Schweiz-Trainer Petkovic mit dem Jahr 2018 nicht unzufrieden

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Mit dem 5:2-Erfolg nach 0:2-Rückstand gegen Belgien in der Nations League hat die Schweizer Nationalmannschaft zum Abschluss des Länderspieljahres 2018 für einen Paukenschlag gesorgt und sich zugleich für die Nations League Final Four qualifiziert.

Bevor es an die Planung des Jahres 2019 geht, in dem neben der Endrunde der Nations League natürlich besonders die im März beginnende EM Qualifikation 2020 im Blickpunkt steht, hat Trainer Vladimir Petkovic in einer Medienrunde bereits ein Fazit hinter dem zu Ende gehenden Jahr 2018 gezogen.

“Wir haben gute Resultate erzielt. Wir wollten mehr machen, das ist der Reiz, den wir für die nächste Zeit setzen müssen“, kombinierte Petkovic seinen Rückblick mit einer Zielsetzung für die nähere Zukunft, in der die Qualifikation für die Fußball EM 2020 als Pflicht und das Final-Four-Turnier als Kür angesehen wird.

In der heute neu erschienenen Fußball Weltrangliste liegt die Schweiz weiterhin auf dem 8. Rang.

Petkovic übt auch Selbstkritik

Ein insgesamt positives Fazit wäre Petkovic wohl ungleich schwerer gefallen, hätte seine Mannschaft in der Nations League Schweiz den WM-Dritten Belgien nicht auf begeisternde Art und Weise besiegt.

Denn nur wenige Tage zuvor kassierte die Schweiz vor eigenem Publikum im Testspiel gegen Katar noch eine peinliche 0:1-Niederlage. Und dass man in der Schweiz mit Kritik nicht zurückhaltend ist, zeigte sich bereits im Sommer, als der Einzug ins Achtelfinale der WM 2018 nicht als Erfolg gewertet wurde, sondern stattdessen das Aus gegen eine allerdings in der Tat wirklich nicht übermächtige Auswahl aus Schweden bemängelt wurde.

“Nachher herrschte aber fast so etwas wie Kriegszustand. Das ging mir am Anfang ein bisschen auf die Nerven. Ich wollte reden, konnte aber nicht. Wir kamen in eine Art organisiertes Chaos. Vielleicht haben wir zehn Tage zu lange gewartet, bis wir nach der WM geredet haben“, deutete Petkovic freilich gegenüber dem “Blick“ auch an, dass er sich womöglich früher der Öffentlichkeit mit einer WM-Analyse hätte stellen sollen.

Im Zuge dessen bedauert der Coach auch das Zerwürfnis mit Valon Behrami, der sich im August vor allem darüber beschwerte, von Petkovic nicht persönlich, sondern nur telefonisch über seine Nicht-Berücksichtigung für die ersten Spiele der neuen Saison informiert worden zu sein und anschließend seinen Rücktritt erklärte.

“Irgendwann wird es mit ihm wieder eine Kommunikation geben“, glaubt Petkovic aber daran, eines Tages mit dem langjährigen Nationalspieler Frieden schließen zu können.

Viele junge Spieler rücken nach

Nach vorne blickt der Coach unterdessen positiv: “Mit den neuen und jungen Spielern, und dazu zähle ich auch Denis Zakaria oder Breel Embolo, haben wir eine gute Zukunft.“

Neben den genannten Bundesliga-Legionären haben sich zuletzt weitere junge Akteure wie Kevin Mbabu, Edimilson Fernandes, Remo Freuler oder Djibril Sow in die Mannschaft oder zumindest den Kader gespielt.

Gemeinsam mit erfahrenen Eckpfeilern wie Yann Sommer, Ricardo Rodriguez, Granit Xhaka oder Xherdn Shaqiri im Schweiz Trikot scheint die Nati in der Tat über eine Basis zu verfügen, mit der die Qualifikation für die EM 2020 kein Problem darstellen sollte. Die Quali Auslosung steigt übrigens diesen Sonntag.

Und im Nations League Halbfinale ist den Eidgenossen mit einer Leistung wie gegen Belgien auch der Einzug ins Finale der Nationenliga zuzutrauen.