Vaterfreuden: Island ohne Gylfi Sigurdsson vs. Deutschland

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Nach einem verkorksten Herbst mit der durch eine 1:2-Niederlage im Play-off-Finale gegen Ungarn verpassten Qualifikation für die Europameisterschaft 2021 und dem Abstieg in der Nations League als punktloses Schlusslicht hinter England, Belgien und Dänemark hofft die isländische Nationalmannschaft auf ein besseres Jahr 2021.

Insbesondere würden die Wikinger natürlich gerne an die erfolgreichen Jahre zwischen 2015 und 2018 anknüpfen, als nicht nur die Qualifikation für die EM 2016 und die WM 2018 gelangen, sondern bei der ersten Teilnahme an einer EM-Endrunde überhaupt unter anderem mit einem Sieg gegen England direkt der Sprung ins Viertelfinale gelang.

Einfach wird es allerdings sicherlich nicht, das Ticket für die Weltmeisterschaft 2022 in Katar zu lösen. In WM 2022 Quali Gruppe J ist natürlich Deutschland der klare Favorit auf den ersten Platz, der gleichbedeutend mit einem Startplatz bei der ersten Winter-WM der Geschichte ist.

Platz zwei indes scheint für die isländische Auswahl mit Rumänien und Nordmazedonien als mutmaßlich größten Konkurrenten nicht unmöglich, wie auch die WM-Qualifikation 2022 Wetten zeigen. Dazu, Armenien und Liechtenstein hinter sich zu lassen, sollte das Team von Trainer Arnar Vidarsson, der erst kurz vor Weihnachten das Kommando übernommen hat, auf jeden Fall in der Lage sein.

Auch Finnbogason und Sigurdarson fehlen

Zum Auftakt der WM-Qualifikation 2022 freilich hat Island mit einem Auswärtsspiel in Duisburg gegen Deutschland direkt die höchstmögliche Hürde vor sich. Zusätzlich erschwert wird die Aufgabe, einen guten Start hinzulegen, durch schwerwiegende Ausfälle. Mit Alfred Finnbogason vom FC Augsburg und Björn Sigurdarson (Molde FK) mussten bereits zwei Angreifer absagen.

Hinzu kommt nun auch noch der Ausfall von Superstar Gylfi Sigurdsson, der nicht nach Deutschland reisen wird. Grund dafür ist, dass der beim FC Everton unter Vertrag stehende Standardspezialist zum ersten Mal Vater wird und bei seiner hochschwangeren Frau bleiben will.

„Wir sind enttäuscht, dass Gylfi nicht bei uns sein kann, aber wir freuen uns sehr für die beiden, dass in ihrem Leben ein neues Kapitel beginnt. Es gibt im Leben wichtigere Dinge als Fußball. Die Familie ist die Nummer eins“, zeigte Trainer Vidarsson Verständnis für die Entscheidung Sigurdsson auf die Partie in Deutschland – Island am 25.03. sowie die folgenden Qualifikationsspiele in Armenien (28. März) und Liechtenstein (31. März) zu verzichten.

Die Prognose, dass die Spieler im Island-Trikot nach nur drei Toren in den sechs Nations-League-Spielen gegen England (0:1, 0:4), Belgien (1:2, 1:5) und Dänemark (0:3, 1:2) nun auch gegen Deutschland kein Offensivfeuerwerk zünden werden, fällt gerade in Abwesenheit von Sigurdsson und Finnbogason nicht allzu schwer.

Umso mehr dürfte der Fokus auf einer sicheren Defensive, die voraussichtlich in Form einer Fünferkette sehr massiert erwartet wird, und dem einen oder anderen Nadelstich bevorzugt per Standardsituationen liegen.