Zwei Wochen nach den letzten Gruppenspielen in der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2022 in Katar, mit denen zehn von 13 europäischen WM-Mannschaften feststanden, wurden am Freitagabend in Zürich die WM 2022 Play-offs ausgelost, mit denen die letzten drei EM-Tickets für Vertreter Europas vergeben werden.
Die zehn Gruppenzweiten der WM 2022 Quali sowie mit Österreich und Tschechien die beiden besten weder auf Rang eins noch auf Platz zwei gelandeten Teams der Nations League 2020 treffen in einem neuen Modus in drei Vierer-Gruppen respektive Wegen mit Halbfinale und Finale aufeinander, ehe am Ende nur der jeweilige Sieger noch nach Katar reisen darf.
Gelost wurde dabei aus zwei Töpfen, um in den Halbfinals Favoriten-Duelle zu vermeiden. Nicht verhindert werden konnte indes, dass mit Italien und Portugal die beiden wohl namhaftesten Play-off-Teilnehmer in den gleichen Weg gelost wurden und somit entweder der amtierende Europameister oder der Titelträger von 2016 die Weltmeisterschaft in einem Jahr verpassen wird.
Mancini und Kuntz nicht wirklich glücklich
Weg C beschert Italien zunächst zwar eine sicherlich lösbare Heimaufgabe gegen Nordmazedonien, doch danach muss die Squadra Azzurra auswärts beim Sieger der Partie zwischen Portugal und der Türkei ran. Die portugiesische Auswahl hat mit der türkischen Mannschaft, die unter dem erst seit Oktober amtierenden Trainer Stefan Kuntz Schwung aufgenommen und zumindest noch den Sprung in die Play-offs geschafft hat, indes auch schon im Halbfinale keine ganz einfache Aufgabe vor der Brust.
Cristiano Ronaldo und Co. sollten auf jeden Fall nicht den Fehler machen und die Türkei genauso unterschätzen wie Serbien im letzten Gruppenspiel, als mit einem späten Gegentor zum 1:2 nicht nur das Spiel, sondern auch Platz eins verloren wurde.
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Italiens Trainer Roberto Mancini unternahm nach der Auslosung gar nicht erst den Versuch, Zufriedenheit mit der Konstellation zu vermitteln: „Das ist sehr schwer für uns. Nordmazedonien ist ein gutes Team, und dann müssen wir das Finale auswärts spielen, in Portugal oder in der Türkei. Das ist sehr knifflig.“
Auch in der Türkei kam bei Kuntz nicht wirklich Freude auf: “Das ist auf jeden Fall der schwierigste Pfad. Der größte Wunsch ist, das große Finale in die Türkei zu bringen, damit wir sehen können, was für uns möglich ist“, so der deutsche Coach.
Wege A und B weniger prominent besetzt
Die Wege A und B scheinen unterdessen in der Spitze weniger stark, dafür aber sehr ausgeglichen besetzt. Weg A umfasst in den Halbfinals die Partien Schottland gegen Ukraine und Wales gegen Österreich. Der Sieger der zweitgenannten Begegnung besitzt im Endspiel Heimrecht.
Weg B wird von Osteuropa dominiert. Während Russland und Polen im ersten Halbfinale aufeinandertreffen, stehen sich parallel dazu Schweden und Tschechien gegenüber. Das Finale steigt entweder auf russischem oder auf polnischem Boden.