Manuel Neuer will Weltmeister werden

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Am Donnerstagabend wird man sich erst einmal daran gewöhnen müssen, beim ersten Auftritt der deutschen Nationalmannschaft seit dem Achtelfinal-Aus bei der Europameisterschaft 2021 gegen England nicht mehr Joachim Löw als Bundestrainer an der Seitenlinie zu sehen.

Wenn die DFB-Auswahl in St. Gallen gegen Liechtenstein in der DFB WM 2022 Quali antritt und dabei erstmals von Hans-Dieter Flick betreut wird, herrscht derweil zwischen den deutschen Pfosten ein gewohntes Bild. In seinem 105. Länderspiel will und wird Manuel Neuer der gewohnte Rückhalt der DFB-Elf sein, die der mittlerweile 35-jährige Schlussmann auch wieder als Kapitän aufs Feld führen wird.

Rekordnationalspieler Lothar Matthäus noch nicht in Sichtweite

In der Rangliste der Rekordnationalspieler liegt Neuer mit aktuell 104 Einsätzen gleichauf mit Per Mertesacker auf dem zwölfte Platz, hat die Top-Ten aber dicht vor Augen und ist auch nur noch vier Spiele vom sechstplatzierten Jürgen Klinsmann entfernt. Bis zum mit 150 Spielen in nationalen Diensten führenden Lothar Matthäus ist der Weg zwar noch weit, doch ist auch nicht ausgeschlossen, dass Neuer auch dieser Marke näher kommen kann.

Im Vorfeld der Partie gegen Liechtenstein nach seinen Zukunftsplanungen befragt, bezeichnete Neuer die Europameisterschaft 2024 im eigenen Land als Traum. “Aber natürlich muss ich bis dahin fit und gesund bleiben“, so der Keeper des FC Bayern München, der hinsichtlich des übernächsten großen Turniers noch keine konkrete Aussage treffen kann und will: “Meine Leistung muss stimmen, ich muss das Gefühl haben, dass ich gebraucht werde in der Mannschaft. Daher ist es meiner Meinung noch etwas zu früh, über 2024 zu sprechen.“

Aktuell richtet sich Neuers Fokus dagegen voll auf die Fußball Weltmeisterschaft 2022, für die sich die DFB-Elf zwar erst qualifizieren muss, bei der der Weltmeister-Torwart von 2014 aber dennoch schon den erneuten Coup anpeilt: “Wir haben hohe Ziele und ich möchte möglichst Weltmeister werden mit dieser Mannschaft.“

Die Konkurrenz bleibt im zweiten Glied

Die Tatsache, dass mit Flick, einem neuen Trainerteam und auch den drei erstmals nominierten David Raum, Nico Schlotterbeck und Karim Adeyemi frischer Wind Einzug gehalten hat, wertet Neuer unterdessen ebenso positiv wie die noch nagenden Gedanken an das frühe Scheitern bei der WM 2018 und der EM 2021: “Das ist ein Neustart, ein Neuanfang mit neuen Gesichtern hier bei der Nationalmannschaft. Wir sind in der Position, dass wir wissen, dass wir etwas gutzumachen haben. Wir sind sehr motiviert! Wir freuen uns auf die Arbeit.“

Dass Neuer offenkundig noch nicht daran denkt, seine Handschuhe an den Nagel zu hängen, dürfte den von Marc-Andre ter Stegen angeführten Rest der deutschen Torhüterriege nur bedingt freuen. Für ter Stegen, aber auch für Bernd Leno oder Kevin Trapp sind die Aussichten auf regelmäßige Länderspieleinsätze im DFB-Trikot erstmal weiterhin sehr überschaubar.

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