Spanien bei der Frauen-WM 2023: Kader und Analyse

Die nach Marktwert wertvollste Spielerin der Welt ist für Spanien aktiv – es handelt sich um Alexia Putellas, die im Mittelfeld vom FC Barcelona die Fäden zieht. Sie ist bei der Frauen-WM 2023 in Neuseeland und Australien 29 Jahre alt – und damit im besten Alter. Allein dieser Umstand zeigt schon, dass Spanien eigentlich WM 2023 Favorit sein müsste. Doch Putellas erholte sich gerade erst von einem Kreuzbandriss und generell wird die Mannschaft vor jedem Turnier hochgehandelt, um dann noch zu enttäuschen. Bei der EM 2022 waren die späteren Finalisten Deutschland und England beispielsweise eine Nummer zu groß.

Bei der Frauen Weltmeisterschaft 2023 soll es nun endlich funktionieren, dass nicht nur die Hoffnungen groß sind, sondern das Team ihnen auf dem Platz auch gerecht werden kann. Allerdings stehen auch diesmal die Vorzeichen nicht gut. Im September 2022 hatten insgesamt 15 Spielerinnen wegen des schlechten Verhältnisses zu Trainer Jorge Vilda darum gebeten, vorerst nicht mehr in die spanische Nationalmannschaft berufen zu werden. Drei davon stehen nun dennoch im Aufgebot, doch zahlreiche Stars wie die Barca-Champions League Siegerinnen Patri Guijarro, Mapi Leon, Claudia Pina und Torhüterin Sandra Paños rebellieren weiterhin.

Wir zeigen euch, mit welchem Spanien-Kader Coach Jorge Vilda das Projekt WM 2023 nun angeht. Außerdem wagen wir einen Tipp bezüglich der Startaufstellung, mit der die spanischen Frauen auftrumpfen möchten. Abschließend findest du unsere Prognose, wie es um die Chancen der Iberinnen bei der Weltmeisterschaft bestellt sein dürfte.

Spaniens WM-Spiele 2023

21.07.2023 – 09:30
Wellington, Gruppe C
Spanien3:0Costa Rica
Spanien vs Costa Rica
26.07.2023 – 09:30
Auckland, Gruppe C
Spanien (F)5:0Sambia (F)
Spanien vs Sambia
31.07.2023 – 09:00
Wellington, Gruppe C
Japan0:4Spanien
Japan vs Spanien
Sa, 05.08.2023 – 07:00
Auckland,Achtelfinale
Schweiz (F)1:5Spanien (F)
Schweiz vs Spanien
Fr, 11.08.2023 – 03:00
Wellington, Viertelfinale
Spanien (F)2:1 n.V. (1:1)Niederlande (F)
Spanien vs Niederlande
Di, 15.08.2023 – 10:00
Auckland, Halbfinale
Spanien (F)2:1Schweden (F)
Spanien vs Schweden
So, 20.08.2023 – 12:00
Sydney, Finale
Spanien (F)1:0England (F)
Spanien vs England

Spanien in der WM 2023 Tabelle

>> Alle Frauen WM 2023 Tabellen

Der spanische Frauen WM-Kader im Überblick

Tor Cata Coll (FC Barcelona), Misa Rodríguez (Real Madrid), Enith Salon (Valencia)

Abwehr: Ivana Andrés (Real Madrid), Ona Batlle (Manchester United), Olga Carmona (Real Madrid), Laia Codina (FC Barcelona), Rocío Gálvez (Real Madrid), Oihane Hernández (Athletic Club), Irene Paredes (FC Barcelona)

Mittelfeld: Tere Abelleira (Real Madrid), Aitana Bonmatí (FC Barcelona), Irene Guerrero (Atlético de Madrid), Jenni Hermoso (Pachuca), María Pérez (FC Barcelona), Alexia Putellas (FC Barcelona), Claudia Zornoza (Real Madrid)

Sturm: Mariona Caldentey (FC Barcelona), Marta Cardona (Atlético de Madrid), Athenea del Castillo (Real Madrid), Esther González (Real Madrid), Eva Navarro (Atlético de Madrid), Salma Paralluelo (FC Barcelona)

Spaniens Team im Frauen-WM 2023-Check

Abgesehen von der enttäuschenden EM blickt Spanien auf ein überaus erfolgreiches Jahr 2022 zurück. Das Team feierte in der WM-Qualifikation zehn Siege in zehn Spielen und kassierte dabei keinen einzigen Gegentreffer. Einzig Schottland schaffte es, „nur“ zwei Gegentore von den Iberinnen zu bekommen – und dies auch nur in einem für Spanien bedeutungslosen Spiel – alles es noch um etwas ging, gewannen die Iberinnen gleich mit 8:0 gegen die Auswahl von der Insel.

Auch in Freundschaftsspielen blieben die Spanierinnen ungeschlagen. Sie trotzten hier England und Deutschland ein Remis ab und bezwangen sowohl die USA als auch Japan. Das spanische System ist grundsätzlich ein offensives 4-3-3. Es kann auf dem Platz aber flexibel auch zu einem 4-5-1 werden. Die Iberinnen haben zudem bereits mit einem 5-3-2 experimentiert. Es ist also keineswegs gesagt, dass wir bei der WM nur das 4-3-3 in Reinkultur erleben werden.  Insgesamt stammen die meisten Spielerinnen des Spanien WM 2023 Kaders von Real Madrid und dem FC Barcelona.

