Niederländer Javairo Dilrosun fällt länger aus

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Dank des Ausgleichstreffers des nach vorne beorderten Abwehrchefs Virgil van Dijk in der Schlussminute zum 2:2 hat sich die Niederlande am Montagabend den Gruppensieg in der Nations League gesichert und damit zugleich die Teilnahme am Final Four. Im nächsten Sommer kämpft die Elftal bei der Endrunde in Portugal mit der Schweiz und England sowie der Auswahl des Gastgebers um den ersten Titel des zum ersten Mal ausgetragenen Wettbewerbs.

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Nachdem die Niederlande sowohl die EM 2016 als auch die WM 2018 verpasst hat, meldete sich der WM-Dritte von 2014 zurück in der Elite des europäischen Fußballs. Auch dank der Arbeit von Trainer Ronald Koeman, der das Amt des Bondscoachs zu Beginn des Jahres angetreten und erfolgreich einen Umbruch mit vielen jungen, hochveranlagten Spielern eingeleitet hat.

Ein- und Auswechslung beim Länderspiel-Debüt

Und Koeman ist stetig offen für neue Talente wie die erstmalige Nominierung von Javairo Dilrosun zeigt, der im Sommer aus der zweiten Mannschaft von Manchester City zu Hertha BSC gewechselt ist und in der Bundesliga auf Anhieb für Furore sorgte. Ausgerechnet gegen seine Wahlheimat Deutschland kam der 20 Jahre alte Flügelspieler nun sogar zu seinem Länderspieldebüt, das ihm freilich abgesehen vom letztlich positiven Ergebnis in keiner guter Erinnerung bleiben dürfte. Denn unmittelbar vor der Pause für den verletzten Ryan Babel eingewechselt, musste Dilrosun nach 66 Minuten schon wieder vom Feld. Der schnelle Offensivmann klagte über muskuläre Probleme und wurde durch Luuk de Jong ersetzt.

Direkt nach der Rückkehr nach Berlin unterzog sich Dilrosun dann eingehenden Untersuchungen, die eine ernüchternde Diagnose ergaben. Denn wie der Bundesligist mitteilte, ist die nicht näher kommunizierte muskuläre Verletzung so schwerwiegend, dass Dilrosun im Jahr 2018 nicht mehr wird spielen können.

Comeback nach der Winterpause – und zur EM-Qualifikation?

„Wir konnten in dieser Saison noch nie zwei-, dreimal in Folge dieselbe Mannschaft spielen lassen, weil wir immer irgendwelche Probleme hatten“, zeigte sich Hertha-Coach Pal Dardai wenig erfreut über die Verletzung des Shooting-Stars und führte diese auch darauf zurück, dass die vergangenen Wochen und Monate für Dilrosun sehr fordernd waren: „Es war einen Tick zu viel für ihn: hier angekommen und hochgejubelt.“ Zugleich teilte Dardai dem “Kicker“ die Vermutung mit, dass die Blessur eher psychische Ursachen hat: „Jeff war eigentlich fit. Vielleicht war’s auch die schnelle Einwechslung. Er ist durchtrainiert, normal ist das nicht. Aber wir müssen es akzeptieren.“

Ändern lässt sich an der Verletzung Dilrosuns, der zuletzt nach furiosem Start etwas abgebaut hatte und nicht mehr in der Startelf gesetzt war, ohnehin nichts mehr. Nach der Winterpause soll der Youngster ab Mitte Januar zudem nach Möglichkeit wieder eine Option sein. Und dann kann sich Dilrosun auch wieder für die Nationalmannschaft anbieten, die im März dank der starken Nations League als Gruppenkopf in die Qualifikation für die EM 2020 startet.