Mladen Krstajic nicht mehr Nationaltrainer Serbiens

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Mit dem 4:1 am Montag gegen Litauen hat die serbische Nationalmannschaft am dritten Spieltag der Qualifikation für die Europameisterschaft 2020 ihren ersten Sieg eingefahren. Insgesamt aber hätte der Start aus Sicht der Weißen Adler besser verlaufen können.

Das 1:1 im März zum Auftakt beim Favoriten der EM-Quali Gruppe B, Portugal war zwar ein beachtliches Resultat, doch dann setzte es drei Tage vor dem Erfolg gegen Litauen eine herbe 0:5-Niederlage in der Ukraine, die allgemein als größter Rivale Serbiens im Kampf um den zweiten Platz gesehen wird.

Obwohl mit dem Erfolg über Litauen eine positive Reaktion gelungen ist, wog der schwache Auftritt in der Ukraine für die Verantwortlichen des serbischen Fußballverbandes so schwer, dass mit der Trennung von Trainer Mladen Krstajic Konsequenzen gezogen wurden.

Nachdem zuvor medial schon durchgesickert war, dass Krstajic seinen Hut nehmen muss, bestätigte der Verband am Donnerstagabend die Entscheidung, ohne Krstajic in die Zukunft zu gehen.

„Mladen Krstajic wird immer Teil unserer Fußballfamilie sein, weil er als Spieler und Trainer alles für den serbischen Fußball getan hat und vor allem menschliche Qualitäten aufweist“, war der serbische Verband zumindest bemüht, die Trennung positiv zu kommunizieren.

Krstajic in 17 Länderspielen in der Verantwortung

Der 45-Jährige, der große Teile seiner aktiven Karriere in der Bundesliga beim SV Werder Bremen und beim FC Schalke 04 verbrachte, hatte das Amt des Nationaltrainers zunächst im Oktober 2017 interimsweise angetreten und wurde dann im Frühjahr 2018 dauerhaft befördert.

Trotz eines eher enttäuschenden dritten Platzes bei der WM 2018 in Russland in der Gruppenphase hinter Brasilien und der Schweiz erhielt Krstajic weiter das Vertrauen und rechtfertigte dieses durch Platz eins in der Nations League Liga C und den damit verbundenen Aufstieg in die zweithöchste Klasse des Wettbewerbs. Damit ist Serbien bei einer verpassten EM-Quali berechtigt, im März 2020 an den EM Playoffs teilzunehmen.

Insgesamt saß Krstajic in 17 Länderspielen als verantwortlicher Trainer auf der Bank und brachte es dabei auf acht Siege, vier Unentschieden und fünf Niederlagen.

Wie es für Krstajic, der im Mai 2016 eigentlich als Co-Trainer von Slavoljub Muslin zum Verband gekommen war und vor der Nationalmannschaft nicht als Cheftrainer gearbeitet hatte, nun weitergeht ist offen. Selbiges gilt für die Frage nach dem Nachfolger als serbischer Nationalcoach. Nach Angaben des Verbandes soll der neue Trainer bis zum 10. Juli gefunden sein und auch direkt die Arbeit aufnehmen.

Trainerdebüt direkt gegen Portugal

Erstmals auf der Bank sitzen wird der neue Coach dann am 7. September beim im Hinblick auf die EM-Quali bereits enorm wichtigen Heimspiel gegen Portugal. Drei Tage später wartet dann eine Pflichtaufgabe in Luxemburg, ehe im Oktober und November in Litauen, gegen die Ukraine und gegen Luxemburg die Entscheidungen fallen (hier den EM 2020 Quali Spielplan anschauen).

Sollte es für Serbien über die Gruppenphase nicht für das EM-Ticket reichen, bliebe indes wie erwähnt die Hoffnung über die Play-offs der Nations-League-Gruppensieger noch den Sprung ins Teilnehmerfeld an der Europameisterschaft 2020 zu schaffen.