Jürgen Klopp kann sich Bundestrainer-Job vorstellen

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Die guten Auftritte der deutschen Junioren bei der U-21 Europameisterschaft in Italien und San Marino haben in den vergangenen Wochen dazu geführt, dass Stefan Kuntz zu einem ernsthaften Kandidaten für die Nachfolge von Bundestrainer Joachim Löw avanciert ist.

Löw besitzt zwar noch einen Vertrag bis 2022, hat die Diskussion aber selbst befeuert, indem er sowohl Kuntz als auch seinen aktuellen Co-Trainer Marcus Sorg öffentlich attestierte, die Fähigkeiten zur Führung der A-Nationalmannschaft mitzubringen.

Nachdem der in Folge der völlig enttäuschenden WM 2018 in Russland und dem Abstieg aus der obersten Liga der Nations League beschleunigte Umbruch aber bislang erfolgreich war und in einen guten Start in die Deutschland EM-Quali gemündet hat, spricht zeitnah nichts für einen Wechsel auf dem Posten des Bundestrainers.

Sollte es bei der EURO 2020 erneut schlecht laufen, ist das Aus von Löw aber ebenso nicht auszuschließen wie im Falle des EM-Gewinns. Nach dem Triumph bei der WM 2014 hätte Löw dann alles erreicht und könnte auf dem Höhepunkt abtreten. 

Klopps Vertrag läuft bis 2022

Sorg und Kuntz, der mit seiner Arbeit bei der U21 aber auch ins Blickfeld einiger Vereine gerückt ist, würden dann nach jetzigem Stand sicher zum Kandidatenkreis zählen. Der Traum vieler Deutschen ist es allerdings, dass nach Löw Jürgen Klopp die DFB-Elf anleiten wird. Dass es dazu schon relativ zeitnah kommt, ist aber unwahrscheinlich.

Klopps Berater Marc Kosicke bezeichnete es in der “Welt“ zwar grundsätzlich als möglich, dass Klopp eines Tages für den DFB arbeiten wird.

“Jürgen selbst hat mal gesagt, dass für den Fall, dass Jogi Löw irgendwann nicht mehr Bundestrainer sein möchte und die Konstellation so wäre, dass er das machen könnte, dies eine Option für ihn sei“, so Kosicke, der gleichzeitig aber auf Klopps bis 2022 laufenden Vertrag beim FC Liverpool verwies, den der frischgebackene Champions-League-Sieger sogar liebend gerne frühzeitig verlängern würde.

Klopp ist “momentan nicht bezahlbar“

Ein Szenario, in dem der DFB Klopp aus dem Vertrag bei den Reds kaufen könnte, schloss Kosicke derweil ziemlich deutlich aus: “Jürgen ist momentan nicht bezahlbar. Aber es ist ohnehin schwierig, die Ablöse in seinem Fall zu bemessen. Wie soll das bei einem Trainer funktionieren, unter dem sich der Wert des Klubs von knapp 900 Millionen Pfund auf kolportierte knapp 2,8 Milliarden Pfund gesteigert hat? Das geht gar nicht.“

Auch wenn die weitere Entwicklung weder beim DFB noch in Liverpool wirklich seriös prognostiziert werden kann, spricht im Moment wenig dafür, dass Klopp für die WM 2022 oder womöglich noch früher die Nachfolge von Bundestrainer Löw antreten wird.

Wahrscheinlicher ist, dass der mit 52 Jahren noch immer recht junge Trainer noch einige Zeit im Vereinsfußball arbeiten wird. Für die Zeit nach Löw, sofern diese 2022 nach dann 16 Jahren wirklich zu Ende geht, wird man sich beim DFB wohl anderweitig umsehen müssen.