Wegen Muskelverletzung: Romelu Lukaku fehlt im belgischen Aufgebot

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Lukaku fehlt wegen einer Muskelverletzung

Mit einer 1:4-Niederlage ausgerechnet im Nachbarschaftsduell mit der Niederlande hat Belgien im Juni einen denkbar schlechten Start in die UEFA Nations League 2022/23 hingelegt, danach aber gegen Polen (6:1 zu Hause, 1:0 auswärts) und in Wales (1:1) sieben von neun möglichen Punkten geholt, die die Chance auf den Gruppensieg und damit auch die Qualifikation für das Nations League Final Four im Sommer 2023 wahrten.

Um die Niederlande, die aktuell mit drei Punkten mehr an der Spitze steht, noch abfangen zu können, sollten die Roten Teufel aber zunächst zu Hause gegen Wales (22. September) nicht patzen, um danach in den Niederlanden ein Endspiel um den Sieg in Gruppe 4 der Nations League Liga A zu haben.

Bei dieser nicht einfachen Mission muss Trainer Roberto Martinez allerdings auf Top-Stürmer Romelu Lukaku verzichten, der nach seiner Rückkehr vom FC Chelsea zu Inter Mailand mit einem Tor und einer Vorlage an den ersten drei Spieltagen der Serie A gut losgelegt hatte, aber seit Ende August wegen einer Muskelverletzung außer Gefecht gesetzt ist.

Martinez verriet zwar, dass der 29-Jährige schon in der nächsten Woche bei Inter wieder das Training aufnehmen soll, betonte aber, dass man nicht das Risiko eines Rückschlages eingehen möchte, wäre ein solcher doch gleichbedeutend mit einer stark gefährdeten Teilnahme an der Fußball WM 2022 in Katar. Und einen Ausfall Lukakus, der in 102 Länderspielen im Belgien-Trikot 68 Treffer erzielt hat, könntn die Red Devils bei einer WM-Endrunde kaum auffangen.

Ebenfalls nicht dabei ist im aktuellen Kader mit Divock Origi ein weiterer Angreifer. Der 27-Jährige, der sich von seinem Wechsel vom FC Liverpool zum AC Mailand eigentlich mehr Einsatzzeit versprochen hatte, bringt es in der Serie A verteilt auf drei Einwechslungen erst auf 48 Minuten und plagt sich schon seit einiger Zeit mit einen Sehnenentzündung herum, die nun auch eine Reise zur Nationalmannschaft nicht erlaubt.

Wegen einer Muskelverletzung auch nicht dabei ist der 20-jährige Flügelspieler Jeremy Doku von Stade Rennes, der bei der EURO 2021 noch zu den Shooting-Stars zählte, seitdem aber immer wieder von Verletzungen aus der Bahn geworfen wurde.

Zeno Debast als einziger Neuling

Zum Kader der belgischen Nationalmannschaft gehört mit Jason Denayer auch ein vereinsloser Spieler. Der Innenverteidiger hat seit seinem Vertragsende im Sommer bei Olympique Lyon noch bei keinem anderen Klub unterschrieben, befand sich zuletzt aber im Austausch mit den Wolverhampton Wanderers. Roberto Martinez dürfte dem 27-Jährigen im Kreise der Nationalmannschaft mutmaßlich verdeutlichen, dass mit Blick auf die WM regelmäßig Spielpraxis wichtig wäre.

Ansonsten schlägt im Abwehrzentrum womöglich die Chance für den einzigen Neuling im Aufgebot: der erst 18 Jahre alte Zeno Debast hat sich beim RSC Anderlecht mittlerweile nicht nur zum Stammspieler, sondern zum Leistungsträger entwickelt und die U21-Nationalmannschaft zumindest für den Moment übersprungen.

Bei der Endrunde in Katar trifft Belgien übrigens in WM 2022 Gruppe F auf Kroatien, Kanada und Marokko.

Der belgische Kader in der Übersicht

Tor: Thibaut Courtois (Real Madrid), Simon Mignolet (FC Brügge), Koen Casteels (VfL Wolfsburg), Matz Sels (Racing Strasbourg)

Abwehr: Toby Alderweireld (Royal Antwerpen), Jan Vertonghen, Zeno Debast (beide RSC Anderlecht), Arthur Theate (Stade Rennes), Thomas Meunier (Borussia Dortmund), Timothy Castagne, Wout Faes (beide Leicester City), Dedryck Boyata, Brandon Mechele (beide FC Brügge), Jason Denayer (ohne Verein)

Mittelfeld: Axel Witsel (Atletico Madrid), Youri Tielemans (Leicester City), Kevin De Bruyne (Manchester City), Amadou Onana (FC Everton), Hans Vanaken (FC Brügge), Alexis Saelemaekers (AC Mailand), Thorgan Hazard (Borussia Dortmund), Leander Dendoncker (Aston Villa)

Angriff: Michy Batshuayi (Fenerbahce Istanbul), Lois Openda (RC Lens), Eden Hazard (Real Madrid), Leandro Trossard (Brighton & Hove Albion), Yannick Carrasco (Atletico Madrid), Charles De Ketelaere (AC Mailand), Dries Mertens (Galatasaray Istanbul), Dodi Lukebakio (Hertha BSC)