Nationalmannschaftskarriere für Behrami und Fernandes beendet

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Mit dem Achtelfinal-Aus gegen Schweden bei der WM Endrunde 2018 hat die Nationalmannschaft der Schweiz abermals nicht das erreicht, was angesichts der individuellen Qualität im Kader möglich schien. Nun scheint es wenige Wochen nach dem Turnierende zu einem größeren Umbruch zu kommen, der verbunden ist mit reichlich Unruhe.

Den Anstoß zu vielen Diskussionen rund um die Schweizer Nati und allen voran um Nationaltrainer Vladimir Petkovic gab nun Valon Behrami, der nach einem Telefonat mit dem Coach seine Länderspielkarriere für beendet erklärte.

„Meine internationale Karriere ist zu Ende“, gab Behrami bekannt, nachdem ihm Petkovic eröffnet hatte, im Rahmen der UEFA Nations League einige junge Spieler einsetzen zu wollen.

In der Nations League gegen Island (8. September und 15. Oktober) und Belgien (12. Oktober und 18. November) sowie in den für den Herbst geplanten Testspielen gegen England und Katar sollen nachrückende Akteure ihre Chancen erhalten, die mittel- bis langfristig in die bislang noch von einigen gestandenen Profis ausgefüllten Rollen schlüpfen sollen.

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Spekuliert wurde darauf basierend, dass auch Spieler wie Stephan Lichtsteiner, Johan Djourou und Gelson Fernandes, die wie Behrami schon die 30-Jahre-Grenze überschritten haben, keine Zukunft in der Nati haben würden.

Gelson Fernandes ist einer Nichtberücksichtigung nun allerdings zuvor gekommen und hat seinerseits via Twitter seinen Rücktritt erklärt. “Es war mir eine Ehre und ich war sehr stolz“, erklärte der 32 Jahre alte Profi von Eintracht Frankfurt, der in den letzten Jahren nur noch Ergänzungsspieler war, nach insgesamt 66 Länderspielen im Schweiz Trikot.

Politische Diskussion ist entbrannt

Dass Behrami in einem Interview mit dem Tessiner Fernsehen RSI erklärte, dass sein Ausschluss aus der Nationalmannschaft politische Gründe habe, sorgt in der Schweiz für viele Diskussionen. Konkret attackierte der 33-Jährige, wenn auch ohne Namensnennung, mit Alex Miescher den Generalsekretär des Schweizer Fußballverbandes (SFV), der nach den Ereignissen rund um das WM-Vorrundenspiel zwischen der Schweiz und Albanien den Einsatz von sogenannten Doppelbürgern wie Xherdan Shaqiri, Granit Xhaka oder eben Behrami in Frage gestellt hatte.

“Petkovic kann sagen, was er will. Dieser Entscheid wurde von einer Person getroffen, die nichts vom Fussball versteht“, erhob Behrami den Vorwurf, dass nicht Petkovic federführend für seine Ausbootung sei.

Der Trainer selbst wollte diese Vorwürfe aber nicht auf sich und dem Verband sitzen lassen, sondern betonte unmissverständlich, dass der Kader auch künftig ausschließlich auf Basis sportlicher Überlegungen zusammengestellt werde: “Das ist allein meine Entscheidung, und die basiert auf sportlichen Kriterien. Mit Politik hat das null und nichts zu tun.“

Zudem betonte Petkovic, dass es sich nicht um endgültige Entscheidungen handle. Im Falle von Behrami dürfte die Tür aber zu sein. Wie Djourou und Lichtsteiner reagieren, bleibt abzuwarten.