Gregg Berhalter neuer Nationaltrainer der USA

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Was lange währt, wird endlich gut. Aus Sicht des Fußballs in den USA bleibt zu hoffen, dass dieses alte Sprichwort in Bezug auf die Trainersuche des US-Verbandes greift.

Denn bis ein Nachfolger für den im Oktober 2017 nach dem Scheitern in der Qualifikation für die WM 2018 in Russland zurückgetretenen Bruce Arena gefunden wurde, vergingen nicht weniger als 412 Tage. Bei der langwierigen Trainersuche gab der US-Verband keine gute Figur ab, hofft nun aber umso mehr, mit Gregg Berhalter die richtige Wahl getroffen zu haben.

Der frühere Nationalverteidiger, der unter anderem auch in Deutschland für den FC Energie Cottbus (2002 bis 2006) und den TSV 1860 München (2006 bis 2009) die Schuhe geschnürt hat, trainierte zuletzt fünf Jahre lang Columbus Crew und führte den MLS-Klub 2017 ins Conference Final.

Zugleich fungierte Berhalter dort auch als Sportdirektor und war somit gesamtverantwortlich für die Entwicklung des Vereins.

Verbandspräsident Cordeiro von Berhalter überzeugt

Nun nimmt der 45-Jährige, der zu seiner aktiven Zeit 44 Länderspiele im Fußball-Trikot der USA absolvierte, seine neue Aufgabe in Angriff.

Schon vor der offiziellen Vorstellung, die am nächsten Dienstag in New York geplant ist, ließ Berhalter verlauten, dass die Bestellung zum Nationaltrainer seines Heimatlandes eine “enorme Ehre“ bedeute. Zugleich kündigte der frühere Abwehrspieler an, „etwas Besonderes aufbauen“ zu wollen.

Verbandspräsident Carlos Cordeiro, der zur Vertragslaufzeit keine Angaben machte, zeigte sich derweil sehr zufrieden mit der Entscheidung für Berhalter: „Als erfahrener ehemaliger Nationalspieler und hoch angesehener Trainer glauben wir, dass er der richtige Mann ist, um uns voranzubringen.“

Cordeiro freilich muss sich die Frage gefallen lassen, warum erst jetzt die Wahl auf Berhalter fiel, der bereits im Herbst 2017 als heißer Kandidat gehandelt wurde

. Zudem wird in der Öffentlichkeit durchaus kritisch hinterfragt, dass neben Berhalter nur der inzwischen vom FC Dallas zum Club Tijuana gewechselte Oscar Pareja zum Vorstellungsgespräch eingeladen wurde.

Dagegen hatte der Verband offenbar kein gesteigertes Interesse an renommierten Trainern wie Gerardo Martino oder Julen Lopetegui, die auf dem Markt gewesen wären, aber dem Vernehmen nach gar nicht erst kontaktiert wurden.

Erster Auftritt im Februar gegen Costa Rica

Unabhängig davon gilt es für Berhalter nun, eine Mannschaft aufzubauen, die nach der verpassten WM 2018 in vier Jahren bei der WM 2022 in Katar nicht nur dabei sein, sondern eine gute Rolle spielen soll. In der Fußball-Weltrangliste ist die USA derzeit auf dem 25. Platz zu finden.

Mit jungen Spielern wie Christian Pulisic (Borussia Dortmund), Weston McKennie (FC Schalke 04) oder Timothy Weah (Paris St. Germain) ist durchaus Potential vorhanden, das aber regelmäßig und vor allem in den Pflichtspielen auch abgerufen werden muss.

Die erste Bewährungsprobe wartet im Februar mit einem Testspiel gegen Costa Rica.