Hakan Calhanoglu – EM 2021 Star der Türkei

Die Türkei hat es geschafft: Sie konnte sich erfolgreich für die EURO 2021 qualifizieren. Nach der gescheiterten Qualifikation für die WM 2018 war dieser Erfolg Labsal für die geschundene Seele der Türken. Bei der Europameisterschaft soll es deutlich besser laufen als noch bei der EM 2016 in Frankreich. Hier musste die Türkei als fünfbester Dritter bereits nach der Gruppenphase nach Hause zu fahren.

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Die Hoffnungen dafür, dass es 2021 besser läuft, ruhen auf dem im deutschen Mannheim geborenen Hakan Calhanoglu. Er ist Türkeis EM-Star. Doch kann er auch bei der wegen des Coronavirus um ein Jahr verschobenen Endrunde liefern? Gehen wir dieser Frage nach.

Hakan Calhanoglu im EM-Check

Die wichtigsten Infos 🇹🇷 Hakan Calhanoglu
Verein AC Mailand 🇮🇹
Position Linksaußen / offensives Mittelfeld
Geburtsdatum 08.02.1994
Größe 1,78 m
Einsätze/Tore Nationalmannschaft 47/10 (Stand: 03.03.20)
Marktwert 18 Mio. € (Stand: 03.03.20)
Größter Erfolg mit Nationalteam EM Teilnahme 2016

Die Türkei trifft in EM 2021 Gruppe A neben der Heimmannschaft aus Italien gegen die sie das Eröffnungsspiel der EURO austragen dürfen, auf die Schweiz und Wales.

Calhanoglu – ein Spieler internationaler Klasse?

Von den Anlagen her ist Calhanoglu einer der besten Spieler – nicht nur der Türkei, sondern generell. Er verfügt über ein immenses Talent. Dies hat er wiederholt unter Beweis gestellt. Doch gab es während seiner Karriere immer wieder Zweifel an seinem Charakter, die für Rückschläge sorgten. Teilweise hatte er daran keine Schuld.

Beispielsweise weigerte sich Calhanoglu im Rahmen der „Pistolenaffäre“ für eine Zeit, für die Türkei aufzulaufen, wenn auch Gökhan Töre eingeladen würde. Dieser hatte ihn mit einer Waffe bedroht. Teilweise sah es aber auch einfach nicht gut aus, was er machte. Um seinen Wechsel zu Bayer Leverkusen zu erzwingen, ließ er sich beispielsweise wegen mentaler Probleme krankschreiben.

Die Vereinskarriere: erste Schritte in Deutschland

Calhanoglu spielte in der Jugend für kleinere Vereine in Mannheim, bevor er 2001 zu Waldhof kam. Hier blieb er bis 2009, um dann in die Jugendakademie des Karlsruher SC zu wechseln. Schon als 16-Jähriger durfte er für die Baden in der A-Jugend spielen, wo eigentlich sonst 18- und 19-Jährige zum Einsatz kommen.

Der Durchbruch beim Karlsruher SC

Beim KSC gelang Calhanoglu auch der Durchbruch im Profibereich. Als 18-Jähriger lief er in der Saison 2012/13 zum ersten Mal für das Profiteam auf. Seine Transferrechte lagen zu diesem Zeitpunkt schon beim Hamburger SV, der ihn aber noch für ein Jahr bei den Baden zur Leihe spielen ließ. Der KSC war zu diesem Zeitpunkt noch in der dritten Liga.

Calhanoglu machte insgesamt 50 Pflichtspiele und schoss 17 Tore für den KSC. Hinzu kamen viele Vorlagen. Er trug wesentlich dazu bei, dass die Baden in die zweite Liga aufsteigen konnten.

Hamburger SV und Bayer Leverkusen: Calhanoglu auf dem Weg nach oben

Im Sommer 2013 kam er dann zum Hamburger SV und wurde hier auf Anhieb Stammspieler. Zeitgleich machte er auch seine ersten Länderspiele für die Türkei, die durch die erwähnte Pistolen-Affäre aber unterbrochen wurden. Calhanoglu kehrte erst 2015 ins A-Team zurück.

Beim HSV war Calhanoglu eine der wenigen positiven Erscheinungen in einer schwierigen Saison, in der sich die Norddeutschen nur über die Relegation retten konnten. Der Deutsch-Türke trug durch elf Tore zum Klassenerhalt bei. Obwohl er seinen Vertrag in der Saison bis 2018 verlängert hatte, wollte er jedoch alsbald nach Leverkusen zu Bayer 04 wechseln und setzte dies durch seine Krankschreibungen durch.

In Leverkusen brauchte Calhanoglu ein Jahr, um Stammspieler zu werden. Er pendelte zwischen der 6er und der 10er Position, was ihm nicht half. Erst in der Spielzeit 2015/16 brachte er konstante Leistungen. Neuer Ärger kam allerdings im Frühjahr 2017. Er hatte einige Jahre zuvor einen Vertrag bei Trabzonspor unterschrieben, war aber nicht gewechselt. Die Türken klagten deshalb bei der FIFA auf Vertragsbruch. Calhanoglu wurde in der Folge für vier Monate für alle Pflichtspiele gesperrt und fehlte Bayer Leverkusen dadurch die gesamte Rückrunde.

Der Wechsel nach Mailand

Das Verhältnis zwischen Calhanoglu und Bayer war durch die Sperre zerstört. Beide Seiten beschlossen, dass es besser wäre, wenn sich die Wege trennen würden. Für 23,3 Millionen Euro wechselte er im Sommer 2017 zum AC Mailand. Hier war er zwar vom ersten Tag an Stammspieler.

Die Leistungen, die sich Milan und wohl auch er selbst erhofft hatten, konnte er jedoch nie bringen. In seinen ersten 88 Pflichtspielen für die Italiener erzielte er zwölf Tore. Zur Erinnerung: Fast diesen Wert erreichte Calhanoglu für den HSV in einer Saison. Im Prinzip wurde er zum Sinnbild für Milan in den letzten Jahren: große Anlagen, noch höhere Ansprüche, aber trotzdem zu wenig Leistung.

Calhanoglu – das sensible Genie

Calhanoglu hat sich als sehr sensibler Spieler erwiesen. Ist er glücklich und fühlt sich respektiert sowie geachtet, ist er eine gefährliche Waffe. Bläst ihm der Wind ins Gesicht, ist er schnell genervt und rastet auch schon mal aus. Die Aufgabe für die türkische Nationalmannschaft ist einfach beschrieben: Calhanoglu muss ein Umfeld erhalten, in dem er Bestleistungen bringen kann.

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Was kann Calhanoglu für die Türkei leisten?

Die Türkei bekommt es bei der EM 2021 mit Italien, Wales und der Schweiz zu tun. Keiner der Gegner ist unbesiegbar. Allerdings wird auch keines der Spiele ein Selbstläufer. Calhanoglu muss deshalb in Topform sein. Dann kann er der Mann sein, der den Unterschied zwischen Ausscheiden und Weiterkommen macht und nicht einfach nur ein Bild im EURO 2021 Panini Sticker Album.

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