Leroy Sane – Deutschlands Starspieler 2021

Nach der verpatzten „Mission Titelverteidigung“ bei der WM 2018 geht es für die deutsche Nationalmannschaft bei der EURO darum, wieder in den Kreis der europäischen Spitzennationen zurückzukehren. Seit 1996 wartet die deutsche Nationalmannschaft auf den EM-Titel, bei der Endrunde 2021 soll es – trotz einjähriger Verspätung wegen des Coronavirus – endlich wieder klappen und die Schmach von Russland soll endgültig in Vergessenheit geraten.

Große Hoffnungen ruhen dabei auf Leroy Sane. Der Flügelflitzer von Bayern München, dessen Nichtnominierung für die Weltmeisterschaft 2018 für viel Wirbel gesorgt hatte, soll Deutschland mit seinen Qualitäten zum Titel schießen.

Deutschland trifft in EM Gruppe F  in der Allianz Arena in München auf Portugal, Frankreich und Ungarn.

Leroy Sane im EM-Check

Die wichtigsten Infos 🇩🇪 Leroy Sane
Verein FC Bayern München 🇩🇪
Position Linksaußen
Geburtsdatum 11.01.1996
Größe 1,84 m
Einsätze/Tore Nationalmannschaft 21/5 (Stand: 03.07.20)
Marktwert 80 Mio. € (Stand: 03.07.20)
Größter Erfolg mit Nationalteam EM Halbfinale 2016

Die Bilderbuchkarriere von Leroy Sane

Zweifelsohne gehört Leroy Sane zu den größten Talenten, die der deutsche Fußball derzeit beherbergt. Der Sohn eines Senegalesen und einer Deutschen galt bereits in jungen Jahren als Ausnahmekönner mit hervorragenden Anlagen, in seiner Kindheit waren nicht umsonst Ronaldinho und Lionel Messi die Vorbilder des Esseners.

2001 begann Sane seine Laufbahn bei der SG Wattenscheid 09, bei der bereits Papa Souleymane jahrelang aktiv gewesen war. 2005 erfolgte der Wechsel zum großen FC Schalke 04, nach drei Jahren wurde dort Ligakonkurrent Bayer Leverkusen auf den Flügelflitzer aufmerksam und verpflichtete den Nachwuchsspieler. Nachdem er mit den Junioren der „Werkself“ die westdeutsche Meisterschaft gewinnen konnte, zog es Sane 2011 zurück in die „Knappenschmiede“, das Nachwuchsleistungszentrum des FC Schalke.

Von den Junioren in die Kampfmannschaft

Nach starken Vorstellungen, besonders in der UEFA Youth League, stattete man den Youngster mit einem Profivertrag aus, der ursprünglich ab der Saison 2015/16 laufen sollte. Da bereits früher Not am Mann war, debütierte Sane aber schon am 20. April 2014 gegen den VfB Stuttgart für die Kampfmannschaft der „Königsblauen“.

In der kommenden Saison spielte der Linksaußen auf Schalke eine immer größere Rolle, auch Bundestrainer Joachim Löw wurde auf das Talent aufmerksam und nominierte ihn im Herbst 2014 gegen die Niederlande erstmals für die A-Nationalmannschaft, wo er mit dem Siegtreffer zum 3:2 gleich einen bleibenden Eindruck im Deutschland Trikot hinterließ.

2015/16 folgte schließlich der endgültige Durchbruchs für Sane. Bei Schalke 04 avancierte er mit überragenden Leistungen zu einem absoluten Leistungsträger und wurde in diversen deutschen Medien als „Shootingstar der Hinrunde“ gefeiert. Im Nationalteam mauserte sich Sane zu einem dauerhaften Kadermitglied, konnte seine Leistungen in der Bundesliga aber noch nicht ganz bestätigen.

Die Premier League klopft an

Im Sommer 2016 klopfte mit Manchester City ein absoluter Spitzenverein an, für eine Ablöse von ca.50 Millionen Euro zog es Sane von Gelsenkirchen auf die Insel. Zuvor erfolgte mit der Teilnahme an der Europameisterschaft 2016 in Frankreich das erste große internationale Highlight in der noch jungen Karriere des Dribblanskis, bei seinem einzigen Einsatz unterlag die DFB-Elf im EURO-Halbfinale 2016 dem Gastgeber.

In Manchester lief es zunächst nicht ganz rund, im von Superstars gespickten Ensemble von Pep Guardiola musste sich Sane meist mit der Rolle des Einwechselspielers begnügen. 2017/2018 sollte für den Deutschen und seine Mannschaft aber zu einem Jahr der Rekorde werden. City gewann in überlegener Manier den Titel, Sane steuerte mit großartigen Leistungen einen riesigen Anteil bei und wurde zum „Jungprofi des Jahres“ gewählt.

