Löw setzt weiter auf Manuel Neuer

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Mit der Auslosung der EM 2020 Qualifikationsgruppen ist Anfang Dezember der letzte offizielle Termin für die deutsche Nationalmannschaft im Jahr 2018 über die Bühne gegangen.

Nachdem das Jahr mit dem Vorrunden-Aus bei der WM 2018 in Russland und dem Abstieg aus der Nations League Liga A einen völlig enttäuschenden Verlauf genommen hat, soll 2019 alles besser laufen.

Natürlich ist die erfolgreiche EM-Qualifikation 2020 das oberste Ziel, das allerdings angesichts einer Gruppe mit der Niederlande, Weißrussland, Estland und Nordirland, aus der die beiden Ersten das Ticket zur Fußball EM 2020 lösen, zugleich auch Pflicht ist.

Wichtig wird das kommende Jahr insbesondere auch für Bundestrainer Joachim Löw, dessen Wirken in den vergangenen Monaten sehr kritisch verfolgt und auch intensiv hinterfragt wurde.

Es dürfte genau beobachtet werden, inwieweit Löw den letztlich erst nach der 0:3-Niederlage im Oktober in den Niederlanden wirklich angegangenen Umbruch weiter vorantreibt und ob die zumindest vorsichtig positiven Ansätze der letzten Länderspiele des Jahres gegen Russland (3:0) und die Niederlande (2:2) in der DFB EM-Quali 2020 bestätigt bzw. ausgebaut werden können.

Lob auch für Marc-Andre ter Stegen

Als Studiogast im Aktuellen Sportstudio des ZDF hat Löw am Wochenende zumindest kleinere Einblicke in seine weiteren Planungen gewährt. So verriet der Bundestrainer, weiterhin mit Manuel Neuer als Stammtorwart im Deutschland-Trikot zu planen. “Falls nichts Außergewöhnliches passiert, sollte Manuel Neuer unsere Nummer eins sein bis zur EM.“

Die Begründung, warum Neuer weiterhin das volle Vertrauen genießt, lieferte Löw gleich mit: “Er ist unser Kapitän und wichtig für die Mannschaft. Er ist über viele Jahre der allerbeste Torhüter gewesen und hat nach seiner längeren Verletzungspause bei der insgesamt wahnsinnig enttäuschenden WM in Russland seine Form gefunden.“

Gleichzeitig kündigte Löw aber auch Chancen für Marc-Andre ter Stegen an, dem der 58-Jährige inzwischen auch “Weltklasse“ attestierte. Nichtsdestotrotz wird es aller Voraussicht nach keinen offenen Zweikampf um den Platz im deutschen Tor geben. Zumindest öffentlich will Löw kein offenes Torwartduell ausrufen.

Kritik an drei Weltmeistern

Anders als Neuer haben dagegen drei andere, langjährige Leistungsträger der Nationalmannschaft und des FC Bayern München ihre Plätze nicht sicher.

In Bezug auf Jerome Boateng, Mats Hummels und Thomas Müller, die in den vergangenen Monat spürbar an Stellenwert eingebüßt haben, fand der Bundestrainer klare Worte. “Nach wie vor ist es so, dass sie für Deutschland spielen können, wenn sie die Form haben. Zuletzt hatten sie sie nicht“, kritisierte Löw offen die Leistungen der drei Weltmeister.

Insbesondere für Müller, dem im offensiven Mittelfeld große Konkurrenz erwachsen ist, dürfte es immer enger werden. Aber auch in der Innenverteidigung sind unter anderem mit Niklas Süle, Antonio Rüdiger, Jonathan Tah oder Matthias Ginter jüngere Alternativen zu Hummels und Boateng vorhanden.

Deutschland liegt derzeit nur auf Rang 16 der FIFA-Weltrangliste und trifft in der EM-Quali Gruppe C auf die Niederlande, Nordirland, Estland und Weißrussland.

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