Hervé Renard als Marokko-Trainer zurückgetreten

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Nachdem der Afrika Cup 2019 schon einigen Trainern wie unter anderem Clarence Seedorf (Kamerun) und Javier Aguirre (Ägypten) den Job gekostet hat, gibt es den nächsten Trainerwechsel bei einer Nation, die sich bei der Kontinentalmeisterschaft mehr erhofft hatte.

Nach dem enttäuschenden Aus im Achtelfinale gegen den Benin erklärte Hervé Renard aus eigenem Antrieb seinen Rücktritt als Coach der marokkanischen Nationalmannschaft.

Via Twitter gab Renard seine Entscheidung bekannt, die der 51-jähirge Franzose nach eigenen Angaben bereits vor Beginn des Turniers in Ägypten getroffen hatte.

“Es ist Zeit für mich, dieses lange und schöne Kapitel meines Lebens zu schließen. Es war ein großes Abenteuer, vom 81 Platz der FIFA-Weltrangliste im Jahr 2016 zu starten“, so Renard, der die “Löwen vom Atlas“ bis auf Rang 45 der FIFA-Weltrangliste geführt hat und nun den marokkanischen Verbandspräsidenten Fouzi Lekjaa in einem offiziellen Schreiben über seine Demission in Kenntnis setzte. 

Marokko scheitert unglücklich

Renard führte Marokko nach 20 Jahren ohne Endrundenteilnahme zur WM 2018 in Russland, wo seine Mannschaft mit technisch anspruchsvollem Offensivfußball begeisterte, sich aber nach einer höchst unglücklichen Auftaktniederlage gegen den Iran (0:1) gerade in den Spielen gegen die großen Nationen Portugal (0:1) und Spanien (2:2) in erster Linie wegen einer schwachen Chancenverwertung nicht für die guten Leistungen belohnte.

Dennoch wurden die Auftritte bei der WM in Marokko überwiegend positiv bewertet. Und mit Spielern wie Hakim Ziyech, Noussair Mazraoui (beide Ajax Amsterdam) oder Achraf Hakimi (Borussia Dortmund) vereinte Marokko auch so viel individuelle Qualität im Kader, dass eine Rolle als Mitfavorit beim Afrika Cup keine Überraschung war.

Mit drei 1:0-Siegen gegen Namibia, die ebenfalls stark eingeschätzte Elfenbeinküste und Südafrika spielte Marokko eine makellose Vorrunde, wenngleich im eigentlich starken Offensivspiel noch Luft nach oben blieb. Im Achtelfinale gegen den Benin avancierte dann ausgerechnet Superstar Ziyech zum tragischen Helden.

Der Spielmacher vergab in der Verlängerung beim Stand von 1:1 einen Strafstoß und musste dann im Elfmeterschießen zusehen, wie seine Kollegen Sofiane Boufal und Youssef En-Nesyri ebenfalls scheiterten.

Immerhin bleibt Marokko der Trost, eine noch immer junge Mannschaft mit großem Potential zu besitzen, dass in den kommenden Jahren in Afrika eine gute Rolle spielen sollte und fraglos die erneute Qualifikation für die WM 2022 schaffen kann.

Neuer Trainer noch nicht bekannt

Wer die “Löwen vom Atlas“ nach Katar und zuvor bei der Afrikameisterschaft 2021 in Kamerun idealerweise zum Titel führen soll, ist noch offen.

Wie es mit Renard weitergeht, ist ebenfalls noch unklar. Gut möglich aber, dass der erfahrene Fußball-Lehrer auch künftig in Afrika tätig sein wird. In der Vergangenheit feierte Renard dort bereits große Erfolge, gewann unter anderem sowohl mit Außenseiter Sambia 2012 als auch 2015 mit der Elfenbeinküste die Afrikameisterschaft.

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