Gegenwind für die FIFA-Pläne: Lewandowski & Mbappé gegen WM alle zwei Jahre

Lesezeit: 3 Min.

Der Weltfußball steht vor spannenden Monaten. Während die FIFA, allen voran Präsident Gianni Infantino und der als Direktor für globale Fußballentwicklung verantwortliche Arsene Wenger vehement für eine Weltmeisterschaft im Zwei-Jahres-Rhythmus im Vorfeld der WM 2022 werben, gibt es vonseiten der UEFA und der CONMEBOL mächtig Kontra.

Lewandowski und Mbappé beziehen Position

Der europäische und der südamerikanische Kontinentalverband haben sich klar gegen eine Änderung des aktuellen WM-Turnus positioniert und ihrerseits angekündigt, dass ab 2024 eine gemeinsame Nations League geplant ist. Die beiden mutmaßlich mächtigsten Kontinentalverbände wissen dabei den Großteil der in den europäischen Top-Ligen beschäftigten Trainer und Spieler hinter sich.

https://twitter.com/DLF_Sport/status/1475749577034809345

Nachdem vor allem viele Trainer, die um die derzeit schon sehr hohe Belastung ihrer Schützlinge wissen, bereits mächtig Kritik am Vorhaben der FIFA geübt haben, äußerten sich nun mit Robert Lewandowski und Kylian Mbappé zwei der derzeit besten Fußballer der Welt sehr deutlich.

„Ich bin kein Fan. Wir haben schon jetzt jedes Jahr so viele Spiele, so viele harte Wochen – nicht nur die Spiele selbst, sondern auch die vielen Wochen der Vorbereitung“, erklärte Lewandowski im Rahmen der Verleihung der Globe Soccer Awards in Dubai. Der polnische Torjäger des FC Bayern München, der mit den regelmäßigen Spielen in der Champions League sowie in der Nationalmannschaft praktisch im Drei-Tages-Rhythmus im Einsatz ist, sieht bei einer WM-Endrunde alle zwei Jahre die Gefahr, dass das Niveau leidet.

„Das ist physisch und psychisch unmöglich“, kann sich der 33-Jährige im Polen-Trikot nicht vorstellen, dass gerade die in den Vereinswettbewerben ohnehin schon sehr geforderten Stars dann noch zu Top-Leistungen auflaufen können, wenn in nahezu jedem Sommer ein großes Turnier gespielt wird. Schließlich würden die UEFA und die anderen Kontinentalverbände kaum zugunsten einer Weltmeisterschaft auf ihre eigenen Turniere wie etwa die Europameisterschaft 2024, die Copa America 2024 oder auf den demnächst startenden Afrika-Cup 2022 verzichten.

Mbappé fürchtet um den Stellenwert der WM

Auf einer Wellenlänge mit Lewandowski funkt Kylian Mbappé: „Ich stimme Robert zu: Wir haben schon jetzt 60 Spiele pro Jahr und viele Wettbewerbe. Wir spielen gerne, aber wenn es zu viel ist, ist es zu viel“, so der französische Angreifer von Paris St. Germain, der überdies befürchtet, dass eine WM alle zwei Jahre dazu führen könnte, dass das Turnier seine Einzigartigkeit verliere und zu einem „normalen Wettbewerb“ werde, auf den nicht wie bislang rund um den Globus hingefiebert wird. Das Frankreich Trikot bei einer WM zu tragen soll weiterhin eine Besonderheit bleiben.

Lewandowski und Mbappé sind sich auch einig darüber, dass ausreichende Pausen für die Spieler unabdingbar sind, damit die von den Fans erwartete Top-Leistung auf den Platz gebracht werden kann. Dass die Aussagen der beiden Stars Auswirkungen auf die Pläne der FIFA haben, erscheint eher fraglich. Bei der UEFA dürfte man es aber sicherlich wohlwollend aufgenommen haben, dass aus dem alles andere als unwichtigen Lager der Spieler eine unmissverständliche Äußerung in der schwelenden Diskussion gekommen ist.