Trotz großer Konkurrenz auf links: Christian Günter hat Katar nicht abgehakt

Lesezeit: 3 Min.
Christian Günter schreckt die starke Konkurrenz auf der Linksverteidiger-Position bis zur Endrunde 2022 nicht ab

An der mit Platz fünf und dem Einzug ins dann nach Elfmeterschießen gegen RB Leipzig verlorene Finale um den DFB-Pokal historischen Saison des SC Freiburg hatte Christian Günter großen Anteil. Der Kapitän absolvierte alle 34 Bundesliga-Spiele über jeweils 90 Minuten und stand auch im Pokal inklusive drei Verlängerungen immer über die volle Distanz auf dem Feld. Im Pokal war Günter zwar nicht direkt an einem Treffer beteiligt, doch dafür waren zwei Tore und zehn Vorlagen in der Bundesliga eine für einen Außenverteidiger herausragende Offensivbilanz.

Dennoch musste Günter nach Saisonende eine kleine Enttäuschung verkraften, denn Bundestrainer Hans-Dieter Flick verzichtete in seinem Kader für die vier Partien in der Nations League 2022/23 in Italien (1:1), gegen England (1:1), in Ungarn (1:1) und gegen Italien (5:2) auf den Freiburger. Stattdessen nutzte David Raum die Gelegenheit, sich in den Vordergrund zu spielen und befindet sich nun in der Pole Position um den Stammplatz auf der linken Abwehrseite. Der 24-Jährige, der bei der TSG 1899 Hoffenheim zum Shooting-Star avanciert ist und sich unter anderem in den Fokus von Borussia Dortmund gespielt hat, sollte sich seines Platzes und Deutschland WM-Trikots aber noch nicht zu sicher sein.

David Raum spielt sich in den Vordergrund

Denn die Konkurrenz auf der Linksverteidiger-Position ist groß. So fehlte wie Günter auch Robin Gosens im Juni komplett im Aufgebot. Nach längerer Verletzungspause und seinem Winter-Wechsel von Atalanta Bergamo zu Inter Mailand konnte der Italien-Legionär in den vergangenen Monaten kaum Eigenwerbung betreiben, hat in Top-Form aber schon gezeigt, auch in der Nationalmannschaft eine wichtige Rolle einnehmen zu können.

Neben Raum, Günter und Gosens sind Benjamin Henrichs und Thilo Kehrer weitere Kandidaten für die linke Abwehrseite und haben dank ihrer Vielseitigkeit gute Chancen, es in den Deutschland WM-Kader zu schaffen – allerdings beide wohl kaum als erste Wahl auf der linken Seite der von Bundestrainer Flick bevorzugten Viererkette.

Konkurrenzsituation schreckt Günter nicht ab

Günter weiß um die Konkurrenzsituation, betonte aber nun gegenüber dem “kicker“ die WM-Teilnahme noch lange nicht abgehakt zu haben und sich über gute Leistungen mit dem SC Freiburg in der Bundesliga und in der Europa League empfehlen zu wollen: „Ich habe die Entscheidung nicht in der Hand, aber es wäre schön und ein Traum dabei zu sein“, so der bislang sechsfache A-Nationalspieler, der durchaus auch positive Aspekte seiner Nichtnominierung für die Spiele in der Nations League erkannte: „Für meinen Körper war es auf jeden Fall gut, ich konnte wirklich mal durchschnaufen, mal zweieinhalb Wochen gar nichts machen, ich merke, dass ich deutlich frischer bin als am Ende der Saison.“

Mit dem Sport-Club hat Günter inzwischen die Vorbereitung auf die neue Saison aufgenommen, die aufgrund der für Freiburg ungewohnten internationalen Zusatzbelastung schon unabhängig von der WM 2022 eine besondere Herausforderung darstellt. Gegen weitere maximal sieben Spiele in Katar hätte der 29-Jährige aber dennoch sicherlich nichts einzuwenden.