Neymar deutet Ende der Länderspielkarriere nach der WM 2022 an

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Drei Tage nach dem 3:1-Sieg in Venezuela hat die brasilianische Nationalmannschaft in der Nacht von Sonntag auf Montag europäischer Zeit in der WM 2022 Quali Südamerika erstmals Federn gelassen.

Nach zuvor neun Siegen in neuen Spielen musste sich die Selecao in Kolumbien mit einem torlosen Unentschieden begnügen, liegt mit 28 von 30 Punkten aber weiterhin klar auf WM 2022 Kurs.

In der südamerikanischen WM-Qualifikationsgruppe, aus der sich die ersten Vier direkt qualifizieren und der Fünfte den Sprung zu den WM 2022 Teilnehmern über interkontinentale Play-offs schaffen kann, führt Brasilien mit sechs Zählern Vorsprung vor Erzrivale Argentinien und liegt sogar schon 13 Punkte vor Kolumbien auf dem fünften Platz, wobei die Cafeteros aufgrund der noch ausstehenden Wertung des Anfang September abgebrochenen Clasicos zwischen Brasilien und Argentinien wie alle übrigen Teams bereits ein Spiel mehr absolviert haben.

Neymar: Nicht mehr die nötige mentale Stärke?

Es müsste somit schon alles schief gehen, damit es Brasilien nicht zur WM nach Katar schafft. Dort will und wird Neymar die Selecao in der Hoffnung auf den insgesamt sechsten Titel für sein Land und gleichzeitig den ersten seit der WM 2002 in Japan und Südkorea anführen.

Allerdings offenbar letztmals bei einer Weltmeisterschaft, denn Neymar deutete in der am Sonntag veröffentlichten DAZN-Produktion “Neymar & The Line of Kings“ mehr als nur an, sich nach der nächsten WM mit dann 30 Jahren aus der Nationalmannschaft zurückziehen zu wollen.

“Ich denke, dass es meine letzte WM wird“, so der 2017 mit einer bis heute gültigen Rekordablöse zum teuersten Fußballer aller Zeiten avancierte Edeltechniker, der seine Aussage in erster Linie mit der hohen psychischen Belastung begründete: “Ich sehe sie als meine letzte WM, weil ich nicht weiß, ob ich noch die mentale Stärke habe, mich weiterhin mit Fußball zu beschäftigen.“

Rekordnationalspieler Cafú zu weit weg

Zuvor freilich will sich Neymar noch den “größten Traum“ erfüllen, “den ich hatte, seit ich klein war. Ich werde alles tun, damit wir gut dastehen, alles tun, um mit meinem Land zu gewinnen“, so der 113-fache Nationalspieler im Brasilien-Trikot, der bislang 69 Mal für Brasilien getroffen hat. Zu Rekordtorschütze Pele fehlen Neymar damit nur noch acht Treffer.

Möglich, dass Neymar diese Marke noch knacken kann. Zum Rekordnationalspieler wird es nach einem Ende der Länderspielkarriere mit der WM 2022 indes nicht reichen, ist der Rückstand dafür auf den 142 Mal für Brasilien aufgelaufenen Cafú dafür doch noch zu groß. An Dani Alves (119 Spiele) und Roberto Carlos (125 Spiele), die in diesem Ranking aktuell auf dem Treppchen stehen, könnte Neymar im nächsten Jahr aber vorbeiziehen.

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