Deutschland nur 1:1 gegen Serbien

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Der Start der deutschen Nationalmannschaft ins neue Länderspieljahr ist nur bedingt gelungen. Am Mittwochabend kam die Auswahl des DFB im ersten Testspiel 2019 in Wolfsburg gegen Serbien nicht über ein 1:1 hinaus, lieferte aber eine überzeugende zweite Halbzeit ab, in der lediglich die Chancenverwertung mau ausfiel.

Eigenwerbung im DFB-Trikot betreiben konnten nach ihrer Einwechslung vor allem Marco Reus und Leon Goretzka, der nicht zufällig den Ausgleichstreffer erzielte.

Beide haben nun am Sonntagabend zum Auftakt der Fußball EM-Qualifikation 2020 in Amsterdam gegen die Niederlande gute Chancen auf einen Platz in der ersten Elf. Ebenso wie Toni Kroos und Antonio Rüdiger, die gegen Serbien geschont wurden, mit ihrer Erfahrung aber derzeit noch nicht zu ersetzen sind.

Böses Foul an Sané

Rund um den Schlusspfiff freilich rückte das Ergebnis kurz in den Hintergrund. Ursache dafür war das verletzungsbedingte Ausscheiden von Leroy Sane in der Nachspielzeit, der von Milan Pavkov böse gefoult wurde.

Während der 24 Jahre alte Serbe bei seinem Debüt in der serbischen Nationalmannschaft in der Nachspielzeit völlig zurecht mit Rot vom Platz musste, bereitete der auf dem Spielfeld sehr auffällige, wenn auch nicht immer effektive Sane dem deutschen Tross sorgen.

Der Profi von Manchester City wurde so heftig am Sprunggelenk erwischt, dass eine schwere Verletzung zumindest denkbar schien. Allerdings konnte Sane selbst nach Spielende schon Entwarnung geben: „Mit meinem Sprunggelenk ist alles okay. Es sah schlimmer aus, als es war.“

Krstajic entschuldigt sich bei Löw

Bundestrainer Joachim Löw, der von einem “üblen Frustfoul“ sprach, konnte wohl auch wegen der Entwarnung durch Sane halbwegs entspannt mit dem Vorfall umgehen und hob die Reaktion des serbischen Trainers Mladen Krstajic hervor, der noch während des Spiels zu Löw ging und ihm die Hand reichte. „Der Trainer hat sich bei mir entschuldigt und gesagt, das darf normalerweise nicht passieren.“

Während Sane am Sonntag in der Deutschland EM-Qualifikation 2020 auflaufen kann und auch wird, muss der Bundestrainer um den Einsatz von Lukas Klostermann bangen.

Der Rechtsverteidiger von RB Leipzig musste bei seinem Länderspieldebüt ebenfalls kurz vor Schluss ausgewechselt werden. Klostermann hat sich laut Löw „die Adduktoren ein wenig überdehnt“, wobei der Bundestrainer bei “RTL“ auch betonte, erst noch mit der medizinischen Abteilung sprechen zu müssen.

Ob Klostermann in Löws Planungen für Amsterdam aber für die erste Elf eingeplant ist, scheint aber ohnehin fraglich. Auf der rechten Abwehrseite agierte in den Länderspielen im Herbst in der Regel Thilo Kehrer, der auch gegen Serbien für Klostermann kam und der zum Auftakt der EM-Qualifikation eine nicht unwahrscheinliche Option darstellt.

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