

Spiele der Schweiz bei der Frauen-WM 2023

WM-Spiele der Nati

21.07.2023 – 07:00
Dunedin, Gruppe A
Philippinen (F)0:2Schweiz (F)
Philippinen vs Schweiz
25.07.2023 – 10:00
Hamilton, Gruppe A
Schweiz0:0Norwegen
Schweiz vs Norwegen
30.07.2023 – 09:00
Dunedin, Gruppe A
Schweiz (F)0:0Neuseeland (F)
Schweiz vs Neuseeland
05.08.2023 – 07:00
Auckland
Schweiz (F)1:5Spanien (F)
Schweiz vs Spanien

Schweiz in der Tabelle von Gruppe A

Der Kader der Nati im Überblick

Tor: Seraina Friedli (FC Zürich), Livia Peng (UD Levante), Gaëlle Thalmann (Real Betis)

Abwehr: Lara Marti (Bayer Leverkusen), Viola Calligaris (UD Levante), Luana Bühler (TSG Hoffenheim), Ana-Maria Crnogorcevic (FC Barcelona), Noelle Maritz (Arsenal), Laura Felber (Servette FC), Nadine Riesen (FC Zürich), Julia Stierli (FC Zürich)

Mittelfeld: Eseosa Aigbogun (Paris FC), Lia Wälti (Arsenal), Sandrine Mauron (Servette FC), Coumba Sow (Servette FC), Seraina Piubel (FC Zürich), Marion Rey (FC Zürich)

Sturm: Ramona Bachmann (Paris Saint-Germain), Géraldine Reuteler (Eintracht Frankfurt), Amira Arfaoui (Bayer Leverkusen), Meriame Terchoun (Dijon FCO), Alisha Lehmann (Aston Villa), Fabienne Humm (FC Zürich)

Schweiz‘ Frauen-Team im WM 2023-Check und mögliche Aufstellungen

Die schwachen EM-Auftritte der Schweiz in England verdienen eine zusätzliche Einordnung. Die Gruppe sah brutale Gegnerinnen vor: Neben Portugal waren Schweden und die damaligen Titelverteidigerinnen Niederlande die Teams, mit denen sich die Nati messen musste. Dabei verunglückte eigentlich nur die Partie gegen die Holländerinnen, die mit 1:4 verloren ging. Gegen Schweden gab es achtbares 1:2. Die Gegnerinnen bei der WM heißen Neuseeland, Norwegen und Philippinen. Auf dem Papier erscheint dies spürbar einfacher. Das zu erwartende System ist ein 4-2-3-1.

Tor

Im Tor dürfte es Gaelle Thalmanns (Real Betis) letztes großes Turnier werden, bevor Seraina Friedli (FC Zürich) den Platz zwischen den Pfosten erbt. Thalmann ist bei der Weltmeisterschaft 37 Jahre alt. Als Nummer 3 fährt Livia Peng (UD Levante) zum Turnier mit.

Abwehr

In der Abwehr ist Ana-Maria Crnogorcevic (FC Barcelona) der Dreh- und Angelpunkt. Dass die Abwehrchefin die Rekordtorschützin des Teams ist, sagt alles über die Probleme der Nati nach vorne. Ebenfalls in der Abwehr spielen dürften Noelle Maritz (FC Arsenal), Luana Bühler (TSG Hoffenheim) und Viola Calligaris (UD Levante). Weitere Optionen wären Lara Marti (Bayer Leverkusen), Laura Felber (FC Servette) sowie die Zürich-Teamkolleginnen Nadine Riesen (FC Zürich) und Julia Stierli (FC Zürich).

Mittelfeld

Das Mittelfeld dürfte aus Eseosa Aigbogun (FC Paris), Coumba Sow (Servette FC), Lia Wälti (FC Arsenal) und Sandrine Mauron (Servette FC) bestehen. Ebenfalls den Sprung in den Kader schafften Seraina Piubel und ihre Vereinskollegin Marion Rey (beide FC Zürich).

Angriff

Im Sturm sind Ramona Bachmann (Paris Saint-Germain) und Alisha Lehmann (Aston Villa) ohne Frage gesetzt. Sie sind die treffsichersten Stürmerinnen des Teams. Erster dürfte die sehr talentierte Geraldine Reuteler (Eintracht Frankfurt) sein. Ebenfalls im Frauen WM 2023 Kader der Schweiz steht Meriame Terchoun (FCO Dijon).

Weiters hoffen auch Amira Arfaoui (Bayer Leverkusen) und Fabienne Humm (FC Zürich) auf einige Einsatzminuten.

Die schweizerische Nationalmannschaft bei der Frauen-WM 2023

Die wichtigsten InfosSchweiz 🇨🇭
TrainerNils Nielsen 🇩🇰
Größter ErfolgAchtelfinale WM 2015
RekordtorschützinAna Maria Crnogorcevic (71 Tore, Stand: 05.07.23)
Star des TeamsAna Maria Crnogorcevic (FC Barcelona)
SpitznameNati
FIFA-Weltrangliste20. Platz (Stand: 09.06.23)
Höchster Sieg15:0 über Moldau (2022)
Höchste Niederlage0:11 gegen Deutschland (1994)
WM-Teilnahmen3 (inkl. WM 2023)

Schweiz Talente bei der Frauen-WM 2023

Die Schweiz steht vor einem größeren Umbruch. Einige Spielerinnen, die lange zentrale Säulen des Teams waren, könnten nach der WM Abschied nehmen. Neben Thalmann könnten es beispielsweise Crnogorcevic und Bachmann sein. Es könnte allerdings auch sein, dass beide nochmals eine EM spielen möchten. Die Schweiz trägt schließlich die Frauen EM 2025 aus. Die gute Nachricht für die Nati lautet, dass einige Talente auf dem Weg nach vorne sind und das schwierige Erbe antreten können.

Ganz vorne sind Reuteler und Felber, Marti und Piubel zu nennen. Aber auch im Tor gibt es mit der 21-jährigen Peng hoffnungsvolle Talente. Es ist deshalb keinesfalls ein Automatismus, dass der Abschied der großen Spielerinnen zu einem Leistungsabfall führen wird. Diese Frage steht aber ohnehin erst nach der WM an. In Neuseeland und Australien hat die Nati die komfortable Position, dass die Juwele der Zukunft noch einmal an der Seite der erfahrenen Akteurinnen reifen können.

Schweiz Aussichten bei der Weltmeisterschaft 2023

Auf dem Papier hat die Nati den zweitbesten Kader in der Gruppe A. Nur die Norwegerinnen sind stärker. Diese wurde von England allerdings bei der EM mit 8:0 gedemütigt und verloren ebenfalls gegen Österreich. Sehr schwierig einzuschätzen sind die Neuseeländerinnen, die den Heimvorteil haben.

Aber die Schweiz sollte das Zeug haben, die Gruppe zu überstehen und das Achtelfinale der Frauen-WM 2023 zu erreichen. Hier geht es dann allerdings nach aller Wahrscheinlichkeit gegen Spanien oder Japan. Das dürfte eine zu große Herausforderung sein, um im Wettbewerb zu bleiben. Auf der anderen Seite kann in KO-Spielen bekanntlich alles passieren. Die Aussichten für die Nati sind daher nicht schlecht.