Tor

Das Tor gehörte bei der EM noch Sandra Paños (FC Barcelona). Sie zählt allerdings zu denjenigen Rebellinnen, die unter Trainer Vilda nicht mehr für Spanien spielen wollen. Deshalb wird bei der WM Misa Rodriguez (Real Madrid) das spanische Tor hüten. Als Back-Up stehen FC Barcelona Ersatztorhüterin Cata Coll und Enith Salon (Valencia) bereit.

Verteidigung

Links in der Kette sehen wir Ona Battle (Manchester United). Rechts dürfte Sheila Garcia (Atletico Madrid) die besten Aussichten auf den Startplatz haben. In der Innenverteidigung tippen wir auf Irene Paredes (FC Barcelona) und Rocio Galvez (Real Madrid). Ebenfalls im Kader stehen ihre Real-Teamkolleginnen Ivana Andres und Olga Carmona sowie Oihane Hernandez (Athletic Bilbao).

Mittelfeld

Spaniens Superstar Alexia Putellas ist natürlich im Mittelfeld gesetzt, so sie bis zur WM von ihrem schweren Kreuzbandriss, der sie die EM kostete, 100 Prozent genesen sein sollte. Dann kommt sicherlich auch für den Titel als beste Frauen WM 2023 Torschützin infrage. Ebenfalls in der Startelf stehen dürfte ihre Teamkollegin Aitana Bonmati (FC Barcelona). Um die restlichen Plätze in der Start-Aufstellung streiten sich Teresa Abelleira, Claudia Zornoza (beide Real Madrid), Maria Perez (FC Barelona) und Irene Guerrero (Atletico Madrid).

Angriff

Für die Startformation im Sturm tippen wir auf Rekordtorschützin Jennifer Hermoso (Pachuca), die die EM im vergangenen Jahr wie Putellas verletzungsbedingt verpasste, Mariona Caldentey (FC Barcelona) und Esther Gonzalez (Real Madrid). Als Joker sehen wir Marta Cardona, Eva Navarro (beide Atletico Madrid), Athenea del Castillo (Real Madrid) und Salma Paralluelo (FC Barcelona).

Die spanische Nationalmannschaft bei der Frauen-WM 2023

Die wichtigsten InfosSpanien 🇪🇸
TrainerJorge Vilda 🇪🇸
Größter ErfolgEM-Halbfinale 1997
RekordtorschützinJennifer Hermoso (46 Tore, Stand: 12.10.2022)
Star des TeamsAlexia Putellas (FC Barcelona)
SpitznameLa Furia Roja
FIFA-Weltrangliste6. Platz (Stand: 09.06.23)
Höchster Sieg14:0 über Slowenien (1994)
Höchste Niederlage0:8 gegen Schweden (1996)
WM-Teilnahmen3 (inkl. WM 2023)

Jorge Vilda: Spaniens Trainerspezialist für Frauen-Mannschaften

Spaniens Cheftrainer Jorge Vilda ist am 7. Juli 1981 in Madrid geboren. Als Spieler lief er in der Jugend für den FC Barcelona, Rayo Vallecano und Real Madrid auf. Eine Karriere bei den Erwachsenen war ihm nicht vergönnt. Seit 2009 ist er Trainer: Vilda war dabei erst Assistent der spanischen Frauen-U19-Auswahl.

Zeitgleich betreute er hauptverantwortlich bereits die U17 – und übernahm schließlich auch die U19 als Chefcoach. Seit 2015 ist er zudem Chefcoach des spanischen Frauen-A-Teams. Interessant dabei: In der Saison 2018/19 betreute er parallel auch nochmals die U19. Er kennt sich mit seinen Nachwuchsspielerinnen also bestens aus. Die größten Erfolge, die Spanien unter Vilda erreichte, waren die Viertelfinale der Europameisterschaften 2017 und 2022.

Bei einigen Spanierinnen dürfte Vilda allerdings nicht allzu beliebt sein, hatten doch wie bereits erwähnt 15 Spielerinnen der Nationalmannschaft im September 2022 eine Revolte gegen ihren Teamchef gestartet.

Spaniens Chancen bei der Frauen-WM 2023

Spanien tritt in der Frauen WM Gruppe C an. Hier geht es gegen Japan, Sambia und Costa Rica. Die einzige echte Herausforderung dürften die Asiatinnen sein. So erscheint es zumindest auf dem Papier. Das WM 2023 Achtelfinale ist also mindestens drin.

Hier geht es laut Spielplan der Frauen-WM 2023 gegen einen der beiden Erstplatzierten der Gruppe A, beispielsweise Norwegen oder Neuseeland. Auch dies scheint lösbar. Spanien kann bei der WM ohne jede Frage weiterkommen. Ob die Mannschaft aber die Qualität von England, Deutschland oder den USA besitzt, ist fraglich.

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