Österreich: Ashley Barnes erfüllt Einbürgerungskriterien nicht

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Am 21. März beginnt die Österreich EM-Qualifikation 2020 direkt mit dem wohl schwierigsten Gruppengegner. In Wien erwartet die ÖFB-Auswahl in EM-Quali Gruppe G die Mannschaft Polens und muss sich dann auf jede Menge Offensivpower bestehend aus Robert Lewandowski, Arkadiusz Milik und Shooting-Star Krzysztof Piątek einstellen.

Teamchef Franco Foda hatte die Hoffnung gegen Polen und drei Tage später in Haifa bei der auch nicht einfachen Aufgabe gegen Israel ein neues Sturm-Ass aus dem Ärmel ziehen zu können. Denn wäre alles nach Plan gelaufen, dann hätte Foda erstmals Ashley Barnes nominieren, der aktuell in der englischen Premier League im Trikot des FC Burnley für Furore sorgt.

Der ÖFB hatte alle nötigen Unterlagen für eine Einbürgerung des 29-Jährigen mit einer österreichischen Großmutter, der 2008 zu einem Kurzeinsatz für die österreichische U20-Auswahl gekommen war, aber aktuell nicht den nötigen Pass besitzt, eingereicht.

Nun gab es aber einen Rückschlag für den ÖFB:  „Ashley Barnes erfüllt wesentliche Kriterien für eine Einbürgerung nach § 10 Abs. 6 Staatsbürgerschaftsgesetz nicht“, so das österreichische Sportministerium am Montag.

Auf dem Weg zum persönlichen Premier-League-Rekord

Dass Foda, der am Wochenende vor Ort Zeuge von Burnleys 2:1-Sieg gegen Tottenham Hotspur und dem Siegtreffer von Barnes war, den gebürtigen Engländer mit einer österreichischen Großmutter aus Klagenfurt dann in sein Aufgebot für die ersten Spiele in die EM-Quali 2020 berufen wollte, galt als sicher.

Denn Barnes befindet sich in überragender Verfassung. Gegen die Spurs traf der Angreifer im vierten Premier-League-Spiel in Folge und steht nun bei beachtlichen acht Toren und zwei Vorlagen.

Damit befindet sich der Mittelstürmer, der auch auf links agieren kann, auf dem besten Weg zu einem neuen persönlichen Rekord. Bislang waren die neun Treffer in der vergangenen Saison der beste Wert, der mit Blick auf die letzten Wochen aber deutlich übertroffen werden könnte.

Insgesamt stehen für Barnes, der lange Jahre nur unterklassig aktiv war und erst 2014/15 nach dem Aufstieg mit Burnley im Oberhaus debütierte, in 125 Spielen der Premier League 28 Tore und sieben Vorlagen zu Buche.

Stürmerproblem beim ÖFB?

Fraglos keine schlechte Ausbeute, mit der Barnes nicht von ungefähr in Österreich Interesse geweckt hat. Denn kein Geheimnis ist es, dass es bei der ÖFB-Elf (aktuell Platz 23 in der Fußball-Weltrangliste) im Angriff hakt.

Erst recht, wenn Guido Burgstaller wie in den vergangenen Monaten mit Verletzungen zu kämpfen hat und nicht topfit ist. Neben Burgstaller haben Marko Arnautovic und Michael Gregoritsch ihren Platz im Österreich-Trikot, sicher. Zuletzt gehörte in der ÖFB Nations League im Herbst auch der mittlerweile 35-jährige Marc Janko (FC Lugano) zum Teamkader.

Barnes wäre auf jeden Fall eine willkommene Alternative und in seiner derzeitigen Verfassung sicher auch direkt ein Kandidat für die Startelf gegen Polen und in Israel gewesen

Bei den EM-Quali 2020 Wettquoten gilt Österreich hinter Polen als Top-Favorit  auf den Gruppensieg. Die beiden Erstplatzierten qualifizieren sich für die Fußball EM 2020.