Auch im Juni keine Länderspiele?

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Die Corona-Pandemie hat die ganze Welt und damit auch das globale Sportgeschehen unverändert fest im Griff. Weiterhin offen ist damit, ob und wie es in Sachen Fußball weitergeht. Klar ist bereits, dass die für Juni und Juli geplante Europameisterschaft nicht in diesem Jahr, sondern erst im nächsten Jahr als EURO 2021 stattfinden wird.

Die UEFA hat mit der Verschiebung des Turniers die Voraussetzungen geschaffen, dass die nationalen Ligen zumindest nach jetzigem Stand noch einigermaßen realistische Chancen haben, die derzeit in abgesehen von Weißrussland allen Ländern Europa unterbrochene Saison 2019/20 abzuschließen.

Aus wirtschaftlichen Gründen wäre es vor allem für die Klubs in den großen Ligen, die teils noch auf hohe dreistellige Millionenbeträge aus den TV-Töpfen warten, enorm wichtig, dass die Spielzeit abgeschlossen werden kann und sei es mit Geisterspielen.

Länderspiele eigentlich für Juni angedacht

Die EM Teams müssen angesichts der drohenden Existenznöte vieler Vereine erst einmal in den Hintergrund treten. Bereits abgesagt wurden neben der Europameisterschaft die für Ende März geplanten Länderspiele, darunter auch die EURO Playoffs der besten noch nicht für die Endrunde qualifizierten Nations-League-Teilnehmer, in denen die letzten vier Startplätze für das Turnier ausgespielt werden.

Diese Partien wurden von der UEFA zunächst grob auf Juni verschoben, doch dass dann ein Termin für Länderspiele freigehalten werden kann, ist alles andere als sicher. Auch alle EM-Vorbereitungsspiele wurden bekannterweise abgesagt.

Vielmehr erklärte Christian Seifert, Geschäftsführer der Deutschen Fußball-Liga (DFL) im Rahmen einer Pressekonferenz am Dienstag im Anschluss an eine Videokonferenz mit Vertretern der 36 Vereine der ersten und zweiten Bundesliga, dass die für Juni angedachten Länderspiele “sicherlich verschoben werden müssen irgendwo in den Herbst“. Ab September kommt es aber laut Terminplan schon zur neuen Ausgabe der Nations League 2020/21.

Bundesliga pausiert bis 30. April

Im Zuge dessen appellierte Seifert auch an die Gemeinschaft und dass man sich in Europa „gegenseitig aus der Patsche“ helfen müsse. Zugleich machte der DFL-Geschäftsführer keinen Hehl aus seiner Erwartung, dass auch die nächste Spielzeit 2020/21 noch deutlich von der Corona-Krise beeinflusst sein werde: „Die nächste Saison, die so abläuft, wie wir das kennen, wird nach meinem Empfinden erst die Saison 2021/22 sein.“

Während Seifert die Aufgabe der UEFA auch aufgrund der unterschiedlichen Ausgangslagen in den verschiedenen Ländern Europas als „extrem anspruchsvoll“ bezeichnete, soll in Deutschland nach Möglichkeit im Mai der Ball wieder rollen. Die 36 Profiklubs folgten zwar dem Vorschlag des DFL-Präsidiums, den Spielbetrieb bis 30. April auszusetzen, doch zugleich bestehen Absicht und Hoffnung, am ersten Mai-Wochenende die Bundesliga fortsetzen zu können.

Unbestätigten Meldungen zufolge hofft die DFL, die Saison mit Geisterspielen bis zum 21. Juni abschließen zu können. Danach sollen dann idealerweise noch die Relegationsspiele sowie die Endspiele in den internationalen Wettbewerben ausgetragen werden. Über letztere und zuvor schon den Modus der ausstehenden Runden in Champions und Europa League wird die UEFA am Mittwoch beratschlagen.