Guinea beim Afrika Cup ohne Naby Keita

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2017 war Guinea bei der Afrikameisterschaft in Gabun noch Zuschauer, nachdem es in der Qualifikationsrunde ebenso überraschend wie enttäuschend nur zum dritten Platz hinter Simbabwe und Swasiland gereicht hatte.

Zweieinhalb Jahre später, wenn der Afrika Cup 2019 erstmals im Sommer und mit 24 statt 16 Mannschaften ausgetragen wird, ist Guinea aber dabei. Unter dem seit März 2018 amtierenden belgischen Trainer Paul Put blieb die Auswahl Guineas in der Qualifikation ungeschlagen und verwies selbst die namhafte besetzte Mannschaft der Elfenbeinküste auf Rang zwei.

Dementsprechend macht man sich in Guinea durchaus die Hoffnung, vom 21. Juni bis zum 19. Juli 2019 in Ägypten ein gutes Turnier zu spielen und an den Viertelfinal-Einzug bei der bislang letzten Endrundenteilnahme 2015 in Äquatorialguinea anknüpfen zu können.

In Gruppe B mit Nigeria, Madagaskar und Burundi sollte es auf jeden Fall möglich sein, die Vorrunde zu überstehen. Was danach möglich ist, hängt sicherlich ein Stück weit auch von den dann folgenden Gegnern und der Tagesform ab.

Zwei Monate Zwangspause drohen

Getrübt wird die Vorfreude Guineas auf den Afrika-Cup nun aber durch eine Hiobsbotschaft. Wie der FC Liverpool mitteilte, erlitt Naby Keita bei der 0:3-Niederlage im Halbfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Barcelona einen Sehnenriss im Adduktorenbereich.

Keita, der im Camp Nou bereits nach 24 Minuten ausgewechselt werden musste, fällt mit dieser Verletzung voraussichtlich rund zwei Monate aus. Bis zum Afrika-Cup wird es für den 24 Jahre alten Mittelfeldspieler, der in seinen bisherigen 33 Länderspielen fünf Tore erzielt hat, laut einer Prognose des FC Liverpool nicht reichen.

Für Keita und die Reds ist es freilich aktuell noch schmerzhafter, dass der ehemalige Leipziger sowohl für den Endspurt des Meisterschaftsrennens in der Premier League als auch für das Rückspiel gegen Barcelona und ein etwaiges Endspiel in der Königsklasse nicht zur Verfügung steht.

Springt Diawara in die Bresche?

Mit Amadou Diawara vom SSC Neapel, der erst im Herbst sein Debüt gefeiert hat, verfügt Guinea aber noch über einen weiteren zentralen Mittelfeldspieler, der seine Qualitäten bereits in einer europäischen Top-Liga bewiesen hat und dem es zuzutrauen ist, dem Afrika-Cup seinem Stempel aufzudrücken.

Mit Diawara und Keita hätte Guinea sicherlich mit das beste zentrale Mittelfeld des Turniers aufbieten können. Nun aber muss der 21-Jährige ohne den noch deutlich erfahrenen Nebenmann auskommen und direkt in eine Führungsrolle schlüpfen.

Viel abhängen dürfte überdies auch von François Kamano, der im Trikot von Girondins Bordeaux eine starke Saison in der Ligue 1 spielt und für den bereits eine Ablösesumme jenseits der 20 Millionen Euro aufgerufen wird.

Der 23-Jährige hatte mit zwei Toren und zwei Vorlagen bereits seinen Anteil an der erfolgreichen Afrika-Cup-Qualifikation und soll nun auch bei der Endrunde für Offensivschwung sorgen, mutmaßlich als Teil einer Flügelzange mit dem erfahrenen Ibrahima Traoré, der nach einer Leisten-OP bei Borussia Mönchengladbach gerade sein Comeback gefeiert hat.

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