Thomas Müller spürt die Unterstützung – EM-Titel möglich

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EM 2024 News

Mit dem FC Bayern München hat Thomas Müller am vergangenen Wochenende einen guten Start ins neue Jahr hingelegt. Beim 3:0-Sieg gegen die TSG 1899 Hoffenheim blieb der 34-Jährige zwar ohne Torbeteiligung, durfte aber von Beginn an ran, was im Herbst keineswegs immer der Fall war.  Nur an sechs der ersten 15 Spieltage stand Müller in der Startelf der Münchner und wurde sieben weitere Mal eingewechselt, musste sich zwei Bundesliga-Partien aber auch komplett von der Bank aus ansehen.

Nichtsdestotrotz genießt Müller nicht zuletzt wegen seiner noch immer herausragenden Spielintelligenz hohe Wertschätzung bei Trainer Thomas Tuchel. Auch Bundestrainer Julian Nagelsmann möchte nicht auf den Weltmeister von 2014 verzichten, der seine Länderspiele Nummer 124 bis 126 nach dem Aus von Hans-Dieter Flick im Oktober und November bestritten hat.

Unter Nagelsmann in drei von vier Spielen im Einsatz

Bei Nagelsmanns Debüt in den USA (3:1) wurde Müller spät eingewechselt, durfte dann aber gegen Mexiko (2:2) von Beginn an und immerhin 45 Minuten ran, ehe es beim 2:3 gegen die Türkei nicht für einen Einsatz reichte. Als beim 0:2 in Österreich das Kind schon weitgehend in den Brunnen gefallen war, brachte Nagelsmann Müller dann zur zweiten Hälfte auch noch, freilich ohne dass der Routinier das Blatt hätte wenden können.

Auch bei der Europameisterschaft 2024 in Deutschland wird Müller, der von Ex-Bundestrainer Joachim Löw zwischen zwischenzeitlich zwei Jahre lang nicht berücksichtigt und erst kurz vor der EM 2021 zurückgeholt wurde, aller Voraussicht nach zumindest zum Kader gehören, wenn auch nicht zwingend als erste Wahl. Doch mit seiner Erfahrung und seiner Eigenschaft als Führungsspieler scheint Müller unverzichtbar, zudem noch immer dazu in der Lage, entscheidend Akzente zu setzen.

Gedanken über die DFB-Auswahl jedenfalls macht sich Müller jede Menge und ist guter Dinge, dass der Rückhalt von Seiten der Fans beim Heim-Turnier im Sommer vorhanden sein wird: “Ganz einfach: Wir müssen Spiele gewinnen. Man hat doch bei unserem Sieg gegen die Franzosen im September gespürt, wie sehr sich die deutschen Fußballfans nach erfolgreichen Erlebnissen mit der Nationalmannschaft sehnen. Wir spüren die Unterstützung, auch wenn es keine einfachen Zeiten für die Fußballseele eines Fans unserer Nationalmannschaft sind“, erklärte Müller im Interview mit der “Sport Bild“.

“Es geht nicht im Vorbeigehen!“

Dabei fordert Müller “einen realistischen Blick auf unsere Stärken und Schwächen, um das ‚Projekt Heim-EM‘ gemeinsam in die richtige Richtung zu bekommen“, machte indes auch kein Geheimnis daraus, grundsätzlich an den EM-Titel zu glauben: “Ich bleibe selbstbewusst“, so Müller der aber eine passende und etwas demütigere Herangehensweise als in den vergangenen Jahren fordert: “Alle Beteiligten in Fußballdeutschland und vor allem wir Spieler müssen ein Stück weit von unserem hohen Ross herunterkommen. Dass wir Spiele gegen Österreich oder Japan gewinnen können, das ist ja keine Frage. Aber uns muss bewusst sein, dass es eben nicht im Vorbeigehen geht. Wir haben den Sinn dafür verloren, dass wir in jedem Moment auf dem Spielfeld an die Grenzen gehen müssen! Auch als Deutschland, auch mit unseren technisch hochbegabten Spielern.“ Bei den EM 2024 Wetten liegt das DFB-Team aktuell auf Rang 3 der Favoriten.

Wenn die DFB-Elf im März in Frankreich (am 23. März in Lyon) und gegen die Niederlande (26. März in Frankfurt) zu zwei echten Härtetests antritt, wird Müller mit ziemlicher Sicherheit dabei sein – möglicherweise aber den Anpfiff auf der Bank erleben. Bei der Endrunde trifft Deutschland in EM 2024 Vorrundengruppe A auf Schottland, die Schweiz und Ungarn.