Flick-Aufgebot ohne Hummels und mehreren Überraschungen

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Hansi Flick hat das 26-Mann-Aufgebot für die Endrunde in Katar veröffentlicht

Zehn Tage vor Beginn der WM 2022 in Katar hat auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) seinen finalen Kader bekannt gegeben. Nachdem in den Tagen zuvor in verschiedene Richtungen spekuliert wurde, sorgte Bundestrainer Hans-Dieter Flick mit seinem 26 Akteure umfassenden Deutschland WM 2022 Kader für die eine oder andere Überraschung.

In der Defensive entschied sich Flick dagegen, Mats Hummels zurückzuholen. Der 33-Jährige lieferte zwar auch nach Einschätzung des Bundestrainers in den vergangenen Monaten überzeugende Leistungen ab, aber dennoch blieb der Routinier zugunsten eines Perspektivspielers wie Armel Bella-Kotchap außen vor. Neben Bella-Kotchap dient zudem Lukas Klostermann als Alternative für die Innenverteidiger, wenngleich der nach einer Syndesmose-OP rechtzeitig fit gewordene Profi von RB Leipzig in erster Linie als rechter Verteidiger eingeplant ist.

Auf der linken Abwehrseite reichte es unterdessen für Robin Gosens, der bei der EURO 2021 noch zum Shooting-Star avanciert war, seit Monaten bei Inter Mailand aber meist nur zweite Wahl ist, nicht. Stattdessen entschied sich Flick, der zuvor auch beim zurückgetretenen Jonas Hector (1. FC Köln) die Möglichkeit eines Comebacks abgeklopft hatte, neben David Raum für Christian Günter, der beim SC Freiburg verlässliche Leistungen abliefert.

Mario Götze nach fünf Jahren zurück – Füllkrug und Moukoko vor Debüt

Im Mittelfeld ist Mario Götze die größte Überraschung. Der WM-Held von 2014, der nach seiner Rückkehr in die Bundesliga im Trikot von Eintracht Frankfurt Woche für Woche überzeugt, steht erstmals seit seinem 63. Länderspiel im November 2017 wieder im Aufgebot. Der 30-Jährige ist vor allem für die Zehner-Position eine Option, für die nach Florian Wirtz mit Marco Reus noch ein zweiter Kandidat zu den WM 2022 Ausfällen gewandert ist. Der Kapitän von Borussia Dortmund hat eine im September erlittene Sprunggelenksverletzung noch immer nicht auskuriert und wird nach der WM 2014 und der EM 2016 sein drittes großes Turnier verletzungsbedingt verpassen.

Wie Reus wären auch Timo Werner und Lukas Nmecha mutmaßlich mit nach Katar gereist, wenn beiden nicht das Verletzungspech einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. Die Ausfälle eröffnen dafür mit Niclas Füllkrug und Youssoufa Moukoko zwei erstmals nominierten Stürmern die Chance auf ihr Länderspieldebüt – entweder im einzigen WM 2022 Testspiel am 16. November gegen den Oman oder aber direkt während der WM-Endrunde.

Das Deutschland Aufgebot im Überblick

Tor: Manuel Neuer (FC Bayern München), Marc-André ter Stegen (FC Barcelona), Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt)

Abwehr: Thilo Kehrer (West Ham United), David Raum (RB Leipzig), Antonio Rüdiger (Real Madrid), Niklas Süle, Nico Schlotterbeck (beide Borussia Dortmund), Matthias Ginter (SC Freiburg), (Borussia Dortmund), Lukas Klostermann (RB Leipzig), Christian Günter (SC Freiburg), Armel Bella Kotchap (FC Southampton)

Mittelfeld: Joshua Kimmich, Leon Goretzka, Jamal Musiala (alle FC Bayern München), Ilkay Gündogan (Manchester City), Jonas Hofmann (Borussia Mönchengladbach), Mario Götze (Eintracht Frankfurt), Julian Brandt (Borussia Dortmund)

Angriff: Serge Gnabry, Leroy Sané, Thomas Müller (alle FC Bayern München), Kai Havertz (FC Chelsea), Karim Adeyemi, Youssoufa Moukoko (beide Borussia Dortmund), Niclas Füllkrug (Werder Bremen)