Weil es zunächst danach aussah, als könnten die in der deutschen Bundesliga aktiven Legionäre coronabedingt die Reise zum Auftaktspiel in der Österreich WM 2022 Quali nach Schottland nicht antreten, nominierte ÖFB-Nationaltrainer Franco Foda im März einen Mammutkader mit 43 Akteuren. Letztlich konnten die Deutschland-Legionäre aber dann doch mit auf die Insel, sodass eine Reihe von Spielern unverrichteter Dinge wieder auf dem Aufgebot gestrichen wurde.
Ljubicic mit großer Konkurrenz
Dejan Ljubicic, Ercan Kara und Yusuf Demir, die alle drei für Rapid Wien spielen, schafften es dank des erweiterten Aufgebots zum ersten Mal in den Österreich-Kader. Zufall war die Nominierung des Trios wohl nicht. Zum einen, weil die Leistungen im Verein jeweils ansprechend ausfielen. Aber auch, weil sich die drei Akteure aufgrund ihrer familiären Wurzeln auch für andere Nationen entscheiden könnten.
Zumindest bei Demir, der zwar nicht beim 2:2 in Schottland, aber danach beim 3:1-Sieg in der WM Quali gegen die Färöer erstmals eingewechselt wurde, und bei Kara, der in der Schlussphase der 0:4-Niederlage gegen Dänemark im ÖFB-Trikot ran durfte, hat sich ein Wechsel zum türkischen Verband nun aber erledigt. Anders bei Ljubicic, der letztlich nicht im finalen Kader stand und damit dank seiner aus Kroatien stammenden Eltern auch noch für den aktuellen Vize-Weltmeister spielen dürfte.
Und der kroatische Verband soll Meldungen aus dem März zufolge seine Fühler nach dem 23-Jährigen schon ausgestreckt haben. Ljubicic selbst machte darauf angesprochen in der “Krone“ aber kein Geheimnis aus seiner Präferenz: „Ich bin hier geboren, es wäre umso schöner, für Österreich zu spielen.“
Obwohl gerade auf Ljubicic‘ Paradeposition im zentralen Mittelfeld die Konkurrenz mit Spielern wie David Alaba, Julian Baumgartlinger, Florian Grillitsch, Xaver Schlager, Marcel Sabitzer oder auch Stefan Ilsanker in der Tat groß ist, darf sich der auch in der Innenverteidigung einsetzbare Ljubicic aber Hoffnungen machen, es bald in den engeren Kreis der ÖFB-Auswahl zu bringen.
Kapitän Dejan #Ljubicic zieht es ab der neuen Saison zum 1. FC Köln. Bis dahin bestreitet er in Grün-Weiß noch einige wichtige Spiele – für diese sowie für die Zukunft wünschen wir ihm alles Gute!
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Foda mit lobenden Worten
Als in diesem Zusammenhang wichtige Entscheidung sieht Nationalcoach Foda den Anfang der Woche bekannt gewordenen Wechsel zum 1. FC Köln: „Das ist für seine Entwicklung ein Schritt in die richtige Richtung“, so Foda, der im “kicker“ grundsätzlich überzeugt ist vom Noch-Kapitän von Rapid Wien, dem der Teamchef bereits bescheinigt, “sich im vergangenen Jahr extrem entwickelt“ zu haben.
„Er musste jetzt den nächsten Schritt gehen. Ich traue ihm das zu, er hat großes Entwicklungspotenzial.“ Dass in Köln das Umfeld als schwierig gilt und die Erwartungshaltung stets hoch ist, sieht Foda derweil als kein Problem an: „Wenn du bei Rapid spielst, hast du auch Druck. Er kennt diese speziellen Rahmenbedingungen.“
Wichtig für Ljubicic und seine Ambitionen in Sachen ÖFB wäre indes, dass der 1. FC Köln den Klassenerhalt schafft. Doch auch dann, sollten die Geißböcke den Gang in die 2. Bundesliga antreten müssen, hätte der bis 2025 geschlossene Vertrag Gültigkeit. Die Bühne, um sich für die Nationalmannschaft zu empfehlen, allerdings wäre deutlich kleiner.
Bei der EM 2021 im Sommer bekommt es die österreichische Nationalmannschaft in EM Gruppe C mit den Niederlanden, der Ukraine und Nordmazedonien zu tun.
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