Kathi
Kaum auf dem Platz musste der nach 68 Minuten für Bernardo Silva eingewechselte Ilkay Gündogan aus der Nähe mitansehen, wie Philippe Coutinho Aymeric Laporte düpierte und im Etihad Stadium das 2:0 für Aston Villa markierte. Rund 20 Minuten vor Ende schienen Manchester City im Meisterschaftsfernduell mit dem FC Liverpool die Felle davonzuschwimmen.
Zwar führte Liverpool zu diesem Zeitpunkt gegen die Wolverhampton Wanderers noch nicht, doch fehlte den Reds nur ein Treffer, um an Man City vorbeizuziehen und am letzten Spieltag der Premier League an die Tabellenspitze zu springen.
Gündogan mit zwei Joker-Toren
Liverpool sollte letztlich auch mit 3:1 siegen, doch das Ergebnis in Anfield war schon nicht mehr von Belang, denn Man City brachte am Ende den vor dem Spieltag vorhandenen, knappen Vorsprung von einem Punkt ins Ziel. Allen voran dank Gündogan, der sich als perfekter Joker erwies.
Zunächst besorgte der 31-Jährige in der 76. Minute nach Flanke des ebenfalls eingewechselten Raheem Sterling per Kopfball den Anschlusstreffer und nachdem Rodrigo lediglich zwei Zeigerumdrehungen später den Ausgleich markiert hatte, war in der 81. Minute erneut Gündogan zur Stelle. Der Mittelfeldmann drückte eine flache Hereingabe von Kevin de Bruyne aus kurzer Distanz zum 3:2 über die Linie und stürzte das Etihad Stadium in einen Freudentaumel.
Eine knappe Viertelstunde später brachen mit dem Schlusspfiff und dem 3:2-Sieg alle Dämme, mit Gündogan als gefeiertem Held. Just jenem Gündogan, um dessen Zukunft es in den Tagen zuvor einige Irritationen gegeben hatte. So machten Gerüchte die Runde, Gündogan wolle Man City ein Jahr vor Vertragsende verlassen, denen Trainer Pep Guardiola im Rahmen der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Aston Villa aber klar entgegentrat: “Wenn man mich fragt: Ich möchte ihn in der kommenden Saison hier haben. Es gibt keinen Gedanken daran, dass er nicht mehr da sein könnte.“
Während diesbezüglich und vielleicht sogar über eine Verlängerung wohl demnächst Gespräche stattfinden werden, ist für Gündogan auch nach dem letzten Premier-League-Spieltag noch keineswegs Urlaub angesagt. Vielmehr steht der 56-fache Nationalspieler im Kader der deutschen Nationalmannschaft für die Spiele in der Nations League in Italien (4. Juni), gegen England (7. Juni), in Ungarn (11. Juni) und gegen Italien (14. Juni).
Nur Gündogan kommt später zum DFB-Team
Bundestrainer Hans-Dieter Flick zieht seinen 26 Spieler umfassenden Kader bereits an diesem Montag im Rahmen eines fünftägigen Trainingslagers auf Marbella zusammen, in dem mit intensivem Training am Vormittag und freien Nachmittagen mit den mitreisenden Familien ein passender Mix zwischen Belastung und (mentaler) Regeneration geschaffen werden soll.
Gündogan indes wird erst mit Verspätung nach Spanien reisen, wie Flick bereits bei der Bekanntgabe seines Kaders erklärte: „Wenn Man City Meister werden sollte und sie am Montag noch eine Feier machen, wird Ilkay erst am Dienstag kommen“, so der Bundestrainer, der ansonsten alle anderen Akteure begrüßen kann, da kein DFB-Auswahlspieler in den noch ausstehenden Final-Partien der Champions und Conference League gefordert ist.
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