EM 2024 Quali Gruppe F mit Belgien und Österreich

Update: Die Vorrundengruppe F der EM 2024 ist bekannt. Die Türkei trifft auf Portugal, Tschechien sowie auf ein Playoff-Team.

In der Gruppe F der Qualifikation zur Europameisterschaft 2024 wird es für einen der beiden deutschen Nationaltrainer spannend, die in diesem Wettbewerb eine Mannschaft betreuen: Ralf Rangnick (der andere ist Stefan Kuntz auf Seiten der Türkei). Der „Professor“ hat seit dem Sommer 2022 das Sagen bei der österreichischen Mannschaft.

Seine Aufgabe ist klar: Er soll sich für die EM in seinem Heimatland qualifizieren. Die Losgötter meinten es allerdings nicht gut mit ihm: Belgien, Schweden, Aserbaidschan und Estland sind die weiteren Teams in der EM 2024 Quali Gruppe. Es bedarf keiner allzu tiefen Fachkenntnisse, um zu sagen, dass die Belgier ohne Frage der große Favorit in der EURO 2024 Quali-Gruppe F sind.

Tabelle der EURO 2024 Quali Gruppe F

Spielplan Qualifikation Gruppe F EM 2024

Analyse der Gruppe F: Belgien mit Losglück

Belgien kann sich auf dem Papier nicht beschweren. Einige andere Gruppen kennen durchaus härtere Gegner als die, für die es gegen die Löwen geht. Für die Belgier sollte es deshalb möglich sein, einen der beiden ersten Plätze zu erreichen. Dieser würde bekanntlich zur Teilnahme an der EM 2024 reichen.

Für den zweiten Platz gilt ein Zweikampf zwischen Schweden und Österreich als wahrscheinlich. Aber ist diese Einschätzung auch realistisch? Schauen wir uns die Teams im Detail an.

Belgien 🇧🇪

Für Belgien reicht es eigentlich, einige Spielernamen zu nennen, um die absolute Sonderklasse dieser Truppe zu beweisen: Kevin de Bruyne im Mittelfeld, Romelu Lukaku im Sturm und Thibaut Courtois im Tor. Letzterer ist momentan möglicherweise der beste Keeper der Welt.

Auch in der Abwehr haben die Löwen viel zu bieten: Rechtsverteidiger Timothy Castagne oder Arthur Theate in der Zentrale seien beispielhaft genannt. Auch nach der vermasselten WM 2022 ist immer noch brutale Qualität im Kader der Belgier.

Österreich 🇦🇹

Österreichs Kader kann im Vergleich mit den Belgiern nicht mithalten, muss sich aber fraglos auch nicht verstecken. Kapitän David Alaba ist in der Innenverteidiger ein besserer Abwehrspieler als jeder, den die Belgier haben. Im Mittelfeld bieten Konrad Laimer, Marcel Sabitzer oder Christoph Baumgartner eine Qualität auf hohem internationalem Niveau.

Wirkliche Probleme haben die Österreicher nur im Tor. Heinz Lindner hat einfach nicht mehr die Klasse. Und es gibt bislang keine Alternative, die sich zwingend aufdrängen würde. Daniel Bachmann wäre dies noch am ehesten, aber auch eher ist gemessen an einem Courtois bestenfalls biederer Durchschnitt.

Mehr Infos zur Österreich EM 2024 Quali gibt es hier.

Schweden 🇸🇪

Lange vorbei sind die Zeiten, in denen Schweden aus Zlatan Ibrahimovic und irgendwelchen zehn anderen Spielern bestand. Mit Alexander Isak, Dejan Kulusevski und Anthony Elanga haben die Skandinavier eine Offensive, die deutlich besser als die der Österreicher ist. Und hätte man nicht Belgien in der Gruppe, so wäre sie vermutlich die stärkste von allen Teams.

Mit Kapitän Victor Lindelöf verfügen die Schweden außerdem über einen erfahrenen Abwehrchef. Lediglich im Mittelfeld fehlt es ein Stück weit an einem Spitzenspieler. Die Hoffnungen ruhen darauf, dass sich Mattias Svanberg erfolgreich weiterentwickelt.

Aserbaidschan 🇦🇿

Aserbaidschan ist das, was man als No Name-Truppe bezeichnet. Der bekannteste Spieler dürfte Angreifer Mahir Emreli sein – und selbst er ist wahrlich keiner der Akteure, die man in Europa kennen würde, wenn man nicht zufällig Zagreb-Fan ist. Ansonsten vertraut Aserbaidschan auf eine Blockbildung. In der Saison 2021/22 spielten gleich zwölf der eingesetzten Spieler für den FK Qarabag.

In der Nations League C sollte sich dies einigermaßen bewähren: Man konnte immerhin Belarus, die Slowakei und Kasachstan schlagen. Für die Qualifikation gilt: Aserbaidschan hat keine realistische Chance, sich in der Gruppe durchzusetzen und einen der beiden ersten Plätze zu belegen. Es gilt vielmehr darum, nicht den letzten Platz zu belegen – und vielleicht in dem einen oder anderen Spiel positiv zu überraschen.

Estland 🇪🇪

Was für Aserbaidschan galt, gilt noch einmal mehr für Estland: Es eine Truppe, die sich aus unbekannten Spielern zusammensetzt. Echte Chancen auf eine erfolgreiche Qualifikation hat diese Mannschaft nicht. Landet sie am Ende vor Aserbaidschan, so darf sie jubeln. Nimmt sie einem anderen Team Punkte ab, ist dies umso mehr ein Grund zur Freude. Allerdings lohnt es sich, bei den Esten einen Spieler herauszuheben.

Er ist zwar noch zu jung, um bei der Qualifikation einen Unterschied zu machen, aber dies könnte sich mittelfristig ändern. Keeper Karl Hein spielt für die Nachwuchsmannschaft vom FC Arsenal. Es wird für ihn nicht reichen, irgendwann die Nummer 1 bei den Gunners zu werden. Für einen Platz zwischen den Pfosten in einer großen europäischen Liga genügt das Potenzial jedoch.

Prognose: Österreich wird es schwer haben

Unsere Vorhersage für Platz 1 ist wenig gewagt: Dieser Rang wird an Belgien gehen. Es ist einfach viel zu stark, was die Löwen auf das Feld bringen können. Österreich und Schweden werden sich wohl um Platz 2 duellieren. Und hier kann es sehr gut sein, dass die Skandinavier das bessere Ende für sich haben.

Die große Qualität in der Offensive hilft in Spielen gegen tiefstehende Gegner wie eben Estland und Aserbaidschan. Unnötige Punkteverluste werden so vermieden. Und diese machen den Unterschied in knappen Rennen.