Saudi-Arabien verzichtet offenbar auf Bewerbung für Endrunde 2030

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Saudi-Arabien: Wohl keine WM 2023 Bewerbung

In einem Jahr stehen mit der UEFA Fußball Europameisterschaft 2024 in Deutschland und der Copa America 2024, die in den USA ausgetragen wird, zwei große Kontinentalmeisterschaften im Blickpunkt, ehe zwei Jahre später ebenfalls in den Vereinigten Staaten sowie in Mexiko und Kanada die Weltmeisterschaft 2026 mit 48 anstatt der bisher üblichen 32 WM-Mannschaften stattfindet.

Aktuell allerdings wird sogar schon die übernächste WM ihre Schatten voraus. Im Jahr 2030 feiert die Weltmeisterschaft, deren erste Auflage 1930 in Uruguay ausgespielt wurde, ihr 100-jähriges Jubiläum. Wo dieses Turnier stattfinden wird, entscheidet der FIFA-Kongress Ende 2024. Dann sind alle derzeit 211 dem Weltverband angeschlossenen Nationalverbände stimmberechtigt, mit Ausnahme der Länder, die sich um die Ausrichtung bewerben.

Welche Bewerbungen in rund eineinhalb Jahren konkret zur Abstimmung stehen, ist im Moment noch nicht definitiv sicher. Allerdings scheint es so, als würde es doch keine gemeinschaftliche Bewerbung von Saudi-Arabien, Griechenland und Ägypten geben.

Kein offizieller Rückzug Saudi-Arabiens

So hat Ägyptens Sportminister Ashraf Sobhy in mehreren Interviews mit dem Portal „Sada El Balad“ erklärt, sich nicht an einer WM-Bewerbung beteiligen zu wollen, die in Konkurrenz zu “arabischen Brüdern“ treten würde. Damit gemeint ist die Bewerbung Marokkos, das zusammen mit Spanien und Portugal sowie unter Beteiligung der Ukraine die WM 2030 veranstalten möchte.

Laut der spanischen “Marca“ soll der saudische Außenminister Faisal bin Farhan Al Saud darauf hin gegenüber griechischen und ägyptischen Vertretern erklärt haben, keine gemeinsame Bewerbung mehr zu verfolgen. Ob Saudi-Arabien seine Ambitionen, die WM 2030 auszurichten, damit schon zu den Akten legt, bleibt indes abzuwarten. Offiziell jedenfalls gab es diesbezüglich keine Erklärung, wobei aber auch keine Bewerbung in dieser Form angekündigt worden war.

Viererbewerbung von Spanien, Portugal, Marokko und der Ukraine als Favorit

Ohne eine Bewerbung aus Saudi-Arabien, Ägypten und Griechenland läuft alles auf ein Duell zwischen der Viererbewerbung von Spanien, Portugal, Marokko und der Ukraine auf der einen sowie einer südamerikanischen Kandidatur aus Uruguay, Argentinien, Paraguay und Chile hinaus.

Letzterer werden dabei die deutlich geringeren Chancen eingeräumt, obwohl es natürlich seinen Reiz hätte, 100 Jahre nach der ersten WM 1930 unter anderem wieder in Uruguay zu spielen. Doch Südamerika ist im FIFA-Kongress nur mit zehn Nationen vertreten, von denen vier als Bewerber keine Stimmen haben. Stellen sich derweil Europa und Afrika gemeinsam hinter Spanien, Portugal, Marokko und die Ukraine wären 105 Stimmen (exklusive der Bewerber selbst) und damit fast 50 Prozent schon sicher.

Und nachdem sowohl der afrikanische Verband als auch UEFA-Präsident Aleksander Ceferin bereits erklärt haben, die Bewerbung unterstützen zu wollen, spricht vieles für eine WM 2030 in Spanien, Portugal, Marokko und der Ukraine.