Steve Clarke neuer Nationaltrainer von Schottland

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Gut einen Monat, nachdem die einvernehmliche Trennung von Alex McLeish bekannt gegeben wurde, hat der schottische Fußballverband SFA einen neuen Nationaltrainer gefunden.

Wie der Verband am Montag verkündete, übernimmt Steve Clarke mit sofortiger Wirkung das Kommando bei den Bravehearts und soll nach Möglichkeit die Fußball EM 2020 Qualifikation noch erfolgreich zu Ende bringen.

McLeish wurde nach einem sehr durchwachsenen Start in EM 2020 Quali Gruppe I mit einer in dieser Form unerwarteten 0:3-Niederlage in Kasachstan sowie einem arg mühsamen 2:0-Sieg in San Marino offenkundig nicht mehr zugetraut, Schottland zur EURO 2020 zu führen.

Bei der Endrunde nicht dabei zu sein, wäre allerdings für den schottischen Fußball richtig bitter, weil auch der Hampden Park in Glasgow zu den zwölf Spielorten der ersten quer über den Kontinent ausgetragenen Europameisterschaft zählt und die schottische Mannschaft im Falle einer erfolgreichen Qualifikation mindestens zwei Vorrundenspiele garantiert zu Hause austragen dürfte (hier alle EM 2020 Austragungsorte).

Letztmals 1998 bei einem großen Turnier dabei

Umso mehr knüpft man nun in den Trainerwechsel die Hoffnung auf die erste Qualifikation für ein großes Turnier seit der Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich. In den vergangenen gut 20 Jahren war Schottland dagegen mehr oder weniger früh stets schon in der Qualifikation gescheitert.

Dass Clarke nicht nur kurzfristig für neuen Schwung sorgen, sondern auch längerfristig alles auf den richtigen Weg bringen soll, verdeutlich derweil die Vertragsunterschrift bis zum Ende der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2022 in Katar.

„Ich bin fest davon überzeugt, dass wir eine talentierte Mannschaft haben, die auf internationaler Ebene erfolgreich sein kann“, wird der 55-Jährige auf der offiziellen Webseite des schottischen Verbandes zitiert. Clarke bezeichnete es zudem als Ehre, als Nationaltrainer auserwählt worden zu sein und versicherte, dieses Amt mit Stolz und voller Leidenschaft ausfüllen zu wollen.

Clark: Großer Erfolg mit Kilmarnock

Keine 24 Stunden vor seiner Präsentation als Nationaltrainer hatte Clarke mit dem FC Kilmarnock die Glasgow Rangers mit 2:1 besiegt und damit die Saison in der schottischen Premier League auf Platz drei beendet. Für Kilmarnock ist dieser dritte Platz gleichbedeutend mit der Qualifikation für die Europa League und damit den ersten internationalen Spielen seit 18 Jahren.

In Europa wird Kilmarnock aber nicht mehr von Clarke betreut, für den es im neuen Amt schnell ernst wird. Bereits am 8. Juni wartet vor heimischem Publikum in Glasgow im Rahmen der dritten Runde des EM-Quali Spielplans Zypern auf die Tartan Army, die drei Tage später in Brüssel gegen Belgien vor einer extrem hohen Hürde steht.

Im Rennen um den zweiten Platz hinter Gruppenfavorit Belgien, der auch zur direkten EM-Teilnahme genügen würde, gilt es für die schottische Auswahl nach dem anfänglichen Patzer in Kasachstan möglichst nicht noch weiteren Boden auf die Konkurrenz, die von Russland angeführt wird, zu verlieren.

Im Falle einer erfolgreichen Qualifikation zählt Schottland aber sicherlich nicht zu den EM 2020 Favoriten.

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