Deutschland: Florian Neuhaus hofft auf neue Chance

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Beim 1:1 zum Bundesliga-Auftakt gegen den FC Bayern München erwischte Florian Neuhaus im zentralen Mittelfeld von Borussia Mönchengladbach zwar nicht seinen besten Tag, aber dennoch stehen Qualität und Potential des 24-Jährigen außer Frage.

So war es auch nicht wirklich überraschend, dass in den vergangenen Monaten immer wieder Gerüchte über das Interesse größerer Vereine die Runde machten. Auch auf eine neue Chance im DFB-Trikot kann Neuhaus unter Neo-Trainer Hansi Flick hoffen.

Kein Neuhaus-Wechsel in Sicht

Unter anderem dem FC Bayern, aber auch Borussia Dortmund und dem FC Liverpool wurde in verschiedenen Medienberichten nachgesagt, ein Auge auf Neuhaus geworfen zu haben, der in Mönchengladbach allerdings noch einen Vertrag bis 2024 besitzt. Dieses Arbeitspapier enthält dem Vernehmen nach aber eine Ausstiegsklausel, die dem gebürtigen Oberbayern einen Wechsel für eine festgeschriebene Ablöse im Bereich von 40 Millionen Euro ermöglichen soll.

Auf einem coronabedingt schwierigen Transfermarkt scheint zumindest in diesem Sommer aber kein Verein dazu bereit, entsprechend tief in die Tasche zu greifen, wobei bis Transferschluss Ende August nichts auszuschließen ist. Bis zur EURO 2024 dürfte es jedoch zu einem Wechsel kommen.

Während sich Spekulationen darüber, dass sich der einst jahrelang im Nachwuchs des TSV 1860 München ausgebildete Neuhaus mit dem FC Bayern über eine Zusammenarbeit ab 2022 bereits einig sein soll, unverändert hartnäckig halten, konzentriert sich der zentrale Mittelfeldmann auf das Hier und Jetzt. Dazu gehört auch die deutsche Nationalmannschaft, zu deren Kader Neuhaus bei der Europameisterschaft 2021 zwar gehörte, allerdings ohne Einsatz blieb.

„Ich habe keine Minute auf dem Platz gestanden, und wir sind bereits im Achtelfinale ausgeschieden. Das hat mir sehr wehgetan“, machte der sechsfache A-Nationalspieler nun gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland kein Geheimnis daraus, mit dem Verlauf des Turniers nicht zufrieden gewesen zu sein.

Konkurrent Kroos nicht mehr dabei

Umso motivierter ist Neuhaus nun aber mit Blick auf den anstehenden Neuaufbau der DFB-Auswahl unter dem neuen Bundestrainer Hans-Dieter Flick: „Ein Gespräch hat es noch nicht gegeben. Aber ein Neustart ist natürlich immer auch eine neue Chance“, will sich der 1,83 Meter große Rechtsfuß zunächst im Trikot von Borussia Mönchengladbach für weitere Nominierungen empfehlen und dann sicherlich auch öfter bzw. länger zum Zug kommen als bislang.

Dabei dürfte es für Neuhaus kein Nachteil sein, dass mit Toni Kroos ein unter Ex-Bundestrainer Joachim Löw gesetzter Konkurrent seinen Rücktritt erklärt hat. Nicht ausgeschlossen, dass sich mit Ilkay Gündogan sogar noch ein weiterer Anwärter auf die Plätze im zentralen Mittelfeld aus der DFB-Auswahl zurückzieht. Allerdings hat Neuhaus mit Leon Goretzka und Joshua Kimmich, die von den meisten Experten auf Jahre hinaus als das Herzstück der Nationalmannschaft gesehen werden, nach wie vor starke Konkurrenz. Vorstellbar ist indes auch, dass Goretzka, Kimmich und Neuhaus in einem 4-3-3 gemeinsam die Zentrale bilden – wobei gegebenenfalls auch Emre Can und Gündogan auf diese Plätze schielen werden.

Es ist gut vorstellbar, dass Flick Neuhaus in der WM 2022 Qualifikation einsetzt und einige Varianten mit Kimmich und Goretzka ausprobiert. Doch viel Zeit zum Ausprobieren gibt es aufgrund der Niederlage gegen Nordmazedonien auch dort nicht, will man den Sprung zur Weltmeisterschaft 2022 souverän schaffen. Deutschland trifft im September 2021 in WM Quali Gruppe J als Nächstes auf Liechtenstein (auswärts), Armenien (zu Hause) und Island (auswärts).