EM 2024 Quali Gruppe I mit der Schweiz und Israel

Update: Die Gruppenphase der EM 2024 ist ausgelost. Hier findet du alles über die Gruppen A bis F der EM.

Die Gruppe I in der EM 2024 Qualifikation könnte die Chance für einige Teams werden, die ansonsten oft Probleme haben, sich auf regulärem Weg zu qualifizieren. Keiner der ganz großen Favoriten befindet sich in dieser Gruppe. Diese wird stattdessen von der Schweiz als dem einzigen Team angeführt, das sich regelmäßig für große Turniere qualifizieren kann.

Die weiteren Mannschaften Israel, Rumänien, Kosovo, Belarus und Andorra haben in dieser Frage hingegen traditionell große Probleme. Aber mindestens eine Mannschaft von ihnen wird ebenfalls zur EURO 2024 nach Deutschland fahren. Wir analysieren nachfolgend die Gruppe.

Alle Gruppen der EM-Qualifikation 2024 findest du übrigens hier. Die Mannschaften der UEFA wurden in zehn verschiedene Gruppen eingeteilt.

Tabelle der EURO 2024 Quali Gruppe I

Spielplan Gruppe I EM-Qualifikation 2024

Analyse: Wird die Nati ihrer Favoritenrolle gerecht?

Die Schweiz ist in dieser Gruppe in der klaren Favoritenrolle. In der Vergangenheit sah sie aber vor allem gegen größere Teams gut aus und hatte immer wieder Probleme in Spielen, die sie eigentlich für sich entscheiden musste. Es erscheint deshalb keineswegs bei dieser Zusammensetzung als Selbstläufer, dass die Nati sich einen der beiden ersten Plätze in der Gruppe sichert. Schauen wir uns hierzu die Mannschaften näher an.

Schweiz 🇨🇭

Schlüsselspieler der Schweiz in der EM-Quali 2024 ist Kapitän Granit Xhaka im zentralen Mittelfeld. Mit Denis Zakaria hat er inzwischen einen leistungsstarken Partner für die Defensivorganisation an seiner Seite. Abwehrchef sollte Manuel Akanji sein, der allerdings seit einiger Zeit mit einer stark schwankenden Formkurve zu kämpfen hat.

Im Tor ist weiterhin Yann Sommer gesetzt. Mit Gregor Kobel hat man aber definitiv eine gute Alternativ in der Hinterhand. Im Sturm fällt das Niveau etwas ab. Dieses Problem könnte sich allerdings von selbst lösen, sobald Noah Okafor den nächsten Entwicklungsschritt macht.  

Israel 🇮🇱

Seit Munas Dabbur im Juli 2022 seinen Rücktritt aus der israelischen Nationalmannschaft bekannt gab, ist die Rolle des Schlüsselspielers an den Linksaußen Manor Solomon weitergewandert. Diese hatte allerdings in der Hinrunde 2022/23 mit Verletzungen zu kämpfen. Seine Form könnte daher ein Problem sein – und zu einer echten Schwierigkeit für Israel werden, da das Niveau hinter ihm doch deutlich abfällt. Insbesondere in der Abwehr mangelt es an Klasse.

Rumänien 🇷🇴

Der rumänische Kader befindet sich in etwa auf Augenhöhe mit dem israelischen. Echte Schlüsselspieler gibt es nicht. Das Mittelfeld aus Razvan Marin, Alexandru Cicaldu und Ianis Hagi ist jedoch kampfstark und bekannt dafür, gemeinsam solide Leistungen zu erbringen. Ist Israel im Sturm besser besetzt, so hat Rumänien das klar bessere Mittelfeld. In der Abwehr hat allerdings auch diese Mannschaft ihre Probleme.

Kosovo 🇽🇰

Der Kosovo war bei der letzten EM zwar in den Nations League-Playoffs dabei, bei der Endrunde jedoch nicht. Dieses Mal soll es direkt über die Qualifikation funktionieren. Und das Spielermaterial ist mit Kapitän und Abwehrchef Amir Rrahmani, Mittelstürmer Vedat Muriqi sowie mit Rechtsaußen Milot Rashica durchaus vielversprechend. Die Schweiz ist stärker besetzt. Aber vor Israel und Rumänien muss sich der Kosovo auf keinen Fall verstecken.

Belarus 🇧🇾

Belarus verfügt seit Jahren über keinen konkurrenzfähigen Kader. Daran hat sich auch für die Qualifikation für die EM 2024 nichts geändert. In keinem Mannschaftsteil ist ausreichend Qualität vorhanden, um eine der vier zuvor genannten Mannschaften zu fordern. Der bekannteste Spieler dürfte noch Kapitän Evgeniy Yablonskiy sein.

Aber vermutlich hast du auch von ihm noch nie gehört, wenn du nicht zufällig den griechischen und weißrussischen Fußball intensiv verfolgst. Die Formkurve spricht ebenfalls gegen Belarus. In der Nations League trat die Mannschaft in der Nations League Liga C an und blieb ohne Sieg.

Andorra 🇦🇩

Andorra ist eines der kleinsten Länder der Welt – und stellt traditionell auch eine der schlechtesten Fußballmannschaften des Planeten. Längst nicht alle Spieler des Teams sind Profis. Mit Keeper Iker Alvarez steht immerhin ein Spieler in einer zweiten Mannschaft einer europäischen Top-Liga – und bekommt deshalb wenigstens ein regelmäßiges Training auf hohem Niveau. Das war es aber auch schon.

In der Liga D der Nations League agierte man zuletzt aber immerhin gar nicht so schlecht. Andorra kassierte nur zwei Niederlagen. Diese gab es gegen Moldau und Lettland. Dafür konnte man Liechtenstein zwei Mal schlagen und die anderen Partien Remis gestalten. Eine Bedrohung für die großen vier Teams der Gruppe dürfte die Mannschaft auf keinen Fall sein. Aber Belarus könnte eine unangenehme Überraschung drohen.

Prognose: Der Kosovo ist eine Wild Card

Läuft alles normal, so setzt sich die Schweiz in dieser Gruppe souverän durch und holt den ersten Platz.  Selbst mit viel Verletzungspech wäre der Kader der Nati immer noch spürbar stärker als der von den anderen Mannschaften. Dahinter wäre eigentlich ein Zweikampf um Platz 2 zu erwarten, den Israel und Rumänien unter sich ausmachen.

Der Kosovo ist diesbezüglich jedoch eine Wild Card. Dadurch, dass es das Team erst seit wenigen Jahren gibt, wird die Mannschaft immer noch in schwache Lostöpfe eingeordnet, ist eigentlich aber deutlich stärker. Der Kosovo kann sich sowohl gegen Israel, als auch gegen Rumänien behaupten. Und dass die Schweiz in diesen Spielen sicher sechs Punkte einfährt, ist auch keine fix ausgemachte Sache.