Sane nicht bei der WM 2018

Umso größer war die mediale Aufregung, als Teamchef Löw beschloss, den Flügelflitzer nicht zur WM 2018 in Russland mitzunehmen. Bereits im Vorfeld wurde die Entscheidung von Experten und Medien scharf kritisiert, das katastrophale Abschneiden der deutschen Mannschaft bekräftigte diese Meinung. Im Anschluss war Sane wieder fixer Bestandteil des nun verjüngten DFB-Kaders.

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Sommer 2019: Sané zieht sich Kreuzbandriss zu

Im Sommer 2019 folgt ein großer Rückschlag für den Jungspund: Im August verletzte sich Leroy Sane im Finale des Community Shield gegen den FC Liverpool am Knie. Während Manchester City den Titel im Elfmeterschießen holte, ging der Deutsche in einem Laufduell in der 13. Minute zu Boden und griff sich sofort ans Knie. Sane wurde sofort ausgewechselt und auch Diagnose ließ nicht lange auf sich warten: schwere Kreuzbandverletzung, Operation nötig.

Anfang Januar 2020 verlautbarte Man City Trainer Pep Guardiola, dass Sanes Knie gut aussehe und er bald wieder ins Mannschaftstraining einsteigen werde. Sein erstes Spiel nach der schweren Verletzung absolvierte Sané dann aber erst am 22. Juni 2020 im Premier League Spiel gegen Burnley.

Eine EURO 2020 hätte der Offensivspieler also wohl ziemlich sicher verpasst, da die Endrunde wegen der Corona-Pandemie aber um ein Jahr nach hinten verschoben werden musste, kann Sané aber doch noch an dem Großereignis teilnehmen.

Wechsel zum FC Bayern München im Sommer 2020

Seit dem Sommer 2019 gab es immer wieder Spekulationen darüber, dass Sané bald zum deutschen Rekordmeister FC Bayern München wechseln könnte. Dann machte ihm aber der im August erlittene Kreuzbandriss einen Strich durch die Rechnung. Es folgte eine sechsmonatige Zwangspause, ehe Sané wieder langsam mit dem Mannschaftstraining bei Manchester City beginnen konnte. Auch im Winter kam es zu keiner Verpflichtung.

Am 03. Juli 2020 war es dann aber so weit: Der FC Bayern München bestätigte die Verpflichtung von Leroy Sane, der einen Fünfjahresvertrag unterzeichnete und ab sofort mit der Rückennummer 10 auf Torejagd gehen soll.

Wo Licht ist, ist auch Schatten

Obwohl Sane zweifelsohne über überragende Fähigkeiten verfügt, ist er nicht ganz unumstritten. Läuft es nicht nach Wunsch, wird immer wieder bemängelt, dass dem Linksaußen der nötige Biss fehle, um das Ruder herumzureißen.

So galten seine Auftritte im Nationalteam anfangs häufig als uninspiriert, mit City-Coach Pep Guardiola soll es das ein oder andere Mal zu internen Querelen gekommen sein. In letzter Zeit wurde es aber ruhiger um Sane, der einen Reifeprozess durchlebt haben dürfte und mittlerweile das Zeug hat, in einer Mannschaft voranzugehen.

Sanes extreme Schnelligkeit ist seine größte Waffe. Gepaart mit einer, auch bei hohem Tempo, starken Ballbehandlung ist der Bayern-Star ein klassischer Flügelspieler, der sehr schwer auszurechnen ist und auch die nötige Kreativität besitzt, um für den überraschenden Moment zu sorgen.

Auch die hervorragende Schusstechnik gehört zu seinen Stärken, Sane konnte in seiner Karriere schon das ein oder andere Mal die Fußballwelt mit Zaubertoren in Staunen versetzen.

Deutschland mit Sane zurück zu altem Glanz?

Erinnert man sich an das lust- und ideenlose Auftreten der DFB-Elf bei der WM 2018, wird schnell deutlich, dass ein Spielertyp wie Sane der Mannschaft in Russland definitiv gefehlt hat. Mit seiner Schnelligkeit und Dribbelstärke ist der ehemalige Schalker schwer zu verteidigen und ist immer dafür gut, mit einer Szene ein Spiel zu entscheiden.

Gelingt es der deutschen Mannschaft, ordentlich in das Turnier zu starten und gibt es auch für Sane selbst ein frühes Erfolgserlebnis, könnte er das nötige Selbstvertrauen bekommen und mit seiner individuellen Klasse nicht nur zu einem Schlüsselspieler für Deutschlands, sondern zu einem der besten Spieler der EURO 2021 avancieren.